Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

48

P. Vogel:

Nr. 2, dieselbe Vp. 2
Gleiche Versuchsbedingungen,
Motorische Reaktionen
Zunächst ist nichts zu sehen; erst nach
etwa 1 Sekunde geringe Neigung des
Körpers nach links. Die linke Wage
geht unter Schwankungen von 40 kg
auf 45 kg.
Die Vp. bemerkt dazu, daß
treten sei, als es sie so nach recht;

0 Minuten später.
keine besondere Instruktion.
Wahrnehmung
„Das war ganz anders. Als wenn ich
nach rechts herum gedreht würde,
wie richtiger Schwindel. Zuletzt zog
es etwas nach links.“ Sehr unan-
genehme Dösigkeit im Kopfe,
sie ,,unwillkürlich nach links ge-
> gedreht habe“.

c) Drehversuche.
Zu den passiven Drehversuchen wurde ein Drehstuhl benutzt,
wie er in der Otologie gebräuchlich ist. Dieser war über eine Kurbel
mit der Hand zu betreiben. Die Vp. saß fest mit Beißbrett; Kopf
zur Achse zentriert und um etwa 20° nach vorne geneigt. Ver-
bundene Augen. Die Geschwindigkeit wurde mit der Stoppuhr
durch einen Beobachter festgelegt.
Nr. 1, Vp. M., 20. 5. 1932.
10 Umdrehungen in 20 Sekunden.
Beim ruckartigen Anhalten:
,,Es dreht sich alles nach links, der Stuhl mit mir und der
ganze Raum. Alles geht wie im Kreis herum. Es ist äußerst un-
angenehm.“
Befragt, gibt Vp. an, daß dieses Erlebnis das gleiche sei, wie
bei dem Fixieren der Marke im Versuch mit dem Drehrad. Aber
es sei „viel heftiger und viel rasanter“.
Gewöhnlicher Drehversuch, besonders eindrucksvolle Schein-
bewegung des ganzen umgebenden Raumes.
Nr. 2, Vp. G„ 5. 6. 1932.
1 Umdrehung in 2 Sekunden.
Nach 15 Sekunden: „Die Drehung hat aufgehört, ich sitze
ganz ruhig.“
Nach 32 Sekunden: „Langsame Drehung nach links, die an-
schwillt. Dann wieder Ruhe.“
Nach 50 Sekunden: Ruckartiges Anhalten: „Heftige Drehung
nach links, alles hat sich im Kreis bewegt.“ Vp. weiß nicht, was
geschehen ist. Ist völlig desorientiert im Raume.