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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Editor]; Fonfara, Dirk [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0573
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Stellenkommentar

Unter Neuritis versteht man die Entzündung eines Nervs.
Zur Anmerkung: Vgl. F. W. Hagen: »Zur Theorie der Hallucination«; V. Kandinsky: Kritische
und klinische Betrachtungen im Gebiete der Sinnestäuschungen, Berlin 1885.
Kahlbaum: »Sinnesdelirien«, 57. Bei Kahlbaum heißt es lediglich: «Wenn also z.B. ein Geistes-
kranker blanke Steinchen als Edelsteine, glänzende Metallstücke als Gold und Silber sammelt
(Esquirol), oder ein geisteskranker Gelehrter allerlei Unrath aus dem Schutt hervorsucht und
für Antiquitäten ausgibt (Esquirol), so ist das in Beziehung auf die Sinneswahrnehmung keine
wesentlich andere Erscheinung, als wenn kleine Kinder blanke Steinchen etc. für Edelsteine
und für Gold ansehen oder ungebildete Leute sich durch den Glanz über die Natur und den
Werth eines Schmuckes täuschen lassen. Die Sinneswahrnehmung ist in allen Fällen eine
ganz correcte, falsch ist nur die Beurtheilung, der Schluß von einer wahrgenommenen Eigen-
schaft des Objektes auf die übrigen Eigenschaften oder auf das Wesen des Dinges«.
Ebd., 60. Kahlbaum schreibt: «Wenn also z.B. Geisteskranke in der Irrenanstalt den ärztli-
chen Director etwa für einen Strafanstalts-Director oder andere Beamte für Strafanstaltsbe-
amte ansehen, oder wenn sie Personen in der Anstalt wegen oberflächlicher Aehnlichkeit in
den Gesichtszügen oder anderen charakteristischen Eigenschaften mit Personen ausserhalb
der Anstalt identifizieren, so liegt in diesen Beispielen von Personenverwechslung wohl eben
so wenig ein Fehler in der Sinneswahrnehmung vor, als in der Verwechslung von blanken
Steinchen und Edelsteinen«.
Vgl. Hagen: »Theorie«, 14-15. Eine Auslassung ist nicht angegeben und die Schreibweise
angepasst.
Zur Dementia-praecox-Gruppe vgl. Stellenkommentar, Nr. 299.
Zur Anmerkung: Vgl. Goldstein: »Zur Theorie der Hallucinationen«, 1036-1040.
K. O. Dees: »Ein Beitrag zur Kenntnis der functionellen Störungen der Großhirnrinde«, in:
Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medicin 47 (1891) 383-389, hier:
385. Die Schreibweise ist von Jaspers angepasst.
Vgl. R. Sandberg: »Zur Psychopathologie der chronischen Paranoia«, ebd. 52 (1896) 619-654.
Vgl. F. Jolly: »Beiträge zur Theorie der Hallucination«, in: Archiv für Psychiatrie und Nerven-
krankheiten 4 (1874) 495-534.
Vgl. F. Chvostek: »Beiträge zur Theorie der Hallucinationen«, in: Jahrbücher für Psychiatrie und
Neurologie n (1892) 267-302.
Vgl. O. Fischer: »Über Makropsie und deren Beziehungen zur Mikrographie sowie über eine
eigentümliche Störung der Lichtempfindung«, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurolo-
gie 19 (1906) 290-305. - Dyschromatopsie, wtL: Farbenfehlsichtigkeit.
Xanthopsie, Chloropsie und Erythropsie bezeichnen respektive das Gelb-, Grün- und Rot-
sehen. Es handelt sich dabei um kortikale Sehstörungen.
Asthenopie = Sehschwäche.
Vgl. H. Wilbrand, A. Saenger: Über Sehstörungen bei functionellen Nervenleiden, Leipzig 1892.
Vgl. H. Obersteiner: »Die Sinnestäuschungen«, in: P. Dittrich (Hg.): Handbuch der ärztlichen
Sachverständigen-Tätigkeiten, Bd. 9, Teil 2, Wien 1909,235-276, hier: 264.
Bei Fischer: »Makropsie«, 300, heißt es: »einen weißen Mantel sah sie grau, Milch sah sie >als
schmutziges Wassen, ihre Haare erkannte sie nicht, da sie eine ganz andere, dunkle Farbe
hatten und dabei der Makropsie wegen dick wie Zwirn waren, die Farbe der Gesichter war
eigenartig braun; sie >stellte sich so Chinesen und Indianer vor<; eine beschneite Fläche kam
ihr grau und berusst vor«.
 
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