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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0628
Karl Jaspers - Wolff
5ii
527 Karl Jaspers an Helen Wolff
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers
Basel, den 27. Juni 1966
Liebe und sehr verehrte Frau Wolff!
Noch immer habe ich nicht aufa Ihren freundlichen Brief vom 18. Mai geantwortet.1203
Es wurde verbummelt, wie so vieles, weil ich damals die Übersetzungsrechte für mein
Buch »Wohin treibt die Bundesrepublik?« schon an The University of Chicago Press
vergeben hatte.1204 Da war nichts mehr zu machen. Übrigens haben erstaunlicher-
weise nachher noch andere amerikanische Verlage angefragt.
Ich las einen Bericht über den zweiten Band meiner »Grossen Philosophen« für
den amerikanischen Buchclub.1205 Er schien mir ausgezeichnet. Ich bedaure, dass diese
Besprechung in diesem engeren Kreise verborgen bleibt und nicht für eine grössere
Öffentlichkeit da ist. Ob der Absatz zufriedenstellend ist?
Meiner Frau und mir geht es ganz erträglich. Meine Polyarthritis ist durch Kom-
bination moderner Mittel in einen Zustand gebracht, der viel besser ist als vor eini-
gen Monaten.
Ich hoffe, dass es auch Ihnen gut geht, und grüsse Sie herzlich.
Ihr
528 Karl faspers an Helen Wolff
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers
Basel, den 19. Juli 1966
Sehr verehrte und liebe Frau Wolff!
In dem Trubel, in dem ich mich befinde, infolge der Torheit, mich politisch in
Deutschland unangenehm bemerkt gemacht zu haben, und bei den physischen Be-
dingungen meines Daseins fürchte ich, dass ich Ihnen immer noch nicht geantwor-
tet habe auf Ihren Brief vom 18. Mai.I2°6 Mein Buch »Wohin treibt die Bundesrepub-
lik?« war schon vergeben an den Verlag in Chicago. Ich dachte damals nicht daran,
dass Sie ein Interesse haben könnten, sondern hielt das Angebot für ungewöhnlich.
Dann kamen äusser Ihnen noch andere. Jetzt bin ich aus egoistischen Gründen trau-
rig, dass ich nicht wieder mit diesem Buche bei Ihnen bin. Der Verlag von Chicago,
sonst immer ausgezeichnet, hat mir einen Vertrag geschickt, der unannehmbar ist.1207
Immer die alte Geschichte! Das wäre mir bei Ihnen nicht passiert. Sollte der Verlag
meine Wünsche nicht erfüllen, dann komme ich sofort zu Ihnen.
a statt auf im Typoskript für
5ii
527 Karl Jaspers an Helen Wolff
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers
Basel, den 27. Juni 1966
Liebe und sehr verehrte Frau Wolff!
Noch immer habe ich nicht aufa Ihren freundlichen Brief vom 18. Mai geantwortet.1203
Es wurde verbummelt, wie so vieles, weil ich damals die Übersetzungsrechte für mein
Buch »Wohin treibt die Bundesrepublik?« schon an The University of Chicago Press
vergeben hatte.1204 Da war nichts mehr zu machen. Übrigens haben erstaunlicher-
weise nachher noch andere amerikanische Verlage angefragt.
Ich las einen Bericht über den zweiten Band meiner »Grossen Philosophen« für
den amerikanischen Buchclub.1205 Er schien mir ausgezeichnet. Ich bedaure, dass diese
Besprechung in diesem engeren Kreise verborgen bleibt und nicht für eine grössere
Öffentlichkeit da ist. Ob der Absatz zufriedenstellend ist?
Meiner Frau und mir geht es ganz erträglich. Meine Polyarthritis ist durch Kom-
bination moderner Mittel in einen Zustand gebracht, der viel besser ist als vor eini-
gen Monaten.
Ich hoffe, dass es auch Ihnen gut geht, und grüsse Sie herzlich.
Ihr
528 Karl faspers an Helen Wolff
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: faspers
Basel, den 19. Juli 1966
Sehr verehrte und liebe Frau Wolff!
In dem Trubel, in dem ich mich befinde, infolge der Torheit, mich politisch in
Deutschland unangenehm bemerkt gemacht zu haben, und bei den physischen Be-
dingungen meines Daseins fürchte ich, dass ich Ihnen immer noch nicht geantwor-
tet habe auf Ihren Brief vom 18. Mai.I2°6 Mein Buch »Wohin treibt die Bundesrepub-
lik?« war schon vergeben an den Verlag in Chicago. Ich dachte damals nicht daran,
dass Sie ein Interesse haben könnten, sondern hielt das Angebot für ungewöhnlich.
Dann kamen äusser Ihnen noch andere. Jetzt bin ich aus egoistischen Gründen trau-
rig, dass ich nicht wieder mit diesem Buche bei Ihnen bin. Der Verlag von Chicago,
sonst immer ausgezeichnet, hat mir einen Vertrag geschickt, der unannehmbar ist.1207
Immer die alte Geschichte! Das wäre mir bei Ihnen nicht passiert. Sollte der Verlag
meine Wünsche nicht erfüllen, dann komme ich sofort zu Ihnen.
a statt auf im Typoskript für