Stellenkommentar UB IV WB 2, KSA 1, S. 438 389
fluss der Göttin, um sich nach den erotischen Exzessen wieder der Erde zuzu-
wenden. Bei der andächtigen Verehrung eines Marienbildes überrascht ihn der
Landgraf mit seinen Sängern. Wolfram von Eschenbach erkennt in Tannhäuser
einen schon lange vermissten Sängerfreund wieder.
Auf der Wartburg begegnet Tannhäuser der von ihm faszinierten Elisabeth,
die nach dem Sängerwettstreit den Sieger auszeichnen soll. In der Konkurrenz-
situation zwischen den Sängern kommt es schließlich zur Kontroverse zwi-
schen Wolfram, der die hohe Minne besingt, und Tannhäuser, der sich zum
leidenschaftlichen Liebesgenuss und zur Frau Venus bekennt und damit allge-
meine Empörung evoziert. Nur Elisabeth verhindert, dass er zum Opfer einer
gewalttätigen Attacke wird, indem sie an das ewige Heil des Sünders erinnert.
Die Pilgerfahrt nach Rom, zu der Tannhäuser dann aufbricht, um Buße zu tun
und vom Papst Vergebung seiner Sünden zu erlangen, erweist sich zunächst
als vergebliches Unterfangen. Elisabeth entschließt sich zur Entsagung und
engagiert sich bis zu ihrem Tod für die Armen. Tannhäuser findet schließlich
doch Entsühnung, als er an der Bahre der heiligen Elisabeth niedersinkt, die
ihm durch ihre reine Liebe den ewigen Frieden ermöglicht hat.
438, 3 Lohengrin und Elsa] Elsa von Brabant und der Gralsritter Lohengrin
fungieren als Hauptpersonen in Richard Wagners Oper Lohengrin, die auf einer
Sage aus dem 13. Jahrhundert basiert. Wagner greift in seiner Oper auf eine
Nebenhandlung am Ende des mittelalterlichen Versepos Parzival von Wolfram
von Eschenbach zurück. Diese Textsequenz konzentriert sich auf den Sohn Par-
zivals, den Gralsritter Lohengrin, der sich für Recht und Unschuld engagiert,
allerdings nur unerkannt an einem Ort verweilen kann. - Wagners Oper Lohen-
grin repräsentiert den Übergang von der romantischen Oper zum Musikdrama.
Die Uraufführung dieses dreiaktigen Werkes fand am 28. August 1850 in Wei-
mar statt.
In der Anfangssequenz der Opernhandlung wirft der von seiner Frau Or-
trud angestiftete Friedrich von Telramund Elsa, der Tochter des verstorbenen
Herzogs von Brabant, Brudermord und eine heimliche Liaison mit einem Unbe-
kannten vor, den sie zum Herrscher von Brabant machen wolle. Als Elsa von
Brabant durch König Heinrich vor Gericht geladen wird, erklärt sie, ihr sei im
Traum ein Ritter erschienen, der sich im bevorstehenden Gottesgericht für sie
engagieren werde. Tatsächlich erscheint nach Elsas Gebet alsbald ein Ritter
unbekannter Herkunft in einem von einem Schwan gezogenen Boot. Als Helfer
und Beschützer zeigt er sich bereit, in dem als Gottesurteil vorgesehenen Zwei-
kampf Elsas Unschuld zu bezeugen. Allerdings muss sie ihm versprechen, ihn
niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen. Telramund wird
durch den Unbekannten im Zweikampf besiegt und verfällt der Ächtung. Im
Umfeld der Hochzeitsvorbereitungen für Lohengrin und Elsa will Telramund
fluss der Göttin, um sich nach den erotischen Exzessen wieder der Erde zuzu-
wenden. Bei der andächtigen Verehrung eines Marienbildes überrascht ihn der
Landgraf mit seinen Sängern. Wolfram von Eschenbach erkennt in Tannhäuser
einen schon lange vermissten Sängerfreund wieder.
Auf der Wartburg begegnet Tannhäuser der von ihm faszinierten Elisabeth,
die nach dem Sängerwettstreit den Sieger auszeichnen soll. In der Konkurrenz-
situation zwischen den Sängern kommt es schließlich zur Kontroverse zwi-
schen Wolfram, der die hohe Minne besingt, und Tannhäuser, der sich zum
leidenschaftlichen Liebesgenuss und zur Frau Venus bekennt und damit allge-
meine Empörung evoziert. Nur Elisabeth verhindert, dass er zum Opfer einer
gewalttätigen Attacke wird, indem sie an das ewige Heil des Sünders erinnert.
Die Pilgerfahrt nach Rom, zu der Tannhäuser dann aufbricht, um Buße zu tun
und vom Papst Vergebung seiner Sünden zu erlangen, erweist sich zunächst
als vergebliches Unterfangen. Elisabeth entschließt sich zur Entsagung und
engagiert sich bis zu ihrem Tod für die Armen. Tannhäuser findet schließlich
doch Entsühnung, als er an der Bahre der heiligen Elisabeth niedersinkt, die
ihm durch ihre reine Liebe den ewigen Frieden ermöglicht hat.
438, 3 Lohengrin und Elsa] Elsa von Brabant und der Gralsritter Lohengrin
fungieren als Hauptpersonen in Richard Wagners Oper Lohengrin, die auf einer
Sage aus dem 13. Jahrhundert basiert. Wagner greift in seiner Oper auf eine
Nebenhandlung am Ende des mittelalterlichen Versepos Parzival von Wolfram
von Eschenbach zurück. Diese Textsequenz konzentriert sich auf den Sohn Par-
zivals, den Gralsritter Lohengrin, der sich für Recht und Unschuld engagiert,
allerdings nur unerkannt an einem Ort verweilen kann. - Wagners Oper Lohen-
grin repräsentiert den Übergang von der romantischen Oper zum Musikdrama.
Die Uraufführung dieses dreiaktigen Werkes fand am 28. August 1850 in Wei-
mar statt.
In der Anfangssequenz der Opernhandlung wirft der von seiner Frau Or-
trud angestiftete Friedrich von Telramund Elsa, der Tochter des verstorbenen
Herzogs von Brabant, Brudermord und eine heimliche Liaison mit einem Unbe-
kannten vor, den sie zum Herrscher von Brabant machen wolle. Als Elsa von
Brabant durch König Heinrich vor Gericht geladen wird, erklärt sie, ihr sei im
Traum ein Ritter erschienen, der sich im bevorstehenden Gottesgericht für sie
engagieren werde. Tatsächlich erscheint nach Elsas Gebet alsbald ein Ritter
unbekannter Herkunft in einem von einem Schwan gezogenen Boot. Als Helfer
und Beschützer zeigt er sich bereit, in dem als Gottesurteil vorgesehenen Zwei-
kampf Elsas Unschuld zu bezeugen. Allerdings muss sie ihm versprechen, ihn
niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen. Telramund wird
durch den Unbekannten im Zweikampf besiegt und verfällt der Ächtung. Im
Umfeld der Hochzeitsvorbereitungen für Lohengrin und Elsa will Telramund