Naturwissenschaftliche Ästhetik.
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Die Plastik und die Malerei schafft die Illusion eines Gewesenen, dem
man nachtrauert, eines in der Gegenwart Unerreichbaren, in das man
sich hineinträumt, oder eines Künftigen, das man heiß ersehnt, einer
zweiten und dritten Natur, in der schließlich aus Erz und Marmor
Blumen sprießen.
Daneben gibt es freilich auch Studien zur Prüfung der Kunst-
fertigkeit, wie es bei Theatervorstellungen Proben gibt,- die aber auch
Freude gewähren können. Es ist dies aber weniger die Freude des ele-
mentaren Kunstgenusses, sondern mehr die der Kennerschaft, wie sie
auch auf Gebieten ganz abseits der Kunst sich findet.
Bei der Malerei, wo die bloße Nachahmung schon so unendlich
schwierig ist, begnügt man sich noch am ehesten mit dieser allein. Aber
selbst dann gilt es doch die Nachahmung eines bald verschwindenden
Momentes, den man aus irgendeinem Grunde von hinzukommenden
Gefühlsassoziationen verlängert oder wiederkehrend wünscht. Bei ande-
ren Künsten aber, die eine Entwicklung weitab von ihrem natürlichen
Ausgange zeigen, ist das Dargestellte ein Ideal, das natürlich wie alles,
das der Künstler zu bilden imstande ist, aus Elementen, die in der Natur
sich finden, zusammengesetzt ist, aber doch eines, das sich so wie jetzt
gebildet in der Natur nirgends findet und nirgends gefunden hat.
Das gilt vor allem für die Musik, die freilich ihren Ausgangspunkt
hat in dem Tonfall der Menschenstimme, aber schließlich in ihren Melo-
dien phantastisch von jeder dem menschlichen Organe natürlichen Kadenz
sich weit entfernt, so sehr, daß dieser Ursprung ganz und gar in Ver-
gessenheit geraten konnte.
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Die Plastik und die Malerei schafft die Illusion eines Gewesenen, dem
man nachtrauert, eines in der Gegenwart Unerreichbaren, in das man
sich hineinträumt, oder eines Künftigen, das man heiß ersehnt, einer
zweiten und dritten Natur, in der schließlich aus Erz und Marmor
Blumen sprießen.
Daneben gibt es freilich auch Studien zur Prüfung der Kunst-
fertigkeit, wie es bei Theatervorstellungen Proben gibt,- die aber auch
Freude gewähren können. Es ist dies aber weniger die Freude des ele-
mentaren Kunstgenusses, sondern mehr die der Kennerschaft, wie sie
auch auf Gebieten ganz abseits der Kunst sich findet.
Bei der Malerei, wo die bloße Nachahmung schon so unendlich
schwierig ist, begnügt man sich noch am ehesten mit dieser allein. Aber
selbst dann gilt es doch die Nachahmung eines bald verschwindenden
Momentes, den man aus irgendeinem Grunde von hinzukommenden
Gefühlsassoziationen verlängert oder wiederkehrend wünscht. Bei ande-
ren Künsten aber, die eine Entwicklung weitab von ihrem natürlichen
Ausgange zeigen, ist das Dargestellte ein Ideal, das natürlich wie alles,
das der Künstler zu bilden imstande ist, aus Elementen, die in der Natur
sich finden, zusammengesetzt ist, aber doch eines, das sich so wie jetzt
gebildet in der Natur nirgends findet und nirgends gefunden hat.
Das gilt vor allem für die Musik, die freilich ihren Ausgangspunkt
hat in dem Tonfall der Menschenstimme, aber schließlich in ihren Melo-
dien phantastisch von jeder dem menschlichen Organe natürlichen Kadenz
sich weit entfernt, so sehr, daß dieser Ursprung ganz und gar in Ver-
gessenheit geraten konnte.