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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1929, 8. Abhandlung): Über Energie und Gravitation — Berlin, Leipzig, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.43581#0005
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Über Energie uncl Gravitation.
I

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Es sei zunächst nur Strahlung parallel zur Bewegungsrichtung des
Hohlraums in ihm vorhanden, die somit dauernd zwischen den Wänden
a und 1) hin und her reflektiert wird. Für die Reflexion an den be-
wegten Spiegeln a und b gilt Dopplers Prinzip, wonach die Wellen-
länge 2 bei jeder Reflexion eine Änderung um den Betrag + 2 2-w/c
erfährt. Entsprechend muß auch die Energiedichte geändert sein; denn
die Volume, in welchen die bei der Reflexion ungeänderten Energie-
mengen1) enthalten sind, ändern sich proportional den Wellenlängen,
nur mit verkehrtem Zeichen. Die Energiedichte wird daher bei der
Reflexion an den mit der Geschwindigkeit v bewegten Spiegeln um
einen -p 2 vlc proportionalen Betrag geändert. Ist die im Hohlraum
vorhandene mittlere Energiedichte e, so ist stets e/2 in der Richtung
a b und die andre Hälfte in der Richtung b a bewegt; es ist daher die
Änderung der gesamten Energiedichte in der Nähe jedes Spiegels infolge
der Reflexion -j-ev/c, wobei das obere Zeichen gilt wenn v und c
gleichgerichtet, das untere, wenn sie entgegengesetzt gerichtet sind.
Mit der Energiedichte ändert sich auch der durch sie gegebene Licht-
druck. Man sieht ein, daß bei beschleunigter Bewegung des Hohl-
raums ein Gefälle der Energiedichte in ihm vorhanden sein muß; denn
Äther im Hohlraum relativ zur Erdoberfläche ruhend annehmen, was übrigens
für kleine Geschwindigkeiten v garnicht weiter in Betracht kommt. Lorentz-
Kontraktion nehmen wir nicht an. Es entspricht dies allen zur Zeit bekannten
Tatsachen, wie ich früher gezeigt hatte („Äther und Uräther“, Verlag Hirzel
1922). Die von Herrn Courvoisier in den Astronomischen Nachr. veröffentlichten
Beobachtungen, welche Lorentz-Kontraktion der Erde nachweisen sollten, können
gegenüber so vielem Gegenteiligen nicht überzeugen; sie sind dazu zu wenig
eingehend durchgeführt, und ihre Vielartigkeit kann diesen Mangel nicht ersetzen,
b Eine Änderung der Energie infolge von Volumänderung des durchstrahl-
ten Raumes, welche mit Arbeit gegen, beziehlich durch den Lichtdruck ver-
bunden wäre, nehmen wir nicht an. Denn das Volum des Hohlraums wird nicht
geändert. Auf die Unwirklichkeit der LoRENTZ-Kontraktion wurde bereits hin-
gewiesen. Setzte man Arbeit durch Volumänderung in die Rechnung, so würde
m b> Ej c 2 sich ergeben.
 
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