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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1928, 2. Abhandlung): Ein neuer Weg zur Lösung des Geschlechtsbestimmungsproblems bei Bonellia viridis, 1 — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.43544#0005
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Untersuchungen zur Bestimmung des Geschlechts. 5
Trotz dieses Nichtkonstantbleibens des pH-Wertes können.wir aber
mit gutem Recht sagen: Die Versuchslarven befanden sich im
allgemeinen in sauerem, die Kontrollarven dagegen immer
in alkalischem Seewasser, dessen pH-Wert für Meerwasser merk-
würdig niedrig war. Ich maß nämlich mit m-Nitrophenol 7,64; 7,84
und nur einmal 8,04. Das Wasser, welches nicht aus dem Aquarium,
sondern von draußen stammte, wurde in den Kontrollzuchten ebenfalls
täglich gewechselt, um in dieser Hinsicht die Kontrollen mit den Ver-
suchen gleichzustellen und außerdem eine Anreicherung des Wassers
mit ausgeatmeter Kohlensäure zu vermeiden. Ich konstatierte auch
nie eine Abnahme des pH-Wertes nach 24 Stunden, dagegen einmal
eine Zunahme bis auf 8,04, während im neu aufgefüllten Wasser die
Werte 7,64 und meist 7,84 gefunden wurden.
Die pH-Werte wurden auf kolorimetrischem Wege mittels des
BRESSLAUschen Apparates gemessen. Derselbe erwies sich in den Grenzen ,
von 6,1 bis 7,6 am brauchbarsten, während bei Bestimmung höherer
pH-Werte die Unsicherheit ziemlich groß war, da die geringfügigen
Unterschiede der m-Nitrophenolröhrchen sehr schwer wahrzunehmen
waren. Die Temperatur betrug im September im Arbeitsraum meist
konstant 22 °, nur selten ein paar Grad mehr, so daß der Temperatur-
fehler vernachlässigt werden kann, zumal ich im Oktober bei 18 0 ganz
dieselben Werte wie vorher fand. Der Salzfehler kommt bei der Messung
mit p-Nitrophenol auch nicht in Betracht; doch wurden bei der Messung
mit m-Nitropheno] von dem abgelesenen Wert nach den Angaben von
Bresslau1) 0,16 abgezogen. Der Säurefehler kommt bei dem Apparat
nicht in Frage.
Es wird bei weiteren Versuchen mein Bestreben sein, die pH-Werte
noch genauer festzustellen und zu versuchen, sie für längere Zeit kon-
stant zu halten, um den möglichen Anteil des Schwankens des pH-
Wertes an den Versuchsresultaten festzustellen.
III. Die Versuche.
Das Versuchsmaterial
zu den drei im folgenden zu schildernden Zuchten stammt aus einem
Laichballen, der am 31. 8. 1927 gefunden worden war. Die Eier befanden
sich beim Fund erst auf dem Gastrulastadium, so daß ein paar Tage
gewartet werden mußte, bis die Larven frei schwammen und zu den
Versuchen benutzt werden konnten. Leider waren in dem Eiballen
0 Ein einfacher. . . Apparat zur Messung der Wasserst off io nenkonzentration.
Archiv f. Hydrobiologie, Bd. 15. 1925.
 
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