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Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0105
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92

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Übersetzung:
Vs. 1 [ ] meines [Unr]echts (und) meiner Sü[nde]
2 [Ich war nachlässig, habe gefehlt. gesündi]gt (und) gefrev[elt]
3 [gegen] deine große [Gotthe]it.
4 dito dito dito gegen die großen Götte [r],
5 dito dito dito dito gegen Marduk und Zarpänlt[u].
6 dito dito dito dito gegen meinen Gott und [meine] Göttin.
7 dito dito dito dito gegen den Gott meines Vaters und die Göttin [meines Vaters].
8 dito dito dito dito gegen den bekannten (und) unbekannt[en] Gott.
9 [dito dito dito dito] gegen die bekannte (und) unbekannte] Göttin.

Rs. 1’ [ ]
2’ [ ]

3’ Dreimal vor dem Gott [ ] rezitierst du

4’ [Zur Aneignung] der Vorgehensweise hat Kisir-[Assur].
5 ’ [der Beschwörer des Assur-Tempels]. es eilig geschrieben [und kollationiert].

Bemerkungen:
Unter der Museumsnummer VAT 20444 sind zwei Fragmente inventarisiert, die beide nach Schriftgröße und Duktus
zu VAT 20652 zu stellen sind. Lediglich VAT 20444b aber lässt sich unmittelbar anschließen.
Vs. 1 Zur vorgeschlagenen Ergänzung vgl. W. Mayer. UFBG. 114.
2 Die recht sichere Ergänzung zu ü-qa-l[i-U] bietet eine plausible Möglichkeit für eine Rekonstruktion des Zeilenan-
fangs. Eine wortgetreue Entsprechung zu der Formel ana anni Tdü u lä Tdü egü ahtü esetu uqallilu ..wegen meiner
bewussten und unbewussten Sünde, die ich als Versäumnis. Verfehlung. Missetat. Frevel begangen habe” (s. hierzu
W. Mayer. UFBG. 114f.) kann ausgeschlossen werden, da im vorliegenden Text kein Subjunktiv vorliegt. Immerhin
dürfte aber der Sinn der Zeile getroffen sein, zumal Text Nr. 42 zeigt, dass tatsächlich vor den hier bezeugten Verben
setu und qalälu D noch die entsprechenden Formen von egü und hatü einzufügen sind.
3 Nach Nr. 41a) dürfte auch hier am Zeilenanfang ana zu ergänzen sein.
Rs. 4’f. Weder Titel noch Filiation des Schreibers sind erhalten. Aufgrund des Namenselements ..Kisir” liegt aber angesichts
der nA Datierung des Textes eine Zuweisung zu N 4 (O. Pedersen. ALA II. 41-76) nahe. Hier kommen grundsätzlich
zwei Schreiber infrage:

1. Kisir-Assur. Sohn des Nabü-bessunu. Beschwörer des Assur-Tempels
2. Kisir-Nabü. Sohn des Samas-ibni und Neffe des Vorgenannten

Für den älteren Gelehrten spricht, dass von ihm gleich mehrere Kolophone mit einem Formular erhalten sind, das
angesichts der Textreste im Kolophon des vorliegenden Text auch hier zur Anwendung gekommen sein könnte (H.
Hunger. Babylonische und assyrische Kolophone. 70f.). In diesem Fall wäre zwischen Z. 5’ und dem unteren Rand
der Rs. kein weiterer Text, sondern lediglich ein Leerraum zu erwarten.

42) VAT 8672 (Kopie: S. 213)

Beschwörung

Fundnummer: Ass 14232 y; Fundort: hC8I. über Ziegelgruft; Archivzugehörigkeit: N 4
Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer wohl einkolumnigen Tontafel mit einem Stück des oberen Randes; 54 x 50 mm
(Dicke der Tafel aus restauratorischen Gründen nicht messbar). Auf der Vs. haben sich 9 Zeilen, auf der Rs. 10 Zeilen in
Resten erhalten. Auch ein sehr kleines Stück des linken Randes blieb erhalten
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:
Vs. 1
2
3
4
5
6
7
8

gi]l-vla1-ti xxx
re-gfl ah-ti [a]-se-e[t uqallil\
a-na DINGIR-ri-V’u1 [(rabTti)]
rKI.MIN1 KI.MIN rKI.MIN1 ana "AMAR.UTU [u ZarpänTtu]
KI.MIN KI.MIN KI.MIN ana DINGIR.MES [rabüti]
rKI.MIN1 KI.MIN rKI.MIN1 ana DINGIR-MU [u istanja]
rKI.MIN1 KI.MIN rKI.MIN ana1 DINGIR A[D-/a u istar abija]
hi-u AD [ ]
 
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