Johann Solch:
Gleiches beobachtet man auch sonst längs der W-Küste der
Britischen Inseln. Am Ben Sgriol steigen Frostschutt und scharf-
kantige Blöcke an der Südseite vom Gipfel bis 460 m herab — es
ist dies mit Recht als einer der auffälligsten Züge in der Landschaft
des Loch Hourn bezeichnet worden —; doch findet sich Höhen-
frostschutt in ganz Nordschottland meines Wissens nirgends unter
300 m, Torfmoore anderseits stellenweise noch in mehr als 650 m 13).
Weiter drinnen im Land, im Bereich der Cairngorms stellt sich die
Schuttregion ungefähr in derselben Höhe ein wie im Ben Nevis-
Gebiet, aber der Baumwuchs reicht dort höher empor und die
Schneegrenze dürfte unbedeutend höher liegen als drüben über dem
niederschlagsreichen Westgestade 14). Doch sind die Entfernungen
zu unbedeutend, um einen stärkeren Unterschied zu bewirken.
Nach R. P. Dansey würden Ben Nevis (und Ben Macd’hui)
die Schneegrenze überhaupt gerade erreichen, ihr Gebiet unmittel-
bar unter dem Niveau des ewigen Schnees liegen in dem Zwischen-
gürtel von dessen dauernden Ausliegern („permanent outliers“).
Eine unbedeutende Hebung der Hochlande würde zu ihrer Verglet-
scherung führen. Ja lägen die Cairngorms mit ihren viel ausge-
dehnteren Hochflächen von mehr als 1050 m Höhe drüben an der
Westküste, so müßten sie schon heute kleine Gletscher tragen,
der Ben Nevis dagegen, von der Zertalung stärker betroffen, würde
umgekehrt drüben in Aberdeenshire keinen „permanent snow“
entwickeln 15).
in Höhen von 450—550 m; die der Birkengehölze steigt nicht über 600 m Höhe
auf. Durch Boden und Auslage ergeben sich große Unterschiede im einzelnen.
Smith meint aber, daß sich dort ein großer Teil des Landes bis 600 m Höhe
aufforsten ließe (Botanical Survey of Scotland. II. North Perthshire District.
Scott. Geogr. Mag. 1900, S. 441 ff., bes. S. 449/50 und S. 465).
13) C. T. CLOUGHin: The geology of Glenelg, Lochalsh and South-east part
of Skye. Mem. Geol. Surv., Scotld. 71. Edinburgh 1910, S. 165.
14) Nach Seton Gordon gibt es in den Cairngorms bloß einen Firnflecken,
der seit Menschengedenken nie verschwunden ist, am Ursprung des Garbh
Choire Mdr, zwischen Qairn Toul und Brae Riach, in 3600 Fuß. In warmen
Sommern löst er sich in drei getrennte Flecken auf. Gordon läßt es offen,
ob es sich um einen „Überrest eines Gletschers“ handle, hält aber das „harte
Eis“ für ziemlich alt. Außerdem gibt es noch eine Anzahl von „pockets“ oder
„corries“, in denen der Schnee gewöhnlich liegen bleibt (The Cairngorm Hills
of Scotland. 1925. S. 179, 180, auch S. 43).
1B) Dansey, R. P., Permanent Scottish snow-beds. G. Journ. London LIV.
1919, S. 193 (Vgl. dazu auch ders. in Geogr. Journ. 25, 1905, S. 451; ferner in
Sym. Meteor. Mag. 51, 1916, S. 148—150; ferner L. C. W. Bonacina, ebd.
Gleiches beobachtet man auch sonst längs der W-Küste der
Britischen Inseln. Am Ben Sgriol steigen Frostschutt und scharf-
kantige Blöcke an der Südseite vom Gipfel bis 460 m herab — es
ist dies mit Recht als einer der auffälligsten Züge in der Landschaft
des Loch Hourn bezeichnet worden —; doch findet sich Höhen-
frostschutt in ganz Nordschottland meines Wissens nirgends unter
300 m, Torfmoore anderseits stellenweise noch in mehr als 650 m 13).
Weiter drinnen im Land, im Bereich der Cairngorms stellt sich die
Schuttregion ungefähr in derselben Höhe ein wie im Ben Nevis-
Gebiet, aber der Baumwuchs reicht dort höher empor und die
Schneegrenze dürfte unbedeutend höher liegen als drüben über dem
niederschlagsreichen Westgestade 14). Doch sind die Entfernungen
zu unbedeutend, um einen stärkeren Unterschied zu bewirken.
Nach R. P. Dansey würden Ben Nevis (und Ben Macd’hui)
die Schneegrenze überhaupt gerade erreichen, ihr Gebiet unmittel-
bar unter dem Niveau des ewigen Schnees liegen in dem Zwischen-
gürtel von dessen dauernden Ausliegern („permanent outliers“).
Eine unbedeutende Hebung der Hochlande würde zu ihrer Verglet-
scherung führen. Ja lägen die Cairngorms mit ihren viel ausge-
dehnteren Hochflächen von mehr als 1050 m Höhe drüben an der
Westküste, so müßten sie schon heute kleine Gletscher tragen,
der Ben Nevis dagegen, von der Zertalung stärker betroffen, würde
umgekehrt drüben in Aberdeenshire keinen „permanent snow“
entwickeln 15).
in Höhen von 450—550 m; die der Birkengehölze steigt nicht über 600 m Höhe
auf. Durch Boden und Auslage ergeben sich große Unterschiede im einzelnen.
Smith meint aber, daß sich dort ein großer Teil des Landes bis 600 m Höhe
aufforsten ließe (Botanical Survey of Scotland. II. North Perthshire District.
Scott. Geogr. Mag. 1900, S. 441 ff., bes. S. 449/50 und S. 465).
13) C. T. CLOUGHin: The geology of Glenelg, Lochalsh and South-east part
of Skye. Mem. Geol. Surv., Scotld. 71. Edinburgh 1910, S. 165.
14) Nach Seton Gordon gibt es in den Cairngorms bloß einen Firnflecken,
der seit Menschengedenken nie verschwunden ist, am Ursprung des Garbh
Choire Mdr, zwischen Qairn Toul und Brae Riach, in 3600 Fuß. In warmen
Sommern löst er sich in drei getrennte Flecken auf. Gordon läßt es offen,
ob es sich um einen „Überrest eines Gletschers“ handle, hält aber das „harte
Eis“ für ziemlich alt. Außerdem gibt es noch eine Anzahl von „pockets“ oder
„corries“, in denen der Schnee gewöhnlich liegen bleibt (The Cairngorm Hills
of Scotland. 1925. S. 179, 180, auch S. 43).
1B) Dansey, R. P., Permanent Scottish snow-beds. G. Journ. London LIV.
1919, S. 193 (Vgl. dazu auch ders. in Geogr. Journ. 25, 1905, S. 451; ferner in
Sym. Meteor. Mag. 51, 1916, S. 148—150; ferner L. C. W. Bonacina, ebd.