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Karl Jaspers - Mohr Siebeck
und ausserdem in katholischen Kreisen erweckt.497 Was die inhaltliche Wirkung an-
geht, so haben mich verschiedene Collegen spontan angesprochen, um zu sagen, ei-
nen wie trefflichen, vor allem ernsten Eindruck ihnen die Vorlesung gemacht habe.
Eine Auffassung des philosophischen Gehalts habe ich, wie bei Philosophie gewöhn-
lich, nicht wahrgenommen. Von philologischer Seite wurde sie inhaltlich, was die So-
kratesauffassung betrifft, beanstandet.
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr sehr ergebener
K. Jaspers
231 Oskar Siebeck an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: VA Mohr Siebeck
12. Oktober 1932
Sehr verehrter Herr Professor,
für Ihre freundlichen Zeilen vom 9. ds. Mts. sage ich Ihnen meinen verbindlichsten
Dank. Seitdem ich Ihnen wegen der Antrittsvorlesung des Herrn Dr. Brecht geschrie-
ben habe, haben sich die Anfragen für meine Reihe »Philosophie und Geschichte«
abermals vermehrt, sodass ich mir bei meiner Auswahl gar nicht mehr anders als mit
einem etwas schematischen Verfahren helfen kann und in erster Linie die Angebote
solcher Herren berücksichtige, mit denen ich schon von früher her in verlegerischen
Beziehungen stehe. Daraus ergibt sich von selbst, dass ich Herrn Dr. Brecht meine ver-
legerischen Dienste nicht zur Verfügung stellen kann.
Indem ich Ihnen für Ihre mir sehr wertvolle Äusserung nochmals bestens danke,
verbleibe ich in grösster Hochschätzung
Ihr ergebenster
Dr. O. Siebeck
Karl Jaspers - Mohr Siebeck
und ausserdem in katholischen Kreisen erweckt.497 Was die inhaltliche Wirkung an-
geht, so haben mich verschiedene Collegen spontan angesprochen, um zu sagen, ei-
nen wie trefflichen, vor allem ernsten Eindruck ihnen die Vorlesung gemacht habe.
Eine Auffassung des philosophischen Gehalts habe ich, wie bei Philosophie gewöhn-
lich, nicht wahrgenommen. Von philologischer Seite wurde sie inhaltlich, was die So-
kratesauffassung betrifft, beanstandet.
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr sehr ergebener
K. Jaspers
231 Oskar Siebeck an Karl Jaspers
Typoskript; Durchschlag: VA Mohr Siebeck
12. Oktober 1932
Sehr verehrter Herr Professor,
für Ihre freundlichen Zeilen vom 9. ds. Mts. sage ich Ihnen meinen verbindlichsten
Dank. Seitdem ich Ihnen wegen der Antrittsvorlesung des Herrn Dr. Brecht geschrie-
ben habe, haben sich die Anfragen für meine Reihe »Philosophie und Geschichte«
abermals vermehrt, sodass ich mir bei meiner Auswahl gar nicht mehr anders als mit
einem etwas schematischen Verfahren helfen kann und in erster Linie die Angebote
solcher Herren berücksichtige, mit denen ich schon von früher her in verlegerischen
Beziehungen stehe. Daraus ergibt sich von selbst, dass ich Herrn Dr. Brecht meine ver-
legerischen Dienste nicht zur Verfügung stellen kann.
Indem ich Ihnen für Ihre mir sehr wertvolle Äusserung nochmals bestens danke,
verbleibe ich in grösster Hochschätzung
Ihr ergebenster
Dr. O. Siebeck