III
VORBEMERKUNG [1963]1
Die in diesem Bande vereinigten psychopathologischen Schriften von Karl Jaspers
sind, mit Ausnahme der Dissertation »Heimweh und Verbrechen«2 und der Abhand-
lung »Über leibhaftige Bewußtheiten«3, zuerst in der »Zeitschrift für die gesamte Neu-
rologie und Psychiatrie«4 erschienen und waren nur in Bibliotheken zugänglich. Sie
entstanden teils unmittelbar vor, teils zusammen mit der ersten Konzeption der »All-
gemeinen Psychopathologie« von 1913, die in Gestalt der vierten, völlig neu bearbei-
teten Auflage von 1948 (jetzt in der siebenten Auflage) in diesem Jahre das fünfzigste
Jubiläum ihres Erscheinens begeht.5 Dieses Jubiläum fällt zeitlich zusammen mit der
Vollendung des achten Lebensjahrzehntes ihres Autors. Beide Gedenktage hat der Ver-
lag dankbar zum Anlaß genommen, diesen Sammelband der in den Umkreis der »All-
gemeinen Psychopathologie« gehörigen Schriften zu veranstalten.
Gilt die »Allgemeine Psychopathologie« als das systematische Grundbuch der neu-
zeitlichen Psychiatrie, mit dem Jaspers diesen damals jüngsten Zweig der medizini-
schen Forschung aus einer noch überwiegend klinischen Empirie in den Rang einer
eigenständigen wissenschaftlichen Forschungspraxis erhob, so kommt den sie vorbe-
reitenden Arbeiten eine grundlegende methodologische Bedeutung zu. In ihnen ent-
wickelte Jaspers die methodischen Grundzüge sowohl seiner wissenschaftlichen wie
auch, im Ansatz, seiner späteren philosophischen Denkart. Beide in ihren ersten ent-
scheidenden Schritten verfolgen und beurteilen zu können, gehört zum Verständnis
des ganzen Lebenswerkes von Jaspers. Dazu soll dieser zu seinem achtzigsten Geburts-
tag erscheinende Band beitragen.
VORBEMERKUNG [1963]1
Die in diesem Bande vereinigten psychopathologischen Schriften von Karl Jaspers
sind, mit Ausnahme der Dissertation »Heimweh und Verbrechen«2 und der Abhand-
lung »Über leibhaftige Bewußtheiten«3, zuerst in der »Zeitschrift für die gesamte Neu-
rologie und Psychiatrie«4 erschienen und waren nur in Bibliotheken zugänglich. Sie
entstanden teils unmittelbar vor, teils zusammen mit der ersten Konzeption der »All-
gemeinen Psychopathologie« von 1913, die in Gestalt der vierten, völlig neu bearbei-
teten Auflage von 1948 (jetzt in der siebenten Auflage) in diesem Jahre das fünfzigste
Jubiläum ihres Erscheinens begeht.5 Dieses Jubiläum fällt zeitlich zusammen mit der
Vollendung des achten Lebensjahrzehntes ihres Autors. Beide Gedenktage hat der Ver-
lag dankbar zum Anlaß genommen, diesen Sammelband der in den Umkreis der »All-
gemeinen Psychopathologie« gehörigen Schriften zu veranstalten.
Gilt die »Allgemeine Psychopathologie« als das systematische Grundbuch der neu-
zeitlichen Psychiatrie, mit dem Jaspers diesen damals jüngsten Zweig der medizini-
schen Forschung aus einer noch überwiegend klinischen Empirie in den Rang einer
eigenständigen wissenschaftlichen Forschungspraxis erhob, so kommt den sie vorbe-
reitenden Arbeiten eine grundlegende methodologische Bedeutung zu. In ihnen ent-
wickelte Jaspers die methodischen Grundzüge sowohl seiner wissenschaftlichen wie
auch, im Ansatz, seiner späteren philosophischen Denkart. Beide in ihren ersten ent-
scheidenden Schritten verfolgen und beurteilen zu können, gehört zum Verständnis
des ganzen Lebenswerkes von Jaspers. Dazu soll dieser zu seinem achtzigsten Geburts-
tag erscheinende Band beitragen.