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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0371
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Karl Jaspers - Routledge (1950-1961)

255 Karl Jaspers an Herbert Read
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers

Basel, den 23.1.1950

Sehr geehrter Herr Read!
Ich danke Ihnen für Ihren Brief vom 18. Januar und für den Vertragsentwurf.550
Eine Übersetzungsprobe von Herrn Ivo Jarosy würde ich selber bei meinem unge-
nügenden Englisch leider nicht prüfen können.551 Jedoch würde meine Freundin Frau
Dr. Hannah Arendt-Blücher in New York eine solche Beurteilung trefflich leisten kön-
nen. Ihr verdanke ich auch den Übersetzer des »Philosophischen Glaubens«.552 Wenn
Sie also eine Übersetzungsprobe uns zur Verfügung stellen können, will ich sie um
ihr Urteil bitten. Sie ist zur Zeit in Europa, mit wechselnder Adresse. Ich würde das
Manuscript ihr von Basel nachschicken. Erst in der zweiten Hälfte des März wird sie
wieder in New York sein.
Ich freue mich sehr, dass Sie die Übersetzung des »Philosophischen Glaubens«
ausgezeichnet finden und dieses Buch im Laufe des Jahres auch in Ihrem Verlag her-
ausbringen wollen.553
Ich werde bei meinen Verhandlungen in Amerika darauf hinweisen, dass man we-
gen der Übersetzung mit Ihnen sich in Beziehung setzen möchte. Es wäre ja sinnlos,
zwei Mal eine Übersetzung zu machen.
Den Vertragsentwurf schicke ich mit zwei Streichungen, die ich mir vorzunehmen
erlaubte, zurück. Im einen Fall handelt es sich darum, dass ich bei diesem Buch sel-
ber ja keine Correkturen lese, im anderen darum, dass ich mich wegen einer Option
zukünftiger Werke nicht gern juristisch binde. Dass ich jedoch in der Tat Ihnen gern
meine Schriften in Zukunft anbiete, möchte ich gleich dadurch dokumentieren, dass
ich Ihnen meine gerade herausgekommenen Radio-Vorträge »Einführung in die Phi-
losophie« vorlege.554 Ich schicke Ihnen gleichzeitig ein Exemplar. Dies kleine Buch ist
vielleicht für weitere Verbreitung geeignet. In der Schweiz wurden nach Erscheinen
in den ersten zwei Wochen 1500 Exemplare verkauft.
In Ihrem Brief hatte ich, offenbar irrig, Ihr Angebot des Vorschusses aufgefasst als
zahlbar bei Vertragsabschluss. Ich schlage vor, die Hälfte bei Vertragsabschluss, die
Hälfte bei Erscheinen des Buches fällig sein zu lassen.
 
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