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Karl Jaspers - Wolff

Mit herzlichen Grüssen
Ihr
52p Helen Wolffan Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier der Helen andKurt WolffBooks / Harcourt, Brace & World,
Inc., New York, hs. PS
2. November 1966
Sehr verehrter, lieber Herr Professor Jaspers,
Ich denke, es wird Sie befriedigen zu hören, dass die Übersetzung der Kleinen Schule
des philosophischen Denkens, die hier unter dem Titel Philosophy [is] for Everyman er-
scheinen wird, bereits ausgesetzt ist.1208 Ein Fahnenexemplar geht Ihnen gleichzeitig zu.
Der eigentliche Grund meines Schreibens ist jedoch ein anderer, rührender: Wil-
liam Jovanovich, der Präsident von Harcourt, Brace, ist der Verleger und Freund von
Milovan Djilas.1209 Er hat diesem, der, wie Sie wissen, schon seit Jahren im Gefäng-
nis ist, ein Exemplar der Grossen Philosophen, Band 2, geschickt. Seither bedrängt
ihn Djilas, durch seine Frau, um den ersten Band, der längst an ihn abging, der aber
scheinbar nicht durch die Gefängnismauern gelangte. So kommen in immer kürze-
ren Zeitabständen Postkarten mit dem Schrei: wo bleiben die Grossen Philosophen?
Ein weiteres Exemplar ging kürzlich an Djilas und wir hoffen, dass es ihn diesmal er-
reichen möge.
Jacob Burckhardt sagte einmal in einem seiner Briefe: »Oh welche Lichter strahlt
jetzt der Philosoph aus.«1210 Damals bezog sich das auf Schopenhauer, heute auf Sie.
Mit Hannah habe ich seit ihrer Rückkehr nur telefoniert, werde sie aber, wenn sie
Ende November nach New York kommt, hoffentlich bald sehen. Sie ist der belebendste
Mensch, den ich kenne.
Ihnen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse und Wünsche,
verehrungsvoll Ihre
Helen Wolff

Der Absatz der Paperbacks der Grossen Philosophen ist sehr erfreulich!