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Karl Jaspers - Mohr Siebeck
ich daher abwarte. Es handelt sich hier um einen Akt der Pietät. Ich selbst empfinde es
schon als fatal, mich um den Druck einer solchen Rede zu bemühen. Aber ich werde
so oft darum gebeten, dass ich dadurch das Recht gewinne.
Darf ich Sie bitten, mir noch zweierlei freundlichst zu beantworten:
Auf die Frage, einen Sonderdruck als Broschüre zu veranstalten, gehen Sie in Ihrem
Briefe garnicht ein. Müssten Sie nach Ihrer Calculation einen solchen Sonderdruck ab-
lehnen? Oder wären Sie, im Falle Frau Weber darauf besteht, doch bereit? - Man kann
ja niemandem zumuten, sich wegen dieser Rede ein Sonderheft des Archivs zu kaufen.
Und dann: im Falle die Rede im Archiv gedruckt wird: wieviele Separata stehen mir
unentgeltlich zu? Und wieviel Kosten müssten Sie mir berechnen, wenn ich im Gan-
zen 200 Separata haben möchte? (bei Verzicht meinerseits auf Honorar).
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
K. Jaspers
228 Oskar Siebeck an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: VA Mohr Siebeck
29. Januar 1921
Sehr verehrter Herr Professor,
Ihr freundlicher Brief vom 22. ds.a [Monats], für den ich Ihnen bestens danke, ist mir
von Tübingen aus nachgeschickt worden. Hätte ich bei meiner Besprechung mit Frau
Professor Federer gewusst, dass es noch so lange ansteht, bis ein neuer Band des »Ar-
chivs für Sozialwissenschaft« in Angriff genommen13 werden kann, so hätte ich ihr
jenen Vorschlag bezüglich der Veröffentlichung Ihrer Gedächtnisrede auf Max We-
ber wohl nicht erst gemacht. So wie die Dinge nun in Wirklichkeit liegen, sind wir
im Prinzip zu sofortiger Veröffentlichung Ihres Manuskriptes in der Form einer selb-
ständigen Broschüre sehr gern bereit. Alsbald nach Eingang Ihres letzten Briefes habe
ich dasselbe telegraphisch von Herrn Professor Lederer erbeten, damit ich Ihnen auf
Grund meiner Berechnung des Umfanges Vorschläge für die Verlagsbedingungen ma-
chen kann. Herr Professor Lederer depeschierte mir zurück, Ihr Manuskript sei leider
momentan nicht verfügbar. Ich muss mich leider für heute darauf beschränken, Ih-
nen unsere prinzipielle Bereitwilligkeit zu sofortiger Veröffentlichung desselben aus-
zusprechen. Würden Sie in diesem Falle auch Wert darauf legen, eine so grosse Anzahl
von Exemplaren selbst zu beziehen?
a statt ds. im Typoskript cts.
b nach genommen im Typoskript ist
Karl Jaspers - Mohr Siebeck
ich daher abwarte. Es handelt sich hier um einen Akt der Pietät. Ich selbst empfinde es
schon als fatal, mich um den Druck einer solchen Rede zu bemühen. Aber ich werde
so oft darum gebeten, dass ich dadurch das Recht gewinne.
Darf ich Sie bitten, mir noch zweierlei freundlichst zu beantworten:
Auf die Frage, einen Sonderdruck als Broschüre zu veranstalten, gehen Sie in Ihrem
Briefe garnicht ein. Müssten Sie nach Ihrer Calculation einen solchen Sonderdruck ab-
lehnen? Oder wären Sie, im Falle Frau Weber darauf besteht, doch bereit? - Man kann
ja niemandem zumuten, sich wegen dieser Rede ein Sonderheft des Archivs zu kaufen.
Und dann: im Falle die Rede im Archiv gedruckt wird: wieviele Separata stehen mir
unentgeltlich zu? Und wieviel Kosten müssten Sie mir berechnen, wenn ich im Gan-
zen 200 Separata haben möchte? (bei Verzicht meinerseits auf Honorar).
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
K. Jaspers
228 Oskar Siebeck an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: VA Mohr Siebeck
29. Januar 1921
Sehr verehrter Herr Professor,
Ihr freundlicher Brief vom 22. ds.a [Monats], für den ich Ihnen bestens danke, ist mir
von Tübingen aus nachgeschickt worden. Hätte ich bei meiner Besprechung mit Frau
Professor Federer gewusst, dass es noch so lange ansteht, bis ein neuer Band des »Ar-
chivs für Sozialwissenschaft« in Angriff genommen13 werden kann, so hätte ich ihr
jenen Vorschlag bezüglich der Veröffentlichung Ihrer Gedächtnisrede auf Max We-
ber wohl nicht erst gemacht. So wie die Dinge nun in Wirklichkeit liegen, sind wir
im Prinzip zu sofortiger Veröffentlichung Ihres Manuskriptes in der Form einer selb-
ständigen Broschüre sehr gern bereit. Alsbald nach Eingang Ihres letzten Briefes habe
ich dasselbe telegraphisch von Herrn Professor Lederer erbeten, damit ich Ihnen auf
Grund meiner Berechnung des Umfanges Vorschläge für die Verlagsbedingungen ma-
chen kann. Herr Professor Lederer depeschierte mir zurück, Ihr Manuskript sei leider
momentan nicht verfügbar. Ich muss mich leider für heute darauf beschränken, Ih-
nen unsere prinzipielle Bereitwilligkeit zu sofortiger Veröffentlichung desselben aus-
zusprechen. Würden Sie in diesem Falle auch Wert darauf legen, eine so grosse Anzahl
von Exemplaren selbst zu beziehen?
a statt ds. im Typoskript cts.
b nach genommen im Typoskript ist