Metadaten

Rüger, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1927, 12. Abhandlung): Die direkte gebirgsgetreue Übertragung der auf dem Universaldrehtisch gewonnenen Messungsergebnisse gebirgsorientierter Schliffe in das Diagramm — Berlin, Leipzig, 1927

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43540#0011
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die direkte gebirgsgetreue Übertragung usw, 11
Anmerkung: Will man sich die Verhältnisse auf dem U. T. ver-
anschaulichen, so nimmt man die Achse A3 noch zur Hilfe. Mittels
dieser dreht man sich den Schliff in die astronomische Orientierung.
Man kann den Weg, den die aufgekittete Nadel, welche die Achse dar-
stellen soll, zurücklegt, gut verfolgen.
Wiederum trägt man sich nun zuerst den Flächenpol auf (Punkt P
in Fig. 4). Eine Messung soll nun ergeben:
Ai = 110°.
A2 = 35 0 Pollage links.
Projektionsort: Punkt a in Fig. 4.
Um zur tatsächlichen Lage dieser gemessenen Achse zu gelangen,
muß man zunächst das richtige Azimut herstellen. Das Oleat muß also
wieder so weit zurückgedreht werden, bis das Signal für die Azimutal-
ablesung in Ausgangsstellung steht (Fig. 4). Damit liegt der Pol der
Schliffläche gegenüber dem Beschauer auf dem Äquator der Projektion,
und zwar in der linken Hälfte. Wälzachse ist also die Senkrechte, die
auf der Verbindung Flächenpol-Mittelpunkt steht (in Fig. 4 die Linie
w—w). Man muß sich die Kugel wieder von links nach rechts gedreht
denken, damit der Mittelpunkt (Projektionspunkt der Flächennormale
in der Ausgangsstellung auf dem U. T.) nach dem Flächenpol wandert.
Punkt a wandert also entgegengesetzt, d. h. auf einem Kleinkreis und
man kommt ‘zu Punkt b (Abstand 700 == Fallbetrag). Punkt b ist
also der gesuchte Punkt.
Eine andere Messung ergab:
Aj = 110°.
A2 = 500 Pollage links.
Projektionsort: Punkt c in Fig. 4.
Wieder wird das Oleat so weit zurückgedreht, daß die Wälzung
vorgenommen werden kann, also auf Azimut 0. Punkt c fällt also
bei der Wälzung um 70 0 aber schon außerhalb des Grundkreises bzw.
erscheint als oberer Durchstichspunkt in gleichem Ab stand innerhalb
des Kreises (Punkt d). Man muß also wieder den unteren Durch-
stichspunkt nach der schon angeführten Art suchen. Es ist Punkt e in
Fig. 4, der nun die naturgetreue Lage der c-Achse gibt.
Eine weitere Messung soll folgendes ergeben:
Aj = 60 °.
A2 = 0 0 (Äquatorlage).
Projektionspunkte also a oder az in Fig. 5 (c-Achse liegt horizontal!).
Nehmen wir zuerst Punkt a vor. Das Oleat ist so zurückgedreht,
daß man die Wälzung wieder vornehmen kann. Diese erfolgt von links
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften