Vom Ursprung und Ziel der Geschichte
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kenntnis und falscher Ersatz für eine Philosophie, die ihrerseits heute erst rein, auf dem
Grunde der Wissenschaften, aber aus anderem Ursprung und mit anderem Ziel wirk-
lich werden kann.
Positiv läßt sich über den Zusammenhang etwa sagen:
Der Zusammenhang der Wissenschaften besteht durch die Form des Erkennens. Alle
sind methodisch, denken in Kategorien, sind in ihrer partikularen Erkenntnis zwin-
gend, aber damit zugleich beschränkt durch jeweilige Voraussetzungen und durch Ab-
grenzung des Gegenstandes.
Dann sind die Zusammenhänge durch den Bezug der Wissenschaften, die durch
ihre Ergebnisse und Methoden sich gegenseitig helfen. Sie werden Hilfswissenschaf-
ten füreinander. Eine Wissenschaft wird Material der anderen.
| Sie liegen gemeinsam gegründet in dem subjektiven Antrieb universalen Wissen- 115
wollens.
Durch die führende Idee der besonderen Erkenntnisgebiete hindurch spricht eine
Idee unbestimmbarer Einheit als Anspruch an die Offenheit für alles Wirkliche und
Denkbare. Alle Wissenschaft ist Weg. Die Wege kreuzen sich, trennen sich, verbinden
sich wieder, und zeigen nicht das Ziel. Aber alle wollen gegangen werden.
Die Wissenschaften sind in sich gegliedert - in Kategorien und Methoden - und
auf einander bezogen. Unendliche Mannigfaltigkeit der Forschung und Idee der Ein-
heit stehen in Spannung und treiben vom einen in das andere.
Der systematische Charakter des Wissens führt in dem modernen Erkennen statt
zum Weltbild zum Problem des Systems der Wissenschaften. Das System der Wissen-
schaften ist beweglich, mannigfaltig in möglichen Ordnungen, offen. Aber daß es
ständig auch Problem ist, und daß keine Wissensweise, kein Wissen ausgelassen wer-
den soll, ist charakteristisch.
Objektiv ist das Bemühen um den Zusammenhang alles Wissens aus der Idee der
Einheit der Wissenschaften sichtbar:
Lehrbücher als fruchtbare Antriebe bringen diese Systematik einzelner Wissen-
schaften (nicht das System fertiger Kenntnisse, durch das sie griechisch werden und
vom modernen Niveau absinken).
Organisation der Materialien, der Nachschlagewerke, der Textausgaben, der Museen,
der Laboratorien sorgen für Verfügbarkeit alles Wissens für den Suchenden.
Die Universitäten sind die Praxis allumfassenden Wissenschaftsbetriebes.
5) Die Radikalität des Fragens bis zum Äußersten - aber mit dem Anspruch, es in kon-
kreter Erkenntnis zu vollziehen, nicht überspringend nur in letzten Allgemeinheiten zu
spielen - ist in der modernen Wissenschaft aufs höchste gesteigert. Das Denken gegen
den Augenschein (in der Antike begonnen in der Astronomie), aber nicht um ins Leere
zu versinken, sondern damit gerade den Augenschein besser und unerwartet zu begrei-
fen, wagt alles. Der Umgang mit dem Unvorstellbaren (in der Physik) durch die unan-
schauliche Mathematik ist ein Beispiel.
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kenntnis und falscher Ersatz für eine Philosophie, die ihrerseits heute erst rein, auf dem
Grunde der Wissenschaften, aber aus anderem Ursprung und mit anderem Ziel wirk-
lich werden kann.
Positiv läßt sich über den Zusammenhang etwa sagen:
Der Zusammenhang der Wissenschaften besteht durch die Form des Erkennens. Alle
sind methodisch, denken in Kategorien, sind in ihrer partikularen Erkenntnis zwin-
gend, aber damit zugleich beschränkt durch jeweilige Voraussetzungen und durch Ab-
grenzung des Gegenstandes.
Dann sind die Zusammenhänge durch den Bezug der Wissenschaften, die durch
ihre Ergebnisse und Methoden sich gegenseitig helfen. Sie werden Hilfswissenschaf-
ten füreinander. Eine Wissenschaft wird Material der anderen.
| Sie liegen gemeinsam gegründet in dem subjektiven Antrieb universalen Wissen- 115
wollens.
Durch die führende Idee der besonderen Erkenntnisgebiete hindurch spricht eine
Idee unbestimmbarer Einheit als Anspruch an die Offenheit für alles Wirkliche und
Denkbare. Alle Wissenschaft ist Weg. Die Wege kreuzen sich, trennen sich, verbinden
sich wieder, und zeigen nicht das Ziel. Aber alle wollen gegangen werden.
Die Wissenschaften sind in sich gegliedert - in Kategorien und Methoden - und
auf einander bezogen. Unendliche Mannigfaltigkeit der Forschung und Idee der Ein-
heit stehen in Spannung und treiben vom einen in das andere.
Der systematische Charakter des Wissens führt in dem modernen Erkennen statt
zum Weltbild zum Problem des Systems der Wissenschaften. Das System der Wissen-
schaften ist beweglich, mannigfaltig in möglichen Ordnungen, offen. Aber daß es
ständig auch Problem ist, und daß keine Wissensweise, kein Wissen ausgelassen wer-
den soll, ist charakteristisch.
Objektiv ist das Bemühen um den Zusammenhang alles Wissens aus der Idee der
Einheit der Wissenschaften sichtbar:
Lehrbücher als fruchtbare Antriebe bringen diese Systematik einzelner Wissen-
schaften (nicht das System fertiger Kenntnisse, durch das sie griechisch werden und
vom modernen Niveau absinken).
Organisation der Materialien, der Nachschlagewerke, der Textausgaben, der Museen,
der Laboratorien sorgen für Verfügbarkeit alles Wissens für den Suchenden.
Die Universitäten sind die Praxis allumfassenden Wissenschaftsbetriebes.
5) Die Radikalität des Fragens bis zum Äußersten - aber mit dem Anspruch, es in kon-
kreter Erkenntnis zu vollziehen, nicht überspringend nur in letzten Allgemeinheiten zu
spielen - ist in der modernen Wissenschaft aufs höchste gesteigert. Das Denken gegen
den Augenschein (in der Antike begonnen in der Astronomie), aber nicht um ins Leere
zu versinken, sondern damit gerade den Augenschein besser und unerwartet zu begrei-
fen, wagt alles. Der Umgang mit dem Unvorstellbaren (in der Physik) durch die unan-
schauliche Mathematik ist ein Beispiel.