Metadaten

Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Editor]; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0548
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
213
214
215
216
21/
218
219
220
221
222
223
224
225
226
22/
228
229
230

Stellenkommentar

505

Werke, Bd. 7, hg. v. E. Trunz, 10. Aufl., München 1981,136). Die Verse wurden u.a. von Franz
Schubert, Robert Schumann und Hugo Wolf vertont.
Anspielung auf den Felsblock, den der sagenhafte Gründer von Korinth, Sisyphos, als Strafe
für seinen Frevel auf ewig einen Berg hinaufwälzen muss. Am Gipfel angelangt, rollt der Stein
jedes Mal wieder ins Tal hinunter.
Ratzel: »Heimweh«, 156.
Lateinischer Terminus für Kirschlorbeerwasser, das zur Behandlung von Husten und als Seda-
tivum verwendet wurde.
Blausäure (Cyanwasserstoff) ist in hoher Konzentration giftig.
Ratzel: »Heimweh«, 159-160.
Ebd., 160.
Ebd.
Das »junge Mädchen« ist mit Sicherheit Jaspers’ Schwester Erna. Als Jaspers der Familie das
Dissertationsthema ankündigte, fragte er nach Briefen »von Erna aus der Pension, in denen
Heimwehstimmung zum Ausdruck kommt«, die er auch bekam (vgl. K. Jaspers an die Eltern,
25. März 1907, DLA, A: Jaspers). Erna erstellte für die Dissertation des Bruders einen nach-
träglichen Bericht über jene Zeit, aus dem Jaspers hier zitiert.
In der BRD wurde die Todesstrafe 1949, in der DDR 1987 abgeschafft.
Um über den Geisteszustand und insbesondere die Zurechnungsfähigkeit der Angeklagten
zu entscheiden, wurden Letztere über einen Zeitraum von höchstens sechs Wochen in psy-
chiatrische Kliniken zur Begutachtung eingewiesen.
Um 1900 wurde die Hysterie in der psychiatrischen Fachliteratur breit diskutiert. Obwohl
die Ätiologie und die Definition der Hysterie heftig umstritten waren, herrschte über die
Symptomatik dieser Krankheit weitgehende Einstimmigkeit: Als signifikanteste Zeichen gal-
ten die epileptoiden Krampfanfälle - wobei die Kranken im Unterschied zu den Epileptikern
bei Bewusstsein blieben -, plastische Körperstellungen und halbseitige Lähmungen (vgl.
hierzu K. Nolte: Gelebte Hysterie. Erfahrung, Eigensinn und psychiatrische Diskurse im Anstalts-
alltag um 1900, Frankfurt a.M. 2003,116-124).
§51 des Strafgesetzbuches regelt seit 1871 die strafrechtliche Zurechnungsfähigkeit wie folgt:
»Eine strafbare Handlung ist nicht vorhanden, wenn der Täter zur Zeit der Begehung der
Handlung sich in einem Zustande von Bewusstlosigkeit oder krankhafter Störung der
Geistestätigkeit befand, durch welchen seine freie Willensbestimmung ausgeschlossen war«.
Zur Anmerkung: Vgl. R. Förster, G. Aschaffenburg: »Über impulsives Irresein. Referat, gehal-
ten während der 80. ordentlichen Generalversammlung des psychiatrischen Vereins der
Rheinprovinz am 23. November 1907 in Bonn«, in: Centralblatt für Nervenheilkunde und Psy-
chiatrie 19 (1908) 350-354, hier: 354.
Vgl. H. Spitta: Praktische Beiträge zur gerichtsärztlichen Psychologie, Rostock, Schwerin 1855,
25-56.
Ebd., 31. Bei Spitta heißt es lediglich: »Wirklich erschien sie denn auch abends«. Die Inter-
punktion ist leicht verändert.
Im Folgenden zitiert Jaspers aus Hettich: Heimweh, 44-58.
Skrofulose (auch Skrofeln) ist die historische Bezeichnung für eine tuberkulöse Haut- und
Lymphknotenerkrankung bei Kindern.
Vitriolöl ist die veraltete Bezeichnung für Schwefelsäure, die früher aus Eisenvitriol (Eisen-
sulfat) hergestellt wurde. Schwefelsäure ist farblos und wirkt stark ätzend.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften