Flußgeschichtl. u. geomorph. Untersuchungen über die Feldaistsenke. 21
dem Kerschbaumer Sattel erhebt sich hier der Leopoldschlager Berg
auf 849 m, der Lichtenauer Berg auf 870 m. Im Viehberg bei Sandl
steigt das Bergland auf 1111 m an.
Die südböhmische Pforte stellt eine Großform dar, die in der
Hauptsache tektonisch bedingt ist. Sie schaltet sich zwischen die
stärker herausgehobenen Schollen an ihren beiden Seiten ein. Diese
selbst stellen keine geschlossenen Einheiten dar. Deutlich lassen
sich namentlich im Bergland östlich der Pforte mehrere Teilschollen
erkennen. Eine breite und tiefe, von Lichtenau über Windhaag
ziehende Furche trennt den Lichtenauer und Leopoldschlager Berg
von dem südöstlich anschließenden Massiv mit dem Plochwald
(1042 m), Viehberg (1111 m) und Moserberg (864 m). Die Feldaist
entspringt auf dessen mooriger Hochfläche. Seinen Nordabfall
überwindet sie mit einer deutlichen Gefällsstufe. Dasselbe gilt von
dem anschließenden Mühlbach, der dann über Windhaag zur Maltsch
fließt. Die Feldaist benutzt in ihrem weiteren Laufe nicht die
Lichtenauer Talung, sondern fließt mitten durch das nordwestlich
gelegene, 150 m höhere Bergland, wo ihr Tal den Lichtenauer vom
Leopoldschlager Berg trennt. Schon hier kommt man bei einer
Erklärung der Landformen und des Flußnetzes nicht ohne die An-
nahme von tektonischen Einflüssen aus.
Noch klarer zeigt sich deren Anteil an der Entstehung des heu-
tigen Reliefs auf dem engeren Raume der Freistädter Senke.
Diese erstreckt sich in etwa 12 km Länge von Freistadt bis über
Kefermarkt gegen S und besteht aus dem Freistädter und dem
100 m tiefer liegenden Kefermarkter Becken. Es handelt sich in
der Hauptsache um eine langgestreckte, schmale Grabensenke mit
teilweise sehr scharfen Bruchrändern. Die tektonische Ent-
stehung des Freistädter Beckens kommt besonders darin
zum Ausdruck, daß seine steilwandige Umgrenzung ohne
jede Beziehung zu den Flüssen ist. So schneidet besonders
der Lauf des Jaunitzbaches den Beckenrand unter einem
spitzen Winkel. Die Feldaist betritt das Becken nicht durch die
von Freistadt gegen Vierzehn zu vorgeschobene Mulde, sondern
schneidet noch einmal einen Geländestreifen von der nordöstlichen
Beckeneinfassung ab, ehe sie nördlich Freistadt bei der Ortschaft
Graben mit einer deutlichen Gefällsstufe das weite Becken erreicht.
Mauerartig ist der nahezu 100 m hohe westliche Beckenrand
bei Albingdorf ausgebildet. Er zieht nach S bis zu dem Sattel von
Lest, der einen niedrigen Übergang zur Kl. Gusen bietet, der einst-
dem Kerschbaumer Sattel erhebt sich hier der Leopoldschlager Berg
auf 849 m, der Lichtenauer Berg auf 870 m. Im Viehberg bei Sandl
steigt das Bergland auf 1111 m an.
Die südböhmische Pforte stellt eine Großform dar, die in der
Hauptsache tektonisch bedingt ist. Sie schaltet sich zwischen die
stärker herausgehobenen Schollen an ihren beiden Seiten ein. Diese
selbst stellen keine geschlossenen Einheiten dar. Deutlich lassen
sich namentlich im Bergland östlich der Pforte mehrere Teilschollen
erkennen. Eine breite und tiefe, von Lichtenau über Windhaag
ziehende Furche trennt den Lichtenauer und Leopoldschlager Berg
von dem südöstlich anschließenden Massiv mit dem Plochwald
(1042 m), Viehberg (1111 m) und Moserberg (864 m). Die Feldaist
entspringt auf dessen mooriger Hochfläche. Seinen Nordabfall
überwindet sie mit einer deutlichen Gefällsstufe. Dasselbe gilt von
dem anschließenden Mühlbach, der dann über Windhaag zur Maltsch
fließt. Die Feldaist benutzt in ihrem weiteren Laufe nicht die
Lichtenauer Talung, sondern fließt mitten durch das nordwestlich
gelegene, 150 m höhere Bergland, wo ihr Tal den Lichtenauer vom
Leopoldschlager Berg trennt. Schon hier kommt man bei einer
Erklärung der Landformen und des Flußnetzes nicht ohne die An-
nahme von tektonischen Einflüssen aus.
Noch klarer zeigt sich deren Anteil an der Entstehung des heu-
tigen Reliefs auf dem engeren Raume der Freistädter Senke.
Diese erstreckt sich in etwa 12 km Länge von Freistadt bis über
Kefermarkt gegen S und besteht aus dem Freistädter und dem
100 m tiefer liegenden Kefermarkter Becken. Es handelt sich in
der Hauptsache um eine langgestreckte, schmale Grabensenke mit
teilweise sehr scharfen Bruchrändern. Die tektonische Ent-
stehung des Freistädter Beckens kommt besonders darin
zum Ausdruck, daß seine steilwandige Umgrenzung ohne
jede Beziehung zu den Flüssen ist. So schneidet besonders
der Lauf des Jaunitzbaches den Beckenrand unter einem
spitzen Winkel. Die Feldaist betritt das Becken nicht durch die
von Freistadt gegen Vierzehn zu vorgeschobene Mulde, sondern
schneidet noch einmal einen Geländestreifen von der nordöstlichen
Beckeneinfassung ab, ehe sie nördlich Freistadt bei der Ortschaft
Graben mit einer deutlichen Gefällsstufe das weite Becken erreicht.
Mauerartig ist der nahezu 100 m hohe westliche Beckenrand
bei Albingdorf ausgebildet. Er zieht nach S bis zu dem Sattel von
Lest, der einen niedrigen Übergang zur Kl. Gusen bietet, der einst-