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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Editor]; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0546
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Stellenkommentar

503

Zur Anmerkung: Vgl. zur »Sucht nach Feuer« als »gierige Spielerei« bei Kindern H. Emming-
haus: Die psychischen Störungen des Kindesalters, Tübingen 1887,128-129. - Hermann Emming-
haus (1845-1904) wird das Verdienst zugeschrieben, die Kinder- und Jugendpsychiatrie als
Fachgebiet etabliert zu haben.
Vgl. C. F. Fleming: »Ueber die Existenz eines Brandstiftertriebs als krankhaft psychischen
Zustandes«, in: Archiv für medizinische Erfahrung im Gebiete der praktischen Medizin, Chirurgie,
Geburtshilfe und Staatsarzneikunde 57 (1830) 256-283.
Vgl. A. L. A. Meyn: »Ueber die Unzulässigkeit der Annahme eines Brandstiftungstriebes [...]«,
in: Adolph Henke's Zeitschrift für die Staatsarzneikunde n (1931), Ergänzungsheft 14,240-302.
Vgl. H. E. Richter: Ueber jugendliche Brandstifter: nebst einigen Bemerkungen über die Bestimmun-
gen des sächsischen Criminalgesetzbuches hinsichtlich der Unzurechnungsfähigkeit, Leipzig 1844.
Vgl. J. L. Casper: »Das Gespenst des sogenannten Brandstiftungstriebes«, in: ders.: Denkwür-
digkeiten zur medicinischen Statistik und zur Staatsarzneikunde. Für Criminalisten und Aerzte, Ber-
lin 1846,251-399.
E. F. Klein: »Bemerkungen des Herausgebers«, in: Annalen der Gesetzgebung und Rechtsgelehr-
samkeit in den Preußischen Staaten 13 (1795) 193.
Vgl. Platner: Quaestiones. Der Fall wird später (S. 87-88) von Jaspers ausführlich wiedergege-
ben und kommentiert.
Platner: Quaestiones, 150.
Vgl. H. Hettich: Ueber das Heimweh, hauptsächlich in seinen Beziehungen zur Staats-Arzneikunde,
Tübingen 1840.
Eigentlich Monomania affectiva: partieller Wahnsinn mit krankhaft gesteigerter Affektivität.
Der Begriff >folie raisonnante< (wtl.: vernünftiger Wahnsinn) wurde von Philippe Pinel
geprägt, um eine Geisteskrankheit ohne Verstandesstörung zu bezeichnen.
Die Diagnose >moral insanity< wurde von dem englischen Arzt und Anthropologen James
Cowies Prichard (1786-1848) eingeführt. Im Gegensatz zur äntellectual insanity< waren bei der
moralischen die intellektuellen Fähigkeiten nicht beeinträchtigt. Gekennzeichnet war dieser
Zustand von »einer krankhaften Verkehrung der natürlichen Gefühle, Affekthandlungen,
Neigungen, Stimmungen, und natürlichen Bestrebungen« (Schott, Tölle: Geschichte der Psy-
chiatrie, 365). Der Begriff erlebte im Laufe des 19. Jahrhunderts einen Bedeutungswandel, beson-
ders innerhalb des deutschen Sprachraums. Später bezeichnete man damit Menschen, die durch
amoralisches, verbrecherisches und allgemein gesellschaftsschädigendes Verhalten auffielen.
Schließlich wurde die >moral insanity< von der >psychopathischen Minderwertigkeit* abgelöst.
Unter dymphatischer Konstitution* verstand man die Disposition zu Entzündungsreaktio-
nen rezidivierender und hartnäckiger Natur.
Vgl. L. J. C. Mende: »Einige allgemeine Bemerkungen über Zurechnungsfähigkeit und beson-
ders über einen, aus Krankheit entspringenden, unwiderstehlichen Trieb zu gewaltsamen
Handlungen, die nicht als Verbrechen zugerechnet werden können«, in: Adolph Henke's Zeit-
schrift für die Staatsarzneikunde 1 (1821) 267-284.
Vgl. Friedreich: Handbuch, 633-637.
Vgl. F. J. J. Wilbrand: Lehrbuch der gerichtlichen Psychologie für Aerzte und Juristen, Erlangen
1858,289.
Vgl. C. F. Fleming: »Practische Beiträge zur gerichtsärztlichen Psychologie von Dr. Heinrich
Spitta [...]«, in: Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medicin 12 (1855)
468-487.
 
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