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Jaspers, Karl; Piper, Klaus; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,2): Ausgewählte Korrespondenzen mit dem Piper Verlag und Klaus Piper 1942-1968 — Basel: Schwabe Verlag, 2020

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Karl Jaspers - Piper Verlag (1958)

mein befriedigend.987 Sicherer wird man wohl in zwei Wochen sehen. Was die Wir-
kung des Buches betrifft, so vermute ich, dass wir einige Monate warten müssen, bis
sie klar zu spüren ist. Der jetzige grosse Erfolg ist wesentlich Ergebnis der grossartig
dirigierten Propaganda. Was Leser sagen, wissen wir noch nicht. Ich hoffe mit Ihnen.
Schon denken Sie an 2. Auflage! Natürlich habe ich zunächst nichts zu ändern.
Erst nach einem Jahr, denke ich, würde ich dazu vielfachen Anlass haben. Ist es eine
Zumutung, wenn ich Sie bitte, mir ein mit dünnem Schreibpapier durchschossenes
Exemplar herstellen zu lassen?
Über den weiteren Verkauf des Vortrags988 überlasse ich Ihnen die Entscheidung.
Man kann für und gegen denken. Propaganda ist, denke ich, der Vortrag jetzt nicht
mehr. Er ist selber teuer. Es kann der Irrtum entstehen, man hätte mit ihm das grosse
Buch in nuce. Das wäre eine Störung der Wirkung. Andrerseits ist der Vortrag viel-
leicht in seiner Kürze jetzt für einen Leser nachträglich von Interesse. Wenn Sie den
Verkauf einstellen sollten - aber ich wiederhole: nach Ihrem Ermessen -, so würde der
Verlag vielleicht einige hundert Exemplare für die Zukunft aufheben.
Sehr freue ich mich, dass Sie für die »Wahrheit« den Ladenpreis auf 48.- Mk festset-
zen.989 Der Preis ist dann fühlbar »billig«. Aber den Absatz wage ich nicht zu berechnen.
Vielen Dank für Ihre angekündigten Zusendungen.990 Natürlich interessieren sie
mich. Obgleich ich die Arbeit nun doch auf die »Grossen Philosophen« lenken muss,
will ich doch laufend, in den Abendstunden, mich informieren über das, was für das
Atombuch (und ein kommendes Deutschland-Buch, aber ich darf nicht übermütig
werden!) in Betracht kommt.
Ob meine Frau den Rundgang mit Ihnen machen kann, oder ob auch ich einen
kurzen Blick auf die Ausstellung werfen könnte, müssen wir in Frankfurt sehen und
entscheiden.991 Haben Sie beide Dank für Ihre ständige Fürsorge!
Ich bin - am Abend nach der Vorlesung - müde, möchte Ihnen aber auf Ihren an
Nachrichten so reichen und in der Stimmung schönen Brief gleich danken. Auf die
weiteren Nachrichten bin ich gespannt.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr Karl Jaspers
Mein Buchhändler (Werthmüller)992 sagte mir heute, das »Atombuch« sei hier noch
nicht ausgeliefert. Ihr Vertreter (mit einem italienischen Namena) hätte noch keine
Exemplare. Er sagte, wohl nicht im Ernst: die Leute werden nach Lörrach gehen und
es sich kaufen.
Das Schaufenster-Plakat finde ich sehr schön: auffallend, aber nicht schreiend. Es
ist, als ob der Graphiker etwas von dem Ernst des Buches gespürt hätte.993

a hs. Randnotiz von Klaus Piper Cesana!
 
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