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Rüger, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 2. Abhandlung): Über einen Granulit mit Sekundärschieferung von Auerswalde in Sachsen — Berlin, Leipzig, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.43601#0012
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12

L. Rüger.

faßbar erscheint. Zur Diskussion dieser Frage halten wir zunächst
nochmals drei Punkte fest:
a) die Raumschaffung für die großen Biotite und Muskowite ist
von den längs s2 erfolgten Rupturen abhängig. In diesen
sitzen sie nesterweise. Figur 2;
b) unter den kleinen Biotiten bestehen Größenunterschiede derart,
daß diejenigen // s2 etwas größer sind als die // si. Dieser
minimale Größenunterschied ist aber durchaus nicht immer vor-
handen und zudem statistisch nicht faßbar. Alle kleinen Biotite
liegen in bezug auf die Quarzkörner intergranular;
c) die Gesamtanordnung der kleinen Biotite ist straff' // sr
Wir vergleichen die Figuren 5, 9 und 11, deren Mittelpunkte
Pol <s2 ist.
In 5 liegen die Normalen 001 der kleinen Biotite im Bereich
von s2 in ihrer Gesamtheit zwar tautozonal B, die Hauptbesetzung da-
gegen zeigt die Tendenz einer Erstreckung vom SW- gegen den NE-
Quadranten.
In 8 scharfe Besetzung s2. In 11 tritt unverkennbar wieder eine
Tendenz Erstreckung vom SW- nach dem NE-Quadranten auf, die
zudem durch die breitere Besetzung im Pol von Sj unterstrichen wird.
Zum Weiterverfolg stellen wir nun 6, 9 und 12 gegenüber, deren
Mittelpunkte Pol sind. Hierbei ist ganz deutlich von 6 nach 9
und 12 eine azimutale Verbreiterung der s2-Besetzung bemerkbar. Es
bestehen die Möglichkeiten, daß, sofern man dem überhaupt eine Be-
deutung zuschreiben will,
a) sich hierin das Einsetzen einer weiteren Gleitflächenschar aus-
prägt, deren Gleitgeraden ebene nicht mehr die gleiche Lage wie
die zu sx gehörige besitzt oder
b) Wachstumregelungen vorliegen.
Daß letztere Erscheinung sehr wohl hier eine Rolle spielen kann,
dürfte außer Zweifel sein. Wir wissen (Sander 1928 b p. 183, Schmidegg
in Sander 1928 b p. 187), daß hierbei 001 normal s auftritt. In vor-
liegendem Falle — für die großen Biotite und Muskowite — sind die
Wände von s2 zum Ausgang des Wachstums vorhanden.
Zur Feststellung der Gleitgeradenrichtung im Muskowit wurden
die in s2 liegenden Muskowite untersucht, worauf schon ein Hinweis
(S. 8 und Figur 13) erfolgte. Zur Darstellung gebracht sind die Nor-
malen der optischen Hauptebene (Vektor b = kristallographische
a-Achsen). Die Lage der vermessenen Muskowite ist in Figur 11
zu sehen. Es wurde oben schon gesagt, daß die zentrale Be-
 
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