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XI

Gerollen sind etwa 100 Gravuren angebracht, darunter 24 Inschriften. Der Gesamtbefund kennzeichnet den Ort als
ersten Rastplatz für den Reisenden auf dem Wege von Thalpan nach Gor, der durch zwei kurze als Lastablage
markierte Quermauem und das Haus markiert ist.
Über der Wegestation liegt auf der oberen Terrasse die zweite Felsbildansammlung, die zumeist prähistorische
Darstellungen von Jagdszenen und Tieren wiedergeben, darunter auch drei Gigantenfiguren. Eine fußballfeldgroße
Sandfläche ist von Geröll und mächtigen Felsgruppen umgeben, die im östlichen Teil die Rückwand für ein aus
großen Steinblöcken errichtetes Rechteckhaus bildet. Im Westteil des Plateaus liegen die Reste einer aus eng
nebeneinander gesetzten runden und ovalen Räumen gebildeten Ansiedlung, die sich um einen großen recht-
eckigen Bau gruppieren. Von dieser Jägerstation führt entlang des steil zum alten Hauptweg abfallenden Abhangs
ein Pfad nach Westen durch einen von Steinplatten angedeuteten Zugang zu einem kleinen Felsvorsprung. Auf ihm
erheben sich die Ruinen eines massiven quadratischen Gebäudes, von dem der Blick ins Industal zur antiken
Kontrollstation von Thak-West auf der südlichen Talseite geht. Wie dieser Platz den Weg durch das Thak Nala
zum Babusar-Paß absichert, kommt der Station von Ba Das eine ähnliche Funktion an diesem Teil der Verkehrs-
route zu.
Östlich der Wegestation Ba Das schließt sich in einem Abstand von etwa 1 km in Ba Das Ost die nächste große
Felsbildstation mit insgesamt über 450 Petroglyphen an (Karte 2.1-2). Die antike Wegroute ist durch eine von
parallelen Mauern gebildete Kontrollstation und zwei Lastablagen markiert. Die Station dehnt sich über eine
Fläche von 1,8 km in ostwestlicher und 1,1 km in nordsüdlicher Richtung aus und läßt sich in zwei Bereiche
unterteilen. Die Gravuren sind auf der über dem Industal liegenden Hochterrasse und vor allem auf der südlich von
ihm leicht abfallenden Ebene zu finden. Auffallend ist das Fehlen von Bildern buddhistischen Inhalts im größten
Teil der Hochterrasse und der Flußebene. Hingegen sind die eine gesicherte Brähmt- und eine unklare Inschrift
sowie drei Stüpadarstellungen ganz im Osten der Station entlang des nach Gali führenden Wegs angebracht. Hier
markiert ein Trockental und eine östlich von ihr auf einer leichten Anhöhe errichtete rechteckige Umfriedung von
21,5 x 15 m die Grenze zum weiter flußaufwärts liegenden Siedlungsbereich von Gali (im Katalog: Westteil von
Gukona). Er ist von der im Westen liegenden weiten Ebene über einen paßähnlichen, hoch über dem Industal
führenden Weg zu erreichen, der gegen die tiefer liegende Hochterrasse von Ba Das im Westen durch eine auf der
Anhöhe errichteten Kontrollstation gesichert ist. Die Anlage, zu der zwei befestigte Zugänge führen, umgibt einen
Rastplatz, der vom Berghang im Norden und einer steil vom Indus aufragenden Felsrippe im Süden eingerahmt
wird. Die Felsbilder auf der Hochterrasse und der südlich des antiken Wegs leicht abfallenden Ebene stammen in
der Mehrzahl aus der Frühen Eisenzeit und der nachbuddhistischen Epoche. Unter den Bildern von Wildtieren und
Jagdszenen fällt die stilisierte Darstellung eines gepanzerten Kriegers mit Zeremonialaxt und Bogen mit
eingelegtem Pfeil auf (47:8). Die Figur mit den beigefügten Symbolen gehört in die bekannte nachbuddhistische
Stilgruppe, die durch Streitaxt und dekorierte Scheiben charakterisiert ist.
Der südliche Bereich der Station Ba Das Ost, die sich über eine Terrasse über dem Indusufer erstreckt, ist durch
zwei Trockentäler in drei Teilbereiche gegliedert (Karte 2.2). Die hier gefundenen Felsbilder aus der Spät-
bronzezeit und Frühen Eisenzeit stehen in Zusammenhang zu der über die einzelnen Terrassenabschnitte verteilten
Siedlung. Auf einer von zwei hohen Felsrücken begrenzten Sandfläche liegen entlang des Nordabhangs mehrere
gut erhaltene Rundbauten (Siedlungsbereich 1). Auf der mittleren Felsenterrasse wurden ebensfalls mehrere
kleinere Rundbauten und ovale Steinsetzungen von Gräbern nachgewiesen (Siedlungsbereich 2). Auf 27 Steinen
sind Tierbilder und auch Bauwerke angetroffen worden, die durch die einzige Brähmi-Inschrift in die buddhi-
stische Zeit datiert werden. Aus dem Felsenmeer führt ein antiker Pfad durch ein tief eingeschnittenes Trockental
auf die östliche terrassenförmige Kuppe, die von vier, durch Raubgrabung stark gestörte Rundhäuser besetzt ist.
Zahlreiche Gravuren sind hier auf 12 Gerollen direkt über dem Steilabfall angebracht. Unterhalb dieser Kuppe liegt
noch ein exponierter östlicher Siedlungsbereich (Siedlungsbereich 3), in dem fünf Rundhäuser um eine größere
zweiräumige Anlage von oval-rechteckigem Grundriß angeordnet sind. Sie nimmt offensichtlich die Funktion
 
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