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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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114 Karl Jaspers - Piper Verlag (1950)

Buch »Vom Ursprung und Ziel der Geschichte« erreichten, ist doch wiederum ein
wirkliches Positivum. Wichtig ist für die Verleger, so konzentriert wie möglich zu
arbeiten und zu planen. Die Überproduktion an Büchern während der letzten zwei
Jahre hat zum guten Teil zu den gegenwärtigen Schwierigkeiten auf dem Buchmarkt
beigetragen. Alarmierend ist allerdings, daß sogar eine Zeitschrift wie der »Merkur« in
seiner Fortführung bedroht ist, obwohl die Familie Bosch, wie ich hörte, wieder ver-
fügungsberechtigte Inhaberin des Verlags, der Deutschen Verlagsanstalt, geworden
ist.316 Außer dem von einem deutschen Verlag317 herausgegebenen »Monat« und dem
katholischen »Hochland« sowie der Neuen Rundschau, deren Wiedererscheinen in
Deutschland bevorsteht,318 würde es dann überhaupt keine Monatsschriften von uni-
versell-geistiger Art in Deutschland mehr geben.
Man muß wohl die nächsten 1-2 Jahre verlegerisch alles sehr sorgfältig abwägen
und vor allem Geduld haben. Eine wirtschaftliche Belebung im Zuge einer verstärkten
europäischen Zusammenarbeit wird dann auch für das Büchermachen wieder erfreu-
lichere Möglichkeiten schaffen.
Nun will ich aber diesen langen Brief schließen. Bitte empfehlen Sie mich Ihrer
verehrten Frau Gemahlin.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr aufrichtig ergebener
PS. Das mit Ihrem Schreiben vom 23.4. für Herrn Herbert Read erbetene Exemplar
»Von der Wahrheit« haben wir an die genannte Adresse gesandt.319
62 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, hs. PS, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Basel, den 5. Juni 1950
Lieber und verehrter Herr Piper,
haben Sie herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Brief vom 23. Mai und die Abrech-
nungen. Es wäre schön, wenn Sie im Sommer durch Basel kämen. Da könnten wir
manches besprechen.
Insbesondere danke ich für die Besprechungen. Neben unfreundlichen finden
sich auch zahlreiche freundliche, jedoch kaum bedeutende. Wenn man nach solchen
Besprechungen schliessen sollte, hat die Öffentlichkeit der Presse noch keine rechte
Form und kein verlässliches Niveau. Ihrer Initiative ist bei dem Absatz des Buches
gewiss viel zu verdanken. Diese Besprechungen hätten den Absatz kaum bewirkt.
Wie anders war das in den Zeiten, als mein Göschenbändchen oder mein Nietzsche
erschien.320
 
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