Karl Jaspers - Piper Verlag (1950) 115
Eine 2. Auflage steht also in sicherer Aussicht. Ich begrüsse es sehr, dass Sie dann
das Buch auch in grossem Umfang broschiert und zu herabgesetztem Preise in den
Buchhandel bringen wollen. Gerade bei den Interessierten wird der Preisunterschied
vermutlich stark ins Gewicht fallen und man darf vielleicht auf einen nochmals kau-
fenden grösseren Kreis rechnen. - Ein eigenes Vorwort zur 2. Auflage möchte ich nicht
schreiben.
Ihr freundliches Interesse für meine weiteren Pläne ermuntert mich. Aber ich darf
jetzt eine Weile nicht unmittelbar für die Publikation schreiben, vielmehr muss das
Weitere mit neuer Intensität vorbereitet werden.
Am Berliner Kongress kann ich leider nicht persönlich teilnehmen. Die Sache
hätte mich sehr interessiert. Herrn Lasky liebe ich und habe eine sehr hohe Achtung
vor ihm.321 Aber meine Gesundheit erlaubt mir nicht solche Anstrengungen.
Dass der »Merkur« in Gefahr ist, lese ich mit Sorge. Diese Zeitschrift schien beson-
ders gut. Meines Erachtens ist die Neue Rundschau im Ganzen nicht von gleichem
Werte, vor allem nicht von gleicher Weite.
Bei der Frage einer baldigen Publikation von mir wäre zu denken an eine Samm-
lung von Reden und Aufsätzen, von der Sie einmal sprachen. Ich dränge nicht dazu,
möchte Ihnen aber die Sache doch vorgelegt haben. Eine Liste der dafür in Betracht
kommenden kleinen Schriften lege ich bei.322 Eine Schwierigkeit würde dadurch ent-
stehen, dass bei mehreren die Zustimmung eines Verlages notwendig ist. Ich weiss
nicht, ob es üblich ist, dass die Verlage für solchen Zweck den Neudruck ohne Ent-
schädigung freigeben. Eine kleine Sorge hätte ich bei dem Verlag La Baconniere, der
die Rechte besitzt für meine Vorträge über den Europäischen Geist und die Möglich-
keiten eines neuen Humanismus. Sollten Sie eine solche Publikation in Erwägung
ziehen - ich selber zögere und bin mir nicht recht klar über die Opportunität -, dann
wäre mir lieb zu wissen, ob Sie die Korrespondenz mit den betreffenden Verlegern füh-
ren würden oder ob ich damit belastet würde.
Und nun noch einige Bitten:
Darf ich um Rücksendung des Manuskriptes von Dr. Frank bitten?323 Er hat mir
grade geschrieben, dass er der Veröffentlichung in einem andern Verlage nicht zustim-
men möchte.324 Herr Dr. Knaus wollte sich vielleicht bemühen. Ich bitte also, diese
Bemühungen zu unterbrechen.
Schliesslich bitte ich zu Lasten meines Kontos senden zu lassen an
Herrn Seiei Shinohara325
Tokio - Shinagawaku
Higashi - Togoshi - 539
Japan
je ein gebundenes Exemplar meiner Schriften Von der Wahrheit, Der Philosophische
Glaube, Ursprung und Ziel der Geschichte, Vom europäischen Geist.
Eine 2. Auflage steht also in sicherer Aussicht. Ich begrüsse es sehr, dass Sie dann
das Buch auch in grossem Umfang broschiert und zu herabgesetztem Preise in den
Buchhandel bringen wollen. Gerade bei den Interessierten wird der Preisunterschied
vermutlich stark ins Gewicht fallen und man darf vielleicht auf einen nochmals kau-
fenden grösseren Kreis rechnen. - Ein eigenes Vorwort zur 2. Auflage möchte ich nicht
schreiben.
Ihr freundliches Interesse für meine weiteren Pläne ermuntert mich. Aber ich darf
jetzt eine Weile nicht unmittelbar für die Publikation schreiben, vielmehr muss das
Weitere mit neuer Intensität vorbereitet werden.
Am Berliner Kongress kann ich leider nicht persönlich teilnehmen. Die Sache
hätte mich sehr interessiert. Herrn Lasky liebe ich und habe eine sehr hohe Achtung
vor ihm.321 Aber meine Gesundheit erlaubt mir nicht solche Anstrengungen.
Dass der »Merkur« in Gefahr ist, lese ich mit Sorge. Diese Zeitschrift schien beson-
ders gut. Meines Erachtens ist die Neue Rundschau im Ganzen nicht von gleichem
Werte, vor allem nicht von gleicher Weite.
Bei der Frage einer baldigen Publikation von mir wäre zu denken an eine Samm-
lung von Reden und Aufsätzen, von der Sie einmal sprachen. Ich dränge nicht dazu,
möchte Ihnen aber die Sache doch vorgelegt haben. Eine Liste der dafür in Betracht
kommenden kleinen Schriften lege ich bei.322 Eine Schwierigkeit würde dadurch ent-
stehen, dass bei mehreren die Zustimmung eines Verlages notwendig ist. Ich weiss
nicht, ob es üblich ist, dass die Verlage für solchen Zweck den Neudruck ohne Ent-
schädigung freigeben. Eine kleine Sorge hätte ich bei dem Verlag La Baconniere, der
die Rechte besitzt für meine Vorträge über den Europäischen Geist und die Möglich-
keiten eines neuen Humanismus. Sollten Sie eine solche Publikation in Erwägung
ziehen - ich selber zögere und bin mir nicht recht klar über die Opportunität -, dann
wäre mir lieb zu wissen, ob Sie die Korrespondenz mit den betreffenden Verlegern füh-
ren würden oder ob ich damit belastet würde.
Und nun noch einige Bitten:
Darf ich um Rücksendung des Manuskriptes von Dr. Frank bitten?323 Er hat mir
grade geschrieben, dass er der Veröffentlichung in einem andern Verlage nicht zustim-
men möchte.324 Herr Dr. Knaus wollte sich vielleicht bemühen. Ich bitte also, diese
Bemühungen zu unterbrechen.
Schliesslich bitte ich zu Lasten meines Kontos senden zu lassen an
Herrn Seiei Shinohara325
Tokio - Shinagawaku
Higashi - Togoshi - 539
Japan
je ein gebundenes Exemplar meiner Schriften Von der Wahrheit, Der Philosophische
Glaube, Ursprung und Ziel der Geschichte, Vom europäischen Geist.