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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0540
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der »Verstehenden Psychologie« (ab Oktober 1915), dann ab Februar 1918 in Form einer akti-
ven inhaltlichen Mitarbeit an der Psychologie der Weltanschauungen. Bei der Ausarbeitung sei-
ner dreibändigen Philosophie und seinen Groninger Vorlesungen Vernunft und Existenz wurde
Mayer zu einem wichtigen Gesprächspartner und Ideengeber, bevor es über Jaspers’ Buch
Nietzsche. Einfuhrungin das Verständnis seines Philosophierens zu einem zwischenzeitlichen Zer-
würfnis kam.
15 Vgl. Einleitung zu diesem Band, LXIV-LXXI.
16 Jaspers hatte sein Werk Allgemeine Psychopathologie nach gründlichen Überarbeitungen 1920
und 1923 vor allem in der 4. Auflage erheblich um philosophische Reflexionen erweitert. Der
Verleger Ferdinand Springer, der Jaspers imjuni 1941 noch dazu ermutigt hatte, die Allgemeine
Psychopathologie zu überarbeiten und erneut zu drucken, ließ später das Publikationsvorha-
ben unter dem Vorwand der Papierknappheit versanden. Erst 1946 erfolgte die Veröffentli-
chung der 4. Auflage (vgl. hierzu: K. Jaspers: Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen,
KJG III/8.1, 348-358). Vgl. zu Jaspers und seinem Verhältnis zur Allgemeinen Psychopathologie:
Philosophische Autobiographie [1977], 17-31; vgl. zur »Verstehenden Psychologie« und zur Ab-
grenzung der wissenschaftlichen von einer »fälschlichen« Psychologie: Allgemeine Psycho-
pathologie [1946], 8. Auflage, 251-302, bes. 444-463, 641-650.
17 Vgl. K. Jaspers: »Ein Selbstporträt (1966/67)«, 26; H. Gundlach: Windelband, 392, 408.
18 Jaspers arbeitete zum Zeitpunkt des Erscheinens der 4. Auflage bereits an dem breit angeleg-
ten Projekt Die Großen Philosophen, von dem allerdings nur der erste Band publiziert wurde
(vgl. zum Verhältnis des eigenen Philosophierens zur Rezeption der großen Denker: Die gro-
ßen Philosophen, Bd. 1, 7-14). Das Projekt sollte eine Weltgeschichte der Denkformen, eine
Weltgeschichte der philosophischen Gehalte sowie eine Weltgeschichte der philosophischen
Persönlichkeiten umfassen (vgl. zu Jaspers’ Projekt einer »Weltgeschichte der Philosophie«
Hans Saners Vorwort zu dem aus dem Nachlass herausgegebenen Band Weltgeschichte der Phi-
losophie. Einleitung, 5-9). Nachgelassene Fragmente zu den Großen Philosophen wurden 1981
von Hans Saner herausgegeben.
Einleitung
19 Abweichend von der Erstausgabe. Im Folgenden werden Streichungen und andere inhaltlich
relevante Änderungen der 2., später unverändert wiederabgedruckten Auflage mit der Ge-
genüberstellung »NA« (Neuausgabe) - »EA« (Erstausgabe) gekennzeichnet.
NA: sei. Was ] EA: sei. »Psychologie der Weltanschauungen« ist keine gebräuchliche Bezeich-
nung. Man fragt, was ist das? Man könnte darunter etwa verstehen eine Psychologie der Phi-
losophen, eine Psychologie des Systembildens, eine Psychologie der faktischen, gelebten,
nicht gewußten, unformulierten Weltanschauungen, eine Beschreibung der formulierten
Weltanschauungen usw. Um uns zunächst ungefähr in die Sphäre zu finden, in der wir uns
bewegen wollen, bedarf es einiger allgemeiner Erörterungen. [ Was
20 Von einer »Rangordnung der Werte« sprach bereits der Sprachwissenschaftler Franz Nikolaus
Finck in seiner 1891 erschienenen Schrift Die Grundlage für eine neue Rangordnung der Werte: Ein
Beitrag zur wissenschaftlichen Begründung einer erneuten und neuen Moral (München 1891). Der
prominenteste und ambitionierteste wertethische Ansatz des frühen 20. Jahrhunderts stammte
jedoch von Max Scheier, der 1913-1916 das umfassende, von Jaspers gründlich rezipierte Werk
Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik veröffentlichte, das erkennbar als Haupt-
 
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