Metadaten

Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0594
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
906
90/
908
909
910
911
912
9i3
9i4
9i5
916
9i7
918
9i9
920
921

Stellenkommentar

551

rische Darstellung seiner Wahnideen zu verstehen ist. Kurz nach der Entlassung nahm sich
Nerval das Leben.
Jaspers zitiert aus G. de Nerval: Aurelia oder der Traum und das Leben, dt. von H. Kubin, Mün-
chen 1910,11. Bei Nerval heißt es leicht abweichend: »das Hineinwachsen des Traums in das
wirkliche Leben«.
Ebd., 65.
Ebd., 66.
Ebd., 74.
Es könnte sich hier um eine Anspielung auf die Figur des erotisch anziehenden Mädchens
in Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre handeln. Mignon hat in Goethes Roman knabenhafte
Züge. In der Renaissance war ein >Mignon< ein homosexueller Liebling.
Anspielung auf den Tod Simsons, der in der biblischen Überlieferung die Mittelsäulen eines
Hauses umstieß und dadurch sich selbst und tausende Philister begrub.
Gabriel von Max (1840-1915) war ein deutscher Maler und begeisterter Spiritist. Sein Inter-
esse für das Übernatürliche kam in vielen seiner Bilder zum Ausdruck.
Vgl. z.B. N. Ach: Überden Willensakt und das Temperament, Leipzig 1910.
H. C. Fehrlin: Schizophrenie, Schaffhausen o.J., 11. Bei Fehrlin heißt es: »denn in Wirklichkeit
kann man einen solchen Lärm im wildesten Kampfgewühl nicht hören«. Das Buch erschien
zwischen 1911 und 1912 im Selbstverlag. Fehrlin wird hier zwar nur einmal zitiert, in Jaspers’
Handexemplar sind aber weitere Stellen aus dem Buch notiert.
Ebd., 12. Die Schreibweise ist angepasst.
Nerval: Aurelia, 35. Hervorhebung von Jaspers. Bei Nerval heißt es: »Der kataleptische
Zustand, in dem ich mich mehrere Tage lang befunden hatte«.
Ebd., 12. Bei Nerval: »das Leben der Soldaten, die mich aufgehoben hatten, verschonte«.
David Hume verstand unter >belief< die Überzeugung der Existenz eines Gegenstandes oder
seiner Beziehung zu anderen Gegenständen aus der gewohnheitsmäßigen Verknüpfung
unserer Vorstellungen. Siehe hierzu auch Stellenkommentar, Nr. 519.
Über leibhaftige Bewußtheiten (Bewußtheitstäuschungen),
ein psychopathologisches Elementarsymptom
Zur Anmerkung sei verwiesen auf N. Ach: Über die Willenstätigkeit und das Denken. Eine expe-
rimentelle Untersuchung mit einem Anhänge über das Hipp sehe Chronoskop, Göttingen 1905. Zur
Külpe’schen Schule siehe Stellenkommentar, Nr. 484.
Der Begriff >Bewusstheit< wurde von Paul Natorp eingeführt, um das Bezugnehmen der
Bewusstseinsinhalte auf ein Ich zu bezeichnen (vgl. P. Natorp: Einleitung in die Psychologie nach
kritischer Methode, Freiburg i.Br. 1888). In der ersten Auflage der Logischen Untersuchungen
bestreitet Husserl die Notwendigkeit eines Ich als Bezugspunkt. Jaspers übernimmt den Begriff
Bewusstheit von Husserl, wendet ihn jedoch im Sinne Natorps an: Die leibhaftige Bewusst-
heit ist ein dem Phantomschmerz ähnelndes Phänomen, in dem ein Ich nicht nur Dinge
sieht, die nicht vorhanden sind, sondern ihnen auch einen Sinn gibt (vgl. hierzu A. Donise:
»Karl Jaspers als Phänomenologe«, in: Studia Philosophien 67 (2008) 335-348; S. Luft: »Zur phä-
nomenologischen Methode in Karl Jaspers’ Allgemeiner Psychopathologie«, 41).
F. Hacker: »Systematische Traumbeobachtungen mit besonderer Berücksichtigung der
Gedanken«, in: Archiv für die gesamte Psychologie 21 (1911) 1-131.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften