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https://doi.org/10.11588/diglit.71782#0273
172
Karl Jaspers - Piper Verlag (1953)
98 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Beigefügt ist Jaspers' nach der Überreichung der Festschrift am 23. Februar 1953 gehaltene Rede
(Typoskript; ebd.), von der auch ein Entwurf erhalten ist (Manuskript; DLA, A: Jaspers).
Basel, den 26. Februar 1953
Lieber und sehr verehrter Herr Piper!
Ihre grosse Leistung für meine Arbeiten und Ihre und Ihrer lieben Frau Güte, die Sie
uns Alten entgegenbringen, habe ich für mein Gefühl ebenso wie alle Freundschaft
und alles Wohlwollen, das mir an meinem Geburtstag von andern Seiten gewährt
wurde, gar nicht genügend bedankt. Darum schreibe ich gleich.
Noch immer liegt eine grosse Menge Briefe da, die auf das Gelesenwerden war-
ten, noch ist die Festschrift nicht gelesen, äusser dem Aufsatz meines Freundes Ernst
Mayer, von dem ich ganz hingerissen bin.481 Schon muss ich wieder an Seminar und
Vorlesung denken,482 aber Ihnen möchte ich doch vorweg nächst den Behörden noch
einmal meinen Dank aussprechen. Eben sah ich das Propagandamaterial durch, das
Sie mir gaben. Ich bin wieder erstaunt über die Vielseitigkeit der Formen, die beson-
nene Art, den Anstand - soweit er in der Propaganda zu retten ist. Ich sehe die grosse
Mühe, die Sie auf alles das müssen verwendet haben. Man soll sich im Leben nicht
alles Gute einfach schweigend gefallen lassen, sondern auch sagen, was man dank-
bar empfangen hat. Damit ermuntern wir uns gegenseitig. Darum erlauben Sie mir
doch, trotz Ihrer Abwehr, Ihnen den ungefähren Wortlaut meiner Dankesansprache
zu schicken. Ich habe ihn nach meinen notierten Stichworten diktiert und glaube
nicht, dass die Abweichungen gross sind.
Ihnen beiden, Ihren Kindern wünsche ich von Herzen alles Gute, - und möge es
Ihrem Vater erträglich gehen.
Ihr ergebener
Karl Jaspers
98a) Karl Jaspers: Antwort in mündlicher Rede am Vormittag 23.2.53 auf
die Überreichung der Festschrift
Lieber Herr Piper!
Diese Festschrift, die Sie mir überreichen, ist nun keine Überraschung mehr für mich.
Aber noch kenne ich den Inhalt nichta, sondern nur die Namen der Verfasser. Es wird
noch schöne Überraschungen geben.
a nach nicht im Entwurf (von zwei schönen, schon abgedruckten Aufsätzen abgesehen)
Karl Jaspers - Piper Verlag (1953)
98 Karl Jaspers an Klaus Piper
Typoskript; DLA, A: Piper, mit dem Stempel Prof. Karl Jaspers Basel Austrasse 126
Beigefügt ist Jaspers' nach der Überreichung der Festschrift am 23. Februar 1953 gehaltene Rede
(Typoskript; ebd.), von der auch ein Entwurf erhalten ist (Manuskript; DLA, A: Jaspers).
Basel, den 26. Februar 1953
Lieber und sehr verehrter Herr Piper!
Ihre grosse Leistung für meine Arbeiten und Ihre und Ihrer lieben Frau Güte, die Sie
uns Alten entgegenbringen, habe ich für mein Gefühl ebenso wie alle Freundschaft
und alles Wohlwollen, das mir an meinem Geburtstag von andern Seiten gewährt
wurde, gar nicht genügend bedankt. Darum schreibe ich gleich.
Noch immer liegt eine grosse Menge Briefe da, die auf das Gelesenwerden war-
ten, noch ist die Festschrift nicht gelesen, äusser dem Aufsatz meines Freundes Ernst
Mayer, von dem ich ganz hingerissen bin.481 Schon muss ich wieder an Seminar und
Vorlesung denken,482 aber Ihnen möchte ich doch vorweg nächst den Behörden noch
einmal meinen Dank aussprechen. Eben sah ich das Propagandamaterial durch, das
Sie mir gaben. Ich bin wieder erstaunt über die Vielseitigkeit der Formen, die beson-
nene Art, den Anstand - soweit er in der Propaganda zu retten ist. Ich sehe die grosse
Mühe, die Sie auf alles das müssen verwendet haben. Man soll sich im Leben nicht
alles Gute einfach schweigend gefallen lassen, sondern auch sagen, was man dank-
bar empfangen hat. Damit ermuntern wir uns gegenseitig. Darum erlauben Sie mir
doch, trotz Ihrer Abwehr, Ihnen den ungefähren Wortlaut meiner Dankesansprache
zu schicken. Ich habe ihn nach meinen notierten Stichworten diktiert und glaube
nicht, dass die Abweichungen gross sind.
Ihnen beiden, Ihren Kindern wünsche ich von Herzen alles Gute, - und möge es
Ihrem Vater erträglich gehen.
Ihr ergebener
Karl Jaspers
98a) Karl Jaspers: Antwort in mündlicher Rede am Vormittag 23.2.53 auf
die Überreichung der Festschrift
Lieber Herr Piper!
Diese Festschrift, die Sie mir überreichen, ist nun keine Überraschung mehr für mich.
Aber noch kenne ich den Inhalt nichta, sondern nur die Namen der Verfasser. Es wird
noch schöne Überraschungen geben.
a nach nicht im Entwurf (von zwei schönen, schon abgedruckten Aufsätzen abgesehen)