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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0559
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Stellenkommentar

Die Methoden der Intelligenzprüfung und der Begriff der Demenz
Kritisches Referat
Der Aufsatz erschien unter dem Titel: »Die Methoden der Intelligenzprüfung und der Begriff
der Demenz. Kritisches Referat« zuerst in: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie
1 (1910), Referate, Heft 6, 401-452. Im Sommer 1908 hatte Jaspers, der selbst die hier disku-
tierten Intelligenztests und Prüfungen bei Patienten durchgeführt hatte (vgl. Philosophische
Autobiographie, 19), dazu ein Referat gehalten (vgl. K. Jaspers an die Eltern, 29. Juni 1908, DLA,
A: Jaspers). Mit dem Verfassen des Manuskripts begann er jedoch erst Anfang 1910; Ende
April reichte er den Text bei der Zeitschrift ein. Alois Alzheimer, Herausgeber der Zeitschrift,
nahm die Arbeit mit folgenden Worten entgegen: »Vielen Dank für Ihr kritisches Referat,
das ich selbst mit grossem Interesse gelesen habe. Ich habe vieles daraus gelernt. Mit allen
[sic!] bin ich allerdings nicht ganz einverstanden. Das sind eben verschiedene Ansichten.
Ich werde nächstens einmal Herrn Dr. Gruhle darüber schreiben, der mich um meine Mei-
nung gebeten hat. Jedenfalls bin ich Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, dass Sie diese grosse
Arbeit geleistet haben.« (A. Alzheimer an K. Jaspers, 2. Mai 1910, ebd.). In Jaspers’ Augen
bedeutete dies, wie er den Eltern schrieb, »eine Anerkennung. Alzheimer ist Anatom und
Histologe. Dass er überhaupt in meinen Arbeiten eine Spur Wertvolles findet, bedeutet mir
viel. Denn die Ansichten stehen sich fast wie Weltanschauungen gegenüber.« (K. Jaspers an
die Eltern, 4. Mai 1910, ebd.). Zu Jaspers’ Mitarbeit an Alzheimers Zeitschrift siehe Einleitung
zu diesem Band, S. XI-XII und XXVII-XXVIII.
Dieser Aufsatz bildete die Grundlage für das Kapitel zur Objektivität in der Allgemeinen Psy-
chopathologie.
Hier handelt es sich um den programmatischen Aufsatz »Der psychologische Versuch in der
Psychiatrie«, der als Einleitung zu Beginn des ersten Bandes von Kraepelins Zeitschrift (Psy-
chologische Arbeiten 1 (1896) 1-91) erschien. In jenem Aufsatz vertritt Kraepelin die These, dass
die einzelnen psychischen Störungen nur durch experimentelle Methoden abzugrenzen
seien. Zu Kraepelins Experimentalpsychologie vgl. E. J. Engstrom: »Emil Kraepelin’s Inaugu-
ral Lecture in Dorpat: Contexts and Legacies«, in: Trames 20 (2016) 337-350.
Siehe Einleitung zu diesem Band, S. XVIII-XXI.
In der Anmerkung verweist Jaspers auf K. Rieger: »Beschreibung der Intelligenzstörungen
infolge einer Hirnverletzung nebst einem Entwurf zu einer allgemein anwendbaren Methode
der Intelligenzprüfung«, Separat-Abdruck aus den Verhandlungen der physikalisch-medicini-
schen Gesellschaft zu Würzburg 22/23 (1889/1890) 150. - Das Leibniz-Zitat lautet wie folgt:
»Demnach stehe ich in den Gedanken, daß ein schlechter Kopf mit den Hülffsvortheilen
und deren Uebung es dem Besten bevorthun könnte, gleichwie ein Kind mit dem Lineal bes-
sere Linien ziehen kann als der größte Meister aus freier Hand« (G. W. Leibniz: »Schreiben
an den Herausgeber der >Vernunft-Uebungen< Gabriel Wagner in Hamburg«, in:
G. E. Guhrauer (Hg.): Leibnitz's Deutsche Schriften, Bd. 1, Berlin 1838,381).
Vgl. z.B. T. Ziehen: Die Prinzipien und Methoden der Intelligenzprüfung. Nach einem Vortrag auf
dem Internationalen Kongreß in Amsterdam i. /. 1907, Berlin 1908.
Vgl. E. Rodenwaldt: »Aufnahmen des geistigen Inventars Gesunder als Maßstab für Defekt-
prüfungen bei Kranken«, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 17 (1905), Ergänzungs-
heft, 17-84.
Ebd., 17. Die Schreibweise ist angepasst.
Ebd., 21. Im Original sind die Zahlen nicht ausgeschrieben.
 
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