W. Hieber:
dient die Reaktion der Halogene selber mit den Carbonylen des
Eisens.x) Mit Eisenpentacarbonyl entstehen hierbei die Tetracarbonyl-
Eisen (Il)-halogenide, d. h. Derivate des Pentacarbonyls, in denen
1 Mol. CO durch 1 Mol. Halogen vertreten ist: Jb (CO\ X2 (X = CI, Br, J).
Bei genügend tiefen Temperaturen erhält man zunächst sogar die betr.
Anlagerungsprodukte von 1 Mol. Pentacarbonylund 1 Mol. Halogen2), die
bei Temperaturerhöhung unter Abgabe von 1 Mol. CO in die Tetracar-
bonyl-Verbindungen übergehen: Fe (CO\, X2 = Fe (CO\ Az2-4- CO.
Dieser Zerfall tritt am leichtesten beim Chlorid ein; bei Atmosphärendruck
bereits oberhalb — 35°, beim Bromid oberhalb — 10°, beim Penta-
carbonyljodid erst von ca — 0° an. In ähnlicher Weise abgestuft ist
die Zersetzung der Tetracarbonylhalogenide in ihre Komponenten,
Eisen (II) - halogenid und 4 Mol. CO; sie erfolgt in der Reihe Chlorid
—* Bromid —> Jodid (bei 750 mm) je oberhalb +10°, +55° und +75°.
Die Stabilität der Verbindungen nimmt allgemein, und im Gegensatz
zu analog gebauten Ammoniakaten, in dieser Reihenfolge zu (vergl.
loc. cit.); auch die Bildungswärmen der Verbindungen aus ihren Kom-
ponenten, FeX2 und 4 CO, sind in dieser Weise abgestuft. Sie sind
exotherm; kalorimetrische Messungen ergaben z. B. für das Bromid
26,0 Kal. / Mol. Die Absorptionsspektren der Eisessig-Lösungen der
Tetracarbonyl - Halogenide unterscheiden sich in interessanter Weise
von dem des Eisenpentacarbonyl s: bei diesem beginnt die CO-Ab-
sorptionsbande bereits im äußeren sichtbaren Violett; bei den Tetra-
carbonylhalogeniden ist dieselbe wesentlich ins Ultraviolette verschoben,
am wenigsten noch beim Jodid, während gleichzeitig als Folge der
direkten Eisen-Halogen-Bindung (besonders beim Jodid) bereits
merkliche Absorption im Sichtbaren auftritt.
Die kombinierte Reaktion des Eisencarbonyls mit Halo-
genen und Aminen führt zu Verbindungen mit weniger als 4 Mol. CO.
So entstehen bei der Einwirkung von Pyridin auf das Tetracarbonyl-
Ferrojodid das tiefgrüne Dicarbonyl-clipyridin-Ferrojodid, Fe (C0')2
Pyr2J2, und hieraus unter dem Einfluß des Lichts das braune Mono-
carbonyl-dipyridin-jodid, Fe{CO} Pyr2J2. Ähnliche Substanzen mit
1—4 Mol. CO erhält man mit anderen Aminen.
Die Reaktion des Eisen-nona- oder -tetracarbonyls mit Brom
führt u. a. zu dem bimolekular konstituierten Carbonylbromid mit
31/2 Mol. CO auf 1 Atom Fe: Fe2{CO')7Bri, d. h. einem Derivat des
Eisennonacarbonyls, in dem an jedem Eisenatom 1 Mol. CO durch
') W. Hieber und G. Bader, Ber. 61, 1717 (1928).
2) A. Mittasch, Ztschr. angew. Chem. 41, 829 (1928).
dient die Reaktion der Halogene selber mit den Carbonylen des
Eisens.x) Mit Eisenpentacarbonyl entstehen hierbei die Tetracarbonyl-
Eisen (Il)-halogenide, d. h. Derivate des Pentacarbonyls, in denen
1 Mol. CO durch 1 Mol. Halogen vertreten ist: Jb (CO\ X2 (X = CI, Br, J).
Bei genügend tiefen Temperaturen erhält man zunächst sogar die betr.
Anlagerungsprodukte von 1 Mol. Pentacarbonylund 1 Mol. Halogen2), die
bei Temperaturerhöhung unter Abgabe von 1 Mol. CO in die Tetracar-
bonyl-Verbindungen übergehen: Fe (CO\, X2 = Fe (CO\ Az2-4- CO.
Dieser Zerfall tritt am leichtesten beim Chlorid ein; bei Atmosphärendruck
bereits oberhalb — 35°, beim Bromid oberhalb — 10°, beim Penta-
carbonyljodid erst von ca — 0° an. In ähnlicher Weise abgestuft ist
die Zersetzung der Tetracarbonylhalogenide in ihre Komponenten,
Eisen (II) - halogenid und 4 Mol. CO; sie erfolgt in der Reihe Chlorid
—* Bromid —> Jodid (bei 750 mm) je oberhalb +10°, +55° und +75°.
Die Stabilität der Verbindungen nimmt allgemein, und im Gegensatz
zu analog gebauten Ammoniakaten, in dieser Reihenfolge zu (vergl.
loc. cit.); auch die Bildungswärmen der Verbindungen aus ihren Kom-
ponenten, FeX2 und 4 CO, sind in dieser Weise abgestuft. Sie sind
exotherm; kalorimetrische Messungen ergaben z. B. für das Bromid
26,0 Kal. / Mol. Die Absorptionsspektren der Eisessig-Lösungen der
Tetracarbonyl - Halogenide unterscheiden sich in interessanter Weise
von dem des Eisenpentacarbonyl s: bei diesem beginnt die CO-Ab-
sorptionsbande bereits im äußeren sichtbaren Violett; bei den Tetra-
carbonylhalogeniden ist dieselbe wesentlich ins Ultraviolette verschoben,
am wenigsten noch beim Jodid, während gleichzeitig als Folge der
direkten Eisen-Halogen-Bindung (besonders beim Jodid) bereits
merkliche Absorption im Sichtbaren auftritt.
Die kombinierte Reaktion des Eisencarbonyls mit Halo-
genen und Aminen führt zu Verbindungen mit weniger als 4 Mol. CO.
So entstehen bei der Einwirkung von Pyridin auf das Tetracarbonyl-
Ferrojodid das tiefgrüne Dicarbonyl-clipyridin-Ferrojodid, Fe (C0')2
Pyr2J2, und hieraus unter dem Einfluß des Lichts das braune Mono-
carbonyl-dipyridin-jodid, Fe{CO} Pyr2J2. Ähnliche Substanzen mit
1—4 Mol. CO erhält man mit anderen Aminen.
Die Reaktion des Eisen-nona- oder -tetracarbonyls mit Brom
führt u. a. zu dem bimolekular konstituierten Carbonylbromid mit
31/2 Mol. CO auf 1 Atom Fe: Fe2{CO')7Bri, d. h. einem Derivat des
Eisennonacarbonyls, in dem an jedem Eisenatom 1 Mol. CO durch
') W. Hieber und G. Bader, Ber. 61, 1717 (1928).
2) A. Mittasch, Ztschr. angew. Chem. 41, 829 (1928).