10 Wilhelm SaLomoM:
Art (Geolog. Rundschau XI, 1920, S. 144f., 249 f., 361 f. und Neumayr,
Erdgeschichte Bd. I, Aufl. III, Leipzig 1920). Auch einer Hebung
durch Magmen steht er sehr skeptisch gegenüber. Doch gibt er immer-
hin eine „gewisse hebende Kraft“ zu (Erdgeschichte S. 59). Von den
Lakkolithen gibt er auf S. 140 an, daß sie die Sedimente „domförmig
emporgewölbt haben“. Auf S. 174 hebt er hervor, daß von „einer
Anzahl hervorragender Geologen manchen granitischen Massen eine
aktive Rolle bei der Aufstauung der Schichten zugeschrieben wird“.
Kober steht ganz auf dem Boden der Kontraktionslehre.
Daly (Abyssal igneous injection as a causal condition and as an
effect of mountain-building, Am. Journ. of Sc. Ser. 4 1906, 22, S. 195
bis 216) entwickelt ebenfalls eine völlig auf der Kontraktionslehre
aufgebaute Vorstellung. Er erkennt zwar einen deutlichen Zusammen-
hang zwischen Tiefeninjektionen und Gebirgsbildung, kommt aber zu
der Annahme, daß über den Injektionen gerade Senkungsfelder ent-
stünden. In diesen, die den Charakter von Geosynklinalen annehmen
könnten, entstünden dann die Faltengebirge. Andererseits nimmt er
aber doch an, daß der Betrag der Schrumpfung der Erde durch Magma-
zufuhr, Absatz aus Lösungen in Hohlräumen und durch Hydratisierung
in der Nähe der Erdoberfläche kompensiert, ja vielleicht übertroffen
werden könne.
Jedenfalls steht also auch Daly noch völlig auf dem Boden der
in den letzten 60 Jahren herrschenden Anschauungen über die Energie-
quellen der Gebirgsbildung.
Staub (Bau der Alpen, 1924, S. 245) erkennt zwar deutlich einen
Zusammenhang zwischen orogenetischen Phasen und Magmaförderung,
behauptet aber, daß „die großen magmatischen Hauptparoxysmen stets
erst gegen das Ende der Hauptgebirgstürmung erscheinen“. . . .
„Immer wird der Vulkanismus durch die Gebirgsbildung erst ausgelöst,
und nie und nimmer kann er daher, wie in phantastischen Spekula-
tionen von schlechten Kennern der Alpen immer wieder behauptet
wird, die primäre Ursache der Orogenese sein.“
Haug (Traitä de Geologie) steht im wesentlichen auf dem Boden
der Kontraktionslehre, wenn er auch isostatische Bewegungen zugibt.
Aber er schreibt auf S. 531 den bemerkenswerten Satz: „La surrec-
tion des chaines de montagnes, conshcutive au plissement, peut donc
etre assimilee ä la formation des aires de surölövation et des aires con-
tinentales. Elle rentre dans la catägorie des mouvements epiroghniques.“
Das ist aber dieselbe Unterscheidung, die auch ich mache, und deren
Vernachlässigung meiner Ansicht nach zu Unrecht dazu geführt
hat, magmatische Hebungen bei der Gebirgsbildung aus-
Art (Geolog. Rundschau XI, 1920, S. 144f., 249 f., 361 f. und Neumayr,
Erdgeschichte Bd. I, Aufl. III, Leipzig 1920). Auch einer Hebung
durch Magmen steht er sehr skeptisch gegenüber. Doch gibt er immer-
hin eine „gewisse hebende Kraft“ zu (Erdgeschichte S. 59). Von den
Lakkolithen gibt er auf S. 140 an, daß sie die Sedimente „domförmig
emporgewölbt haben“. Auf S. 174 hebt er hervor, daß von „einer
Anzahl hervorragender Geologen manchen granitischen Massen eine
aktive Rolle bei der Aufstauung der Schichten zugeschrieben wird“.
Kober steht ganz auf dem Boden der Kontraktionslehre.
Daly (Abyssal igneous injection as a causal condition and as an
effect of mountain-building, Am. Journ. of Sc. Ser. 4 1906, 22, S. 195
bis 216) entwickelt ebenfalls eine völlig auf der Kontraktionslehre
aufgebaute Vorstellung. Er erkennt zwar einen deutlichen Zusammen-
hang zwischen Tiefeninjektionen und Gebirgsbildung, kommt aber zu
der Annahme, daß über den Injektionen gerade Senkungsfelder ent-
stünden. In diesen, die den Charakter von Geosynklinalen annehmen
könnten, entstünden dann die Faltengebirge. Andererseits nimmt er
aber doch an, daß der Betrag der Schrumpfung der Erde durch Magma-
zufuhr, Absatz aus Lösungen in Hohlräumen und durch Hydratisierung
in der Nähe der Erdoberfläche kompensiert, ja vielleicht übertroffen
werden könne.
Jedenfalls steht also auch Daly noch völlig auf dem Boden der
in den letzten 60 Jahren herrschenden Anschauungen über die Energie-
quellen der Gebirgsbildung.
Staub (Bau der Alpen, 1924, S. 245) erkennt zwar deutlich einen
Zusammenhang zwischen orogenetischen Phasen und Magmaförderung,
behauptet aber, daß „die großen magmatischen Hauptparoxysmen stets
erst gegen das Ende der Hauptgebirgstürmung erscheinen“. . . .
„Immer wird der Vulkanismus durch die Gebirgsbildung erst ausgelöst,
und nie und nimmer kann er daher, wie in phantastischen Spekula-
tionen von schlechten Kennern der Alpen immer wieder behauptet
wird, die primäre Ursache der Orogenese sein.“
Haug (Traitä de Geologie) steht im wesentlichen auf dem Boden
der Kontraktionslehre, wenn er auch isostatische Bewegungen zugibt.
Aber er schreibt auf S. 531 den bemerkenswerten Satz: „La surrec-
tion des chaines de montagnes, conshcutive au plissement, peut donc
etre assimilee ä la formation des aires de surölövation et des aires con-
tinentales. Elle rentre dans la catägorie des mouvements epiroghniques.“
Das ist aber dieselbe Unterscheidung, die auch ich mache, und deren
Vernachlässigung meiner Ansicht nach zu Unrecht dazu geführt
hat, magmatische Hebungen bei der Gebirgsbildung aus-