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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0010
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M. Schmidt

nügend für ihr Alter. Die genannten und noch mehrere andere
Molluskenarten gehören sonst in Spanien vor allem der von mir
so bezeichneten Fauna von Teruel an und deuten auf mittleres
Ladin (Langobard), speziell dessen tiefere Schichten, die etwa dem
Trochitenkalk im germanischen Muschelkalk entsprechen. Der Hori-
zont der Ringe liegt also hier erheblich höher als in den beiden
vorher besprochenen Muschelkalkvorkommen.
Von Wurm’s Material steht mir nur das dürftige Original zu
seiner Abbildung aus der Heidelberger Sammlung zur Verfügung.
Ich hatte aber Gelegenheit, selbst an Ort und Stelle eine ganze
Reihe typischer Stücke zu erbeuten. Ich bin daher in der Lage,
auch hier die bisherige Darstellung nicht unwesentlich zu ver-
vollständigen. Meine Serie von 7 Platten, die ich zum Teil in
Fig. 6 — 8 abbilde, zeigt, daß die Ausbildung dieser Ringe auf
den dolomitischen Platten von Royuela viel mannigfaltiger ist und
auch grundsätzlich zum Teil anderer Art, als sie A. Wurm nach
seinem Stück erscheinen mußte.
Wurm hebt ganz mit Recht die nahe Verwandtschaft der
spanischen Ringbildungen mit dem Vorkommen der alpinen Cam-
piler Schichten hervor. Er betonte vor allem, daß ganz wie bei
den alpinen Stücken eine zentrale Öffnung in jedem Ring, oder
vielmehr Ringsystem vorhanden ist. Er spricht von Ringsystemen,
da auf dem ihm vorliegenden Plattenstück in zwei sich außen
gerade berührenden Hauptringen sich weiter drinnen je noch ein
zweiter konzentrisch eingeordnet erkennen läßt. Das mir vorliegende
Originalstück zeigt übrigens dieses Verhalten, das sich nach Wurm
deutlich abheben soll, doch nur wenig klar. Es zeigt aber fast
garnicht eine Eigenschaft, die in der Taf. VII der Arbeit in Fig. 11
ziemlich betont ist, wenn sie auch von Wurm im Text nicht er-
wähnt wurde, nämlich ein reliefartiges Hervortreten der Ringe,
das auf dem Original nur ganz angedeutet stellenweis zu erkennen
ist. So ist es i. a. auch bei allen von mir gesammelten Stücken.
Ein auch nur geringes Absetzen der Ringe gegen die Umgebung
ist seltene Ausnahme. So zeigt das in Fig. 6 dargestellte Ring-
system auf Nr. 297 meiner Sammlung, das sich durch nicht weniger
als vier hellbläulichgrau mit rostbraunen Zonen abwechselnde
Ringe auszeichnet, die Ringe stellenweis ein wenig absetzend
reliefartig. Aber dieser Zustand ist hier ganz deutlich vorwiegend
die Folge einer verschieden weit fortgeschrittenen und nicht be-
sonders regelmäßigen Verwitterung dieses auch sonst etwas un-
regelmäßigen Systemes.
 
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