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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1933, 1. Abhandlung): Die Eiszeiten des Karbons und Perms: Teil 3,B — Berlin, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.43668#0013
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Wichtigste Ergebnisse
des Buches „die permokarbonischen Eiszeiten“.
In dem Buche sind der Reihe nach die Spuren der Eiszeiten in
Südafrika, Madagaskar, Vorderindien, Australien und Südamerika
besprochen. Anhangsweise wurden die Angaben über Eiszeitspuren
derselben Perioden in Nordamerika, Europa, anderen Teilen von
Asien und Neuseeland kritisch untersucht. Es zeigte sich dabei, daß
alle diese Angaben teils überhaupt unsicher sind, teils zeitlich nicht
genau eingeordnet werden konnten. Nur bei den Eiszeitspuren, die
Backlund vom Karaflusse in Nordasien beschrieben hat, spricht
eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit dafür, daß es sich tat-
sächlich um Permokarbon und um echte Eiszeitspuren handeln könne.
Doch sind auch da noch weitere Untersuchungen nötig, ehe man
etwas Sicheres aussagen kann. Sollte sich die Backlundsche Angabe
bestätigen, so wäre damit der erste Nachweis einer permokarbonischen
Vereisung auf einem der Nordkontinente geglückt. Bei Vorderin-
dien, das ja heute auch nördlich des Äquators liegt, ist zu berück-
sichtigen, daß es vor der Faltung des Idimalayasystems um etwa
2000 km (der Größenordnung nach) südlicher gelegen haben muß
und außerdem unzweifelhaft zum südlichen Gondwanalande gehörte.
Im Anschluß an die Nachprüfung der Beobachtungen über die per-
mokarbonischen Eiszeiten des Gondwanalandes wurde auch die
Rolle der Antarktis im Permokarbon untersucht. Dabei erhielt ich
das verblühende Ergebnis, daß der wahrscheinlich ebenfalls zum
Permokarbon gehörige Beaconsandstein der Antarktis an 6 Stellen
bis hinunter zum 85. Breitengrad Reste der Glossopterisflora enthält,
und zwar eine Baumflora, die zahlreiche Kohlenflöze gebildet hat.
Unter der Voraussetzung von der Gleichaltrigkeit des Beaconsand-
steins mit dem Permokarbon des Gondwanalandes ergibt sich also
die paradoxe Feststellung, daß sämtliche Südkontinente vereist
waren, während gleichzeitig die Antarktis ein gemäßigtes Klima
gehabt hat. Aber auch sonst zeigt das Studium des Schriftwerkes,
daß wir uns von der Vorstellung frei machen müssen, als ob für die
 
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