Magmatische Hebungen.
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haupt ungenannt lassen und kann auch die übrigen nur ganz unvoll-
kommen zitieren. Eine sehr umfangreiche Literaturliste hat übrigens
Corteses Monographie.
Die Terrassen Calabriens.
Die Terrassen haben sehr verschiedene Höhen. Von niedrigen
Aufschüttungsebenen, die sich nur etwa 20—50 m über das Meer er-
heben x) (z. B. Belvedere marittimo, Paola) bis zu den 1000, ja nach
De Lorenzo 1300 m hohen, von mehreren Verfassern ausgezeichnet be-
schriebenen und von Gignoux gut abgebildeten Abtragungsflächen am
Aspromonte, gibt es eine Reihe von Zwischenbildungen. In der Regel
unterscheidet man im ganzen 4 Terrassengruppen. De Lorenzo zeichnet
sie auf S. 197 und unterscheidet 1. 0—120 m, 2. 300—400 m, 3. 550 bis
700 m, 4. 1000— 1300 m. Cohtese unterschied erst 5 Gruppen:
1. 40-60 m, 2. 110 — 150 m, 3. 300 oder 350 bis 400 und 420 m,
4. 600 — 650 m, 5. 1050 — 1200 m. Später (1895) erkennt auch er nur
vier an (S. 180—193). Er hebt dabei ausdrücklich hervor, daß die
Meereshöhe der Terrassen, insbesondere der obersten, nach Süden immer
mehr zunimmt. Auf der Ostseite Calabriens, am ionischen Meere kann
er im allgemeinen nur zwei Terrassen unterscheiden, im Cratitale aber
auch drei.
Er hielt diese Terrassen für nacheinander entstandene Bildungen,
von denen eine jede einem Stillstand langsamer Hebung ihre Entste-
hung verdanken sollte. Gignoux dagegen glaubt, daß sie die zer-
stückelten Teile einer im wesentlichen einheitlichen Terrasse seien. Die
tieferen Terrassen hätten also ursprünglich dieselbe Höhe gehabt wie
jetzt die höchsten, seien aber an Verwerfungen an den Rändern der
stehengebliebenen Massive verschieden tief abgesunken. Die steilen
sie trennenden Hänge seien „Abrupts de failles“. Gignoux steht aller-
dings mit dieser Auffassung fast allein. Auch De Lorenzo, der gewiß
ein guter Kenner der Verhältnisse ist, steht auf dem Standpunkt von
Cortese; und Wepfer scheint mir diesen mit guten Gründen zu be-
weisen. Ich kann es aber an dieser Stelle ganz dahingestellt sein lassen,
welche Auffassung mehr für sich hat. Beide haben jedenfalls die An-
nahme einer mindestens 1000 m hohen Hebung der alten Massive und
der ihnen aufgelagerten jüngeren Sedimente gemeinsam. Die Hebung
1. Sie werden von Salmojraghi und Wepfer (S. 388) als fluvial, von Cor-
tese und anderen als marin angesehen. Ich halte sie für Flußdelten, die im
Meere zum Absatz kamen. In Sizilien ist auf der Nordseite eine ungefähr ent-
sprechende durch Fossilien unzweifelhaft als marin erkannte, aber 80 — 100 m
hohe Terrasse vorhanden. Gignoux zeigt, daß sie die Küstenebene der „Sizili-
schen“ Stufe, also des ältesten marinen Diluviums ist (Comptes rendus 28. XII. 1908).
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haupt ungenannt lassen und kann auch die übrigen nur ganz unvoll-
kommen zitieren. Eine sehr umfangreiche Literaturliste hat übrigens
Corteses Monographie.
Die Terrassen Calabriens.
Die Terrassen haben sehr verschiedene Höhen. Von niedrigen
Aufschüttungsebenen, die sich nur etwa 20—50 m über das Meer er-
heben x) (z. B. Belvedere marittimo, Paola) bis zu den 1000, ja nach
De Lorenzo 1300 m hohen, von mehreren Verfassern ausgezeichnet be-
schriebenen und von Gignoux gut abgebildeten Abtragungsflächen am
Aspromonte, gibt es eine Reihe von Zwischenbildungen. In der Regel
unterscheidet man im ganzen 4 Terrassengruppen. De Lorenzo zeichnet
sie auf S. 197 und unterscheidet 1. 0—120 m, 2. 300—400 m, 3. 550 bis
700 m, 4. 1000— 1300 m. Cohtese unterschied erst 5 Gruppen:
1. 40-60 m, 2. 110 — 150 m, 3. 300 oder 350 bis 400 und 420 m,
4. 600 — 650 m, 5. 1050 — 1200 m. Später (1895) erkennt auch er nur
vier an (S. 180—193). Er hebt dabei ausdrücklich hervor, daß die
Meereshöhe der Terrassen, insbesondere der obersten, nach Süden immer
mehr zunimmt. Auf der Ostseite Calabriens, am ionischen Meere kann
er im allgemeinen nur zwei Terrassen unterscheiden, im Cratitale aber
auch drei.
Er hielt diese Terrassen für nacheinander entstandene Bildungen,
von denen eine jede einem Stillstand langsamer Hebung ihre Entste-
hung verdanken sollte. Gignoux dagegen glaubt, daß sie die zer-
stückelten Teile einer im wesentlichen einheitlichen Terrasse seien. Die
tieferen Terrassen hätten also ursprünglich dieselbe Höhe gehabt wie
jetzt die höchsten, seien aber an Verwerfungen an den Rändern der
stehengebliebenen Massive verschieden tief abgesunken. Die steilen
sie trennenden Hänge seien „Abrupts de failles“. Gignoux steht aller-
dings mit dieser Auffassung fast allein. Auch De Lorenzo, der gewiß
ein guter Kenner der Verhältnisse ist, steht auf dem Standpunkt von
Cortese; und Wepfer scheint mir diesen mit guten Gründen zu be-
weisen. Ich kann es aber an dieser Stelle ganz dahingestellt sein lassen,
welche Auffassung mehr für sich hat. Beide haben jedenfalls die An-
nahme einer mindestens 1000 m hohen Hebung der alten Massive und
der ihnen aufgelagerten jüngeren Sedimente gemeinsam. Die Hebung
1. Sie werden von Salmojraghi und Wepfer (S. 388) als fluvial, von Cor-
tese und anderen als marin angesehen. Ich halte sie für Flußdelten, die im
Meere zum Absatz kamen. In Sizilien ist auf der Nordseite eine ungefähr ent-
sprechende durch Fossilien unzweifelhaft als marin erkannte, aber 80 — 100 m
hohe Terrasse vorhanden. Gignoux zeigt, daß sie die Küstenebene der „Sizili-
schen“ Stufe, also des ältesten marinen Diluviums ist (Comptes rendus 28. XII. 1908).