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Kirchheimer, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 1. Abhandlung): Das Alter pflanzenführender Tertiärablagerungen Oberhessens — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43673#0015
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Das Alter pflanzenführender Tertiärablagerungen Oberhessens

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phyllum, Potamogeton) zeitweilig unter submersen Verhältnissen. Die gute
Erhaltung der Pflanzen in den genannten oberhessischen Tertiärsedimenten,
spricht gegen die Annahme ihrer Zufuhr aus weiterer Umgebung. Es wurde
vielmehr fast ausschließlich die Vegetation der Nachbarschaft der gegen-
wärtigen Fundorte überliefert. Die von Kerner-Marilaun (1925, S. 1) und
anderen Autoren vertretene Einschwemmung des subborealen Elementes
aus einer „Gebirgsregion“, trifft für unser Gebiet bestimmt nicht zu.
eine von den Münzenberger sowie Lauterbacher Resten abwei-
chende Form. Bemerkenswert sind zahlreiche Julifloren, deren
jetztweltliche Vergleichsarten in der nördlichen gemäßigten Zone
heimisch sind.
Die nachbasaltischen Ablagerungen des Untermaintales teilen
mit der Wetterauer Hauptbraunkohle das Fehlen der für vor- und
zwischenbasaltische Floren wichtigen Gattung Cinnamomum, der
Ficophyllen und Palmen6). Dagegen konnte Tsuga außer in der Wet-
terauer Hauptbraunkohle mehrfach nachgewiesen werden (Schwan-
heimer Braunkohlenton, Braunkohle von Seligenstadt-Kahl). Die
pollenanalytische Durchforschung der zwischenbasaltischen Braun-
kohlen des Vogelsberges ergab keine Anhaltspunkte für das Vor-
kommen dieser anderwärts auch in älteren Schichten auftretenden
Pinacee 7).
3. Mutmaßliche s Alter oberhessischer Tertiärfloren.
In welchem Grade die Beurteilung der Tertiärfloren von dem Umfang
der Aufsammlungen abhängt, zeigt das Beispiel der Niederlausitzer
Braunkohlenformation (vergl. Kirchheimer 1933a, S. 138; Gothan u. Sapper
1933, S. 37). Der stratigraphische Wert der Tertiärpflanzen wird ferner durch
das Fehlen von Leit form en im Sinne der Zoopaläontologie herab-
gesetzt (vergl. Kirchheimer 1930, S. 120). Auch die zur Kennzeichnung ober-
hessischer Floren herangezogenen Gattungen (vergl. S. 5) sind nicht auf
einen bestimmten Horizont beschränkt, sondern finden sich in älteren oder
jüngeren Ablagerungen anderer Gegenden (vergl. Tsuga). Ihr Verhalten
in unserem engumgrenzten Gebiet läßt jedoch bei Berücksichtigung des
Allgemeincharakters der Assoziationen eine bestimmte Entwicklungsten-
denz erkennen, die auf ihre zeitliche Ablösung hinweist. Diese Er-
scheinung findet augenblicklich keine befriedigende theoretische Begrün-
6) Die angebliche Palmenfrucht Pseuclonyssa palmiformis aus den Frank-
furter Klärbeckenschichten vermag der Kritik nicht standzuhalten. Es dürfte
sich um den Steinkern einer Cornacee oder von Nyssa handeln (vergl.
KIRCHHEIMER 1934 b).
7) In der Beuerner Kieselgur findet sich entgegen der HECK’schen An-
gabe kein Tsufim-Pollen (vergl. KIRCHHEIMER 1934 b)
 
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