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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0458
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Kausale und »verständliche« Zusammenhänge

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die Gedanken aus dem Kopf zu schlachen, und jetzt ruhig zu schlafen. Allein als ich schlief hörte
ich dann wieder etwas ich schaute mich um, sah meine Frau, den Elektrischenstraßenbahn
Schaffner, nebst seiner Frau und Martin Bauer. Des Schaffners Frau stand neben mir am Bett und
betete, ich aber wies sie zurück und sagte sie solle nur bei ihrem Manne bleiben. Sie waren alle
ebenfalls schwarz konnten sich aber sofort reinigen, und sagte sie könnten mich retten, wenn
ich ihnen meine Frau überlasse. Sie haben mich dann der länge nach in Stücke zerschnitten das fühlte
ich war aber in meinem Schicksal geduldige Der Schaffner löste die plättchen die mir die Aerzte
auf meinem Kopf befestigt haben und befestigte sie auf den Kopf des Martin Bauer der hätte
mein Namen führen sollen, aber sie haben meinen Namen nicht recht verstanden und er gab
sich für Valentin Klint aus nicht Klink und sie glaubten ich sei tot. So heiratet der Schaffner
Martha Klink und Bauer die Frau des Schaffners.
Nach zwölfuhr Montags um die Mitternacht, hörte ich etwas saußen und stand auf was da
kommen solle. Und sah so ähnlich wie ein Luftschiff aus, bloß vorn als wie ein Pferd, und einen
Lenker, der das fahrzeug lenkte, das hielt vor meiner Wohnung auf der Straße, und verankerte
sich fest, aber immer frei in der Luft, darauß sprangen eine unmasse Männer, welche vermummt
waren, und mich suchten, welche mich mitnehmen wollten. Sie suchten erst auf der entgegenge-
setzten Seite dann sagte eine Frau hier ist niemand, wen sucht ihr sie Antworteten nichts, da
sagte die Frau geht nur gerate dort hinüber dort werdet ihr ihn schon finden, den ihr sucht dort
steht er ja, und lacht euch aus. Ich stand wirklich in meiner Teuschung am Fenster, und sah dem
ganzen vorgang zu und freute mich selber darüber, daß die Sache so schön war. Entlieh kamen
sie dann auch zu mir, fanden mich, aber sie konnten nicht herein denn die Fenster waren ver-
schlossen, nebst der Türe. Ich freute mich dann wie sie so diensteifrig waren und konnten mir
nichts anhaben. Einer von ihnen steckte einen Zettel an mein Fenster, ich war aber schlauer wie
sie, denn ich war nicht neugierig was darauf stand. Auf einmal hörte ich, daß mich die Männer
verdammt haben, in die tiefste Verdammnis. Dann hörte ich Frau und Kinder nebst den anderen
Angehörigen klagen, daß sie auch von diesen Leuten verdammt worden wären und das hätten
sie von mir doch nicht geglaubt, daß ich ihnen das antun würde. Wenn sie das gewußt hätten, so
hätten sie mich anders behandelt. Ich aber sagte, was geschehen ist, das ist geschehen, und ich kenne
bloß Pflicht Recht und Gerechtigkeit das sind meine drei Eigenschaften. Und keine Lügen wie ihr das
ganze Jahr mir vormacht.
Entlieh war alles von mir verschwunden, und sah daß das doch nicht möglich sein könnte,
was ich jetzt gesehen habe, und machte dann eines von den drei Fenster auf und schöpfte ein
wenig frische Luft. Dann ging ich wieder schlafen, als ich am Einschlafen war, da hatte ich einen
schönen Traum. Auf einmal packten mich drei oder vier Mann, und brachten mich fort. Ich wollte
schreien, bekam es aber verboten, wenn ich einen Laut von mir gebe, so müsse ich mein Leben
lassen. Da kam ich in eine Ungeheure große schwarze Halle. Dort wurden die Leute sordiert, ich
war natürlich nicht mehr so ruhig, und fing an zu sprechen. Dann ließen sie mich weit einen
Schacht hinunter, dort wurden die Menschen entleibt, und der Geist wurde aufgefangen, und
behalten. Entlieh war ich gerettet, ich wurde übersehen wie ich entleibt werden sollte, der Mann
der dieses machte hatte ein kleines scheuflein und stach als den Leuten | in die Brust und Leib, 358
drehte es herum, und holte so alles aus dem Körber, warf es hinweg und ein anderer fing den

Beim Zerschneiden hat er »so Zucken gespürt«. Er hatte keine Schmerzen, hat kein Blut gesehen.
Er hat aber gehört: »Ich zerschneid ihn in Stücke.« Den Bauer hat er aber wirklich gesehen, er
kniete auf dem Kranken, als er im Bette lag.
 
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