Karl Jaspers - Routledge
255
Wäre Ihnen die Festsetzung eines Termins vom 1. Mai 1951 recht, nach dessen Ab-
lauf das Recht der Verfügung über die Übersetzungsrechte an mich zurückfiele, falls
das Buch nicht erschienen ist?
Falls Sie einverstanden sind, denke ich, schicken Sie mir zwei Exemplare des mo-
dificierten Vertrags zu, deren eines ich Ihnen unterschrieben zurückschicke, dessen
anderes ich, falls Sie schon unterschrieben haben, behalte.
Mit besten Empfehlungen
Ihr ergebener
256 Karl Jaspers an Herbert Read
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 14. III. 1950
Sehr geehrter Herr Read,
haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 2. d.M. und die Übersetzungsprobe. Frau
Dr. Arendt hat in dem einen Exemplar des Manuskripts eine Reihe von Verbesserun-
gen gemacht. Sie schreibt Ihnen den beiliegenden Brief. Ich bin glücklich, dass sie das
Opfer bringen will, die Übersetzung ihrerseits durchzusehen. Sie konnte nicht durch-
weg zustimmen und meinte, dass der Übersetzer mit den philosophischen Gedanken
noch sehr wenig vertraut sei. Aber sie kann Ihnen keinen andern Übersetzer Vorschlä-
gen und betonte, dass längere Abschnitte, die weniger philosophisch waren, auch
wirklich gut übersetzt seien. Nun ist die Frage, ob Sie Frau Arendts Angebot anneh-
men wollen. Wenn Sie einverstanden sind, so wäre es gewiss gut, wenn nicht erst die
ganze Übersetzung nach New York geschickt würde, sondern schon vorher fertige
Teile. Eine Verzögerung ist in jedem Fall unausweichlich.
Falls Sie einverstanden sind, wäre ich Ihnen dankbar, die Korrespondenz mit Frau
Arendt direkt zu führen. Meinerseits kann ich in den Übersetzungsfragen doch nicht
mitwirken. Zu Hannah Arendt habe ich ein restloses Vertrauen und billige von vorn-
herein jede ihrer Entscheidungen.
Über meine »Einleitung in die Philosophie« haben Sie mir nicht geschrieben.555 Ich
vermute, dass es zu viel auf einmal ist, wenn Ihr Verlag gleich drei Bücher von mir auf
einmal vorbereiten sollte. Darum habe ich ein Angebot eines amerikanischen Uni-
versitätsverlages mit Verhandlungen beantwortet, die offenbar zu einem Ergebnis
führen.556 Darum bitte ich Sie freundlich, Ihrerseits auf diese Schrift zu verzichten.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr ergebener
255
Wäre Ihnen die Festsetzung eines Termins vom 1. Mai 1951 recht, nach dessen Ab-
lauf das Recht der Verfügung über die Übersetzungsrechte an mich zurückfiele, falls
das Buch nicht erschienen ist?
Falls Sie einverstanden sind, denke ich, schicken Sie mir zwei Exemplare des mo-
dificierten Vertrags zu, deren eines ich Ihnen unterschrieben zurückschicke, dessen
anderes ich, falls Sie schon unterschrieben haben, behalte.
Mit besten Empfehlungen
Ihr ergebener
256 Karl Jaspers an Herbert Read
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 14. III. 1950
Sehr geehrter Herr Read,
haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 2. d.M. und die Übersetzungsprobe. Frau
Dr. Arendt hat in dem einen Exemplar des Manuskripts eine Reihe von Verbesserun-
gen gemacht. Sie schreibt Ihnen den beiliegenden Brief. Ich bin glücklich, dass sie das
Opfer bringen will, die Übersetzung ihrerseits durchzusehen. Sie konnte nicht durch-
weg zustimmen und meinte, dass der Übersetzer mit den philosophischen Gedanken
noch sehr wenig vertraut sei. Aber sie kann Ihnen keinen andern Übersetzer Vorschlä-
gen und betonte, dass längere Abschnitte, die weniger philosophisch waren, auch
wirklich gut übersetzt seien. Nun ist die Frage, ob Sie Frau Arendts Angebot anneh-
men wollen. Wenn Sie einverstanden sind, so wäre es gewiss gut, wenn nicht erst die
ganze Übersetzung nach New York geschickt würde, sondern schon vorher fertige
Teile. Eine Verzögerung ist in jedem Fall unausweichlich.
Falls Sie einverstanden sind, wäre ich Ihnen dankbar, die Korrespondenz mit Frau
Arendt direkt zu führen. Meinerseits kann ich in den Übersetzungsfragen doch nicht
mitwirken. Zu Hannah Arendt habe ich ein restloses Vertrauen und billige von vorn-
herein jede ihrer Entscheidungen.
Über meine »Einleitung in die Philosophie« haben Sie mir nicht geschrieben.555 Ich
vermute, dass es zu viel auf einmal ist, wenn Ihr Verlag gleich drei Bücher von mir auf
einmal vorbereiten sollte. Darum habe ich ein Angebot eines amerikanischen Uni-
versitätsverlages mit Verhandlungen beantwortet, die offenbar zu einem Ergebnis
führen.556 Darum bitte ich Sie freundlich, Ihrerseits auf diese Schrift zu verzichten.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr ergebener