Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1930, 4. Abhandlung): Beiträge zur Algebra, 15/17 — 1930

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43603#0015
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 15

Zusammenhängende Schotterdecken liegen erst wieder auf den
Höhen südlich oberhalb des Beckens von Aistbergthal. Hier muß
früher die Landschaft von einer über 4 km breiten Schotterfläche
in rund 400 m Flöhe verhüllt gewesen sein.
Von ihr sind jetzt noch zwei große Kieslager erhalten. Das eine
liegt in der breiten, flachen Talung, durch die die Bahn von Gaistbach-
Wartberg nach Mauthausen führt. Der ganze, 400 m hohe Kücken
östlich oberhalb der Haltestelle Aistbergthal ist mit Quarzschottern
überdeckt. Auf der kleinen Kuppe unmittelbar nordöstlich der Halte-
stelle sieht man 2 m mächtige gelbe Sande, darüber 1 m mittelgroße
Quarzschotter, mitunter aber auch Gerolle von Doppelfaustgröße. Die
Schotter ziehen bis an die Bahn hinunter. Auf dem Rücken von Hartl
fehlen sie. Westlich des Josefstals ist aber ein mächtiges Schotter-
lager in 380 m Flöhe nördlich vom Zehetner beim Rab vorhanden.
Von der Haltestelle Aistbergthal ziehen die Schotter gegen W
bis über die Straße Prägarten-Mauthausen. Nördlich vom Bauernhof
Kastl (auf der O.A. infolge Namens Vertauschung fälschlich Lich-
teneder genannt) sind sie in einer Gesamtmächtigkeit von über 10 m
am Waldrande aufgeschlossen. Es sind ziemlich kleingeröllige Quarz-
schotter von weißer Farbe, vermischt mit gelblichen oder rötlichen
Sanden und tonigen Zwischenschichten.
Die zweite, ebenso ausgedehnte Schotterfläche liegt westlich ober-
halb vom Roten Moos bei Waxreith. Aufschlüsse finden sich beim
Pühringer und im Walde nördlich davon. Die Ablagerungen erstrecken
sich von Waxreith bis zur Kapelle bei der Weggabelung nordöstlich
von Ruchstetten. Ein vereinzeltes Vorkommen wohl umgelagerter
oder abgekrochener Schotter sieht man am Westhang des Rotmoostales.
Weitere Kieslager lassen sich feststellen beim Eichbauer, P. 386
südlich von Ruchstetten und bei diesem Ort selbst, ferner weiter
südlich um Gruckenberg (389 m).
Aus diesem Rahmen fällt infolge seiner höheren Lage (430 m)
ein Vorkommen schöner Quarzgerölle heraus, die sich gegenüber dem
am weitesten südlich gelegenen Hause von Hochstraß an der Straße
von Prägarten nach Mauthausen in einer erlenbestandenen Lehm-
grube feststellen ließen. Es scheint sich nicht um künstlich ver-
schleppte Gerolle zu handeln.
Die ansehnlichen, 340 m hoch gelegenen Schotterterrassen von
Doppel und Winden beiderseits des Josefstales bei Schwertberg
führen uns schon in die unmittelbare Nachbarschaft der Donau.
Sie entsprechen bereits einer etwas jüngeren Ablagerungsphase.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften