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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0246
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Die Methoden der Intelligenzprüfung und der Begriff der Demenz

203

höhenunterscheidung wurde als nicht durchführbar fortgelassen, dagegen eine »Prü-
fung der Auffassung« in Reaktionsversuchen hinzugenommen. - Die Art der Bewer-
tung und Zählung der Leistungen, die sich genau an Krueger und Spearman anschloß,
muß im Original nachgesehen werden. Foerster und Gregor erhielten folgende
Tabelle, in der der Korrelationskoeffizient, wie vorhin angegeben, bedeutet, daß ein
um so innigerer Zusammenhang zwischen den Leistungen besteht, je näher der Koef-
fizient der 1 kommt:

Korrelationen zwischen verschiedenen

Koeffizient:

psychischen Funktionen:
Addieren und Kombinieren
» » Schreiben
» » Lesen
|» » Auswendiglernen
» » Auffassen (Reaktionsversuche)
Kombinieren und Schreiben
» » Lesen
» » Auswendiglernen
» » Auffassen
Schreiben und Lesen
» » Auswendiglernen
» » Auffassen
Auswendiglernen und Auffassen

0,87
0,74
0,38
0,01
- 0,08
0,72
0,51
0,16
- 0,09
0,52
-0,39
- 0,27
-0,31

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Bemerkenswert ist der hohe Korrelationswert zwischen Addieren und Kombinie-
ren. Beide Funktionen waren fast immer gleichmäßig herabgesetzt oder gleichmäßig
erhalten. Umgekehrt wurde ein Fall beobachtet, der neben anderen der Norm ent-
sprechenden Leistungen eine starke Störung der Lernfähigkeit zeigte, und ein ande-
rer, der wiederum vorzügliche Lernfähigkeit bei sonst sehr schlechten Leistungen auf-
wies.
Jemand könnte gegen diese Arbeit einwenden, es seien bei all der Mühe doch kaum
Resultate gewonnen, die nicht längst bekannt seien (es sind z.B. schon Fälle beschrie-
ben, in denen als erstes und einziges Symptom der Paralyse fast völliger Verlust der
Merkfähigkeit eintrat). Dieser Einwand würde sehr ungerecht sein. Der Wert vorlie-
gender Arbeit liegt in der neuen Benutzung einer Methode, die exakte, nicht mehr
abzustreitende Feststellungen erlaubt. Treffen diese Feststellungen etwas der klini-
schen Erfahrung schon Bekanntes, so muß man bedenken, daß derselben klinischen
Erfahrung vieles bekannt ist, was falsch oder unbeweisbar ist, und daß eine solche
exakte Bestätigung immer ein Resultat bedeutet. Man könnte aber ferner einwenden,
die Resultate seien nicht bindend: die Zahl der Fälle sei für solche Korrelationsberech-
 
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