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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0454
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Kausale und »verständliche« Zusammenhänge 411
dann auf, um zu sehen was los sei, sah aber niemand, auf einmal kam noch ein Schwager dazu,
seine Frau hörte ich auch sprechen, meine Schwiegermutter, und meine beide ledigen Schwäge-
rinnen, sie alle gaben mir vollständig Recht, daß ich es so mache, dann haben sie auch meine Frau
eingeschlossen, nebst den Kindern. Sie wollten sie zu mir führen, aber sie tat es nicht. Meine bei-
den Schwager nebst Schwiegermutter sagten dann, wenn du nicht zu ihm gehst so läßt er sich
scheiden, was er schon bei dem Bürgermeisteramt beantragt hat, und du bekommst die großen
Kinder genommen. Sie sprach hierauf das kann er nicht, und das tut er auch nicht. Sie rief mir ich
gab antwort, aber sah niemand, Und dachte sofort, daß das doch eine teuschung für mich sein
konnte. Meine Schlafkameraden wollten mich mitnehmen aber ich ging nicht mehr ich erzählte
von dem vorgang, sie lachten mich aus, und ging auch nicht mit meinem Freund spazieren. Als
ich allein war, da wars noch schlimmer, der Streit wurde schärfer, aber konnte niemand sehen.
Meine schlafkameraden, sprachen sie hörten nichts, ich würde mir das so vorstellen, es sei doch
niemand da wo über mich schimpfe. Allein ich bestand darauf, daß die Angehörigen es von mir
hatten, über mich herfallen würden, und so blieb ich zu Hause. Gegen zwölfuhr mittags, kam ein
Schlafkamerad und nahm mich dann mit, ich war da schon etwas ruhiger, als ich auf die Straße
kam! Auf einmal hörte ich wieder, daß mein Schwager, nebst seiner Frau und Schwiegermutter
über mich herfallen wollten. Sie trohten mir, mit tod schlachen, oder ich steche ihn nieder oder
ich schieße in zu sammen, weil er von meiner Schwester gegangen ist, der verfluchte Narr. Dann
hörte ich aber gleich darauf, dem tust du aber nichts dem Mann den kenne ich schon von Kind
auf der tut keinen Menschen etwas, dann sprach mein Schwager darauf wir hohlen ihn heute Nacht
heraus aus der Schlafstelle, der soll nur zu seiner Frau und Kindern gehen, er ging vielleicht gern
herunter, aber er hat jetzt Angst vor mir, ich tue ihm nichts, aber auf den Backen schlag ich ihm
doch, daß es ihm ganz anders wird. Dann hörte ich wieder wie sie meine Frau und Kinder mißhan-
delten, sie schrien ja nach mir, und ich habe als gerufen, aber es gab mir immer Antwort, kam aber
niemand, sah aber auch niemand. Meine Angehörigen sprachen immer zu meiner Frau gehe ja
zu ihm sonst schlachen wir dich tot du bist ganz allein schuld, daß er fort ist und ihr nichts zu
essen habt! wir können euch nicht füttern und verhalten und dein Mann wohnt hier und kann
seinen schönen verdienst, für sich verbrauchen. Das gefällt ihm denn er hat dirs und dem Wai-
senrat gesagt, daß er keinen Pfenig für dich wie für die Kinder bezahle. Dann sprach mein ältester
Sohn von nahezu 16 Jahren, wenn uns unser Vater in die Anstalt verbringen will, so schieße ich
ihn zusammen. Mein Schwager hat dann meinen Sohn kräftig verschlachen, und zu ihm gesacht,
Jetzt willst du dich vergreifen, an deinem Vater, der würde dir schon helfen, wenn er heraus-
komme. Meine Frau klagte mir dann daß mein Sohn es ihr so schlecht machen würde er jetzt über-
haupt nichts mehr arbeiten wolle, und er habe die beiden Mädchen so mißhandelt daß sie nicht
mehr das Herz hätte fort Servieren zu gehen. Sie würde mich doch von ganzen Herzen bitten wie-
der heimzukommen, damit die Kinder doch einen Vater wieder sehen könnten und ich dem gro-
ßen wieder auf die Socken gehen solle. Aber ich Antwortete darauf ich komme heute nicht, zu ihr
sie solle nur herzhaft zu mir kommen, und mich bitten, dann werde ich mirs überlegen was ich tue.
Ich hörte daß die Kinder Hunger hatten, ich rief öfters, sie sollen zu mir heraufkommen ich hätte
Brot und Wurst da, sie können sich satt Essen, ich werde ihnen auch Geld geben, daß die Mutter
ihnen auch was warmes Essen kochen kann. Aber keines von den Kindern kam. Ich teilte als das
Brot und Wurst und rief ihnen und gab ihnen gute worte, ich sah niemand, und hörte nur meine
Frau klagen, ich solle doch wieder heimkommen.
Ich und mein Kamerad gingen dann in die Wirtschaft von V... da trank ich drei Glas Bier dort
waren die anderen schlafkameraden. Dort feierte ein guter Freund von ihnen Geburtstag, dort
 
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