Karl Jaspers - Mohr Siebeck

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Ihrem freundlichen Bescheid und baldiger Einsendung Ihres Manuskriptes sehe
ich gern entgegen und verbleibe in vorzüglicher Hochachtung
Ihr sehr ergebener
Dr. O. Siebeck
229 Oskar Siebeck an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: VA Mohr Siebeck
8. Oktober 1932
Sehr verehrter Herr Professor,
verzeihen Sie, wenn ich Sie heute wieder einmal wegen der Anfrage eines Autors be-
lästige, der sich auf Sie bezieht. Herr Dr. F. J. Brecht schreibt mir, er habe sich als Schü-
ler Heideggers bei Ihnen für Philosophie habilitiert, und bietet mir seine Antrittsvor-
lesung »Der Mensch und die Philosophie« zum Verlage an.495
Für meine Schriftenreihe »Philosophie und Geschichte«, in der Herr Dr. Brecht
sein Manuskript veröffentlichen möchte, habe ich im Augenblick ein so grosses An-
gebot, dass ich für dieses Jahr neue Manuskripte kaum mehr übernehmen kann. Ich
müsste daher Herrn Dr. Brecht mindestens auf nächstes Jahr vertrösten. Ehe ich zu sei-
nem Anerbieten Stellung nehme, wäre es mir aber ausserordentlich wertvoll, wenn Sie
mir im Vertrauen etwas darüber sagen könnten, wie seine Vorlesung aufgenommen
worden ist. Dass ich jede Auskunft, die Sie mir [zu] geben in der Eage sind, streng ver-
traulich behandeln werde, brauche ich Sie, glaube ich, nicht besonders zu versichern.
Indem ich Ihnen für Ihre freundlichen Bemühungen im voraus meinen verbind-
lichsten Dank sage, verbleibe ich in bekannter Hochschätzung Ihr ganz ergebener
Dr. O. Siebeck
230 Karl Jaspers an Oskar Siebeck
Typoskript; VA Mohr Siebeck
Heidelberg, den 9. X. 1932
Sehr verehrter Herr Doktor!
Die Antrittsvorlesung von Herrn Dr. Brecht hatte äusserlich einen grossen Erfolg. Da
im selben Semester zwei andere Habilitanden ihre Antrittsvorlesung hielten, konnte
man vergleichen.496 Dr. Brecht hatte den grössten Zulauf und wohl aucha den lebhaf-
testen Beifall. Zum Teil beruht es auf dem Interesse, das er als Lehrer am Gymnasium

a wohl auch hs. Einf.