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M. Schmidt
aber bis 3,5 mm anwachsen. Ihre Wölbung ist nicht immer
einfach knopfförmig gerundet. Vielmehr verjüngt sie sich häufig
oben kegelförmig und spitzt sich etwas zu. Bei anderen Ringen
findet sich ein liegender kurzer, auch zugespitzter Kegel, ähnlich
wie bei dem Buntsandsteinexemplar von Ratzes (s. oben S. 4,
Fig. 3). In mehreren Fällen haben die so querverlängerten Mittel-
zapfen etwa dieselbe Richtung. Eine Erklärung für ihr Verhalten
werde ich in dem späteren, der allgemeinen Deutung der gesamten
Beobachtungen an den einzelnen Vorkommen gewidmeten Ab-
schnitt zu geben versuchen.
Zunächst soll uns, als das Wichtigste, die Deutung des
Gesamtbildes, das uns Fig. 12 so klar vorführt, beschäftigen.
Schon Quenstedt hat immer betont, wie er an den zahlreichen
mit Ophiuren bestreuten Platten wohl im Lager feststellen konnte,
daß die skulpierte Fläche, auf der die ihn vor allem inte-
ressierenden Ophiuren vorspringen, stets die Unterseite der
Sandsteinplatten war. So müssen wir auch für unsere Platte
eine entsprechende Orientierung von vornherein annehmen.
Es ist nun von einem gewissen Interesse, daß die etwas
rauh sandige Fläche der Platte an mehr als einer Stelle einen
Überzug von festem, grünem Ton besitzt. Aber er neigte, wie
jetzt noch seine wenigen Spuren, zum Abblättern. In Tonmasse
waren also die zahllosen verschiedenartigen Furchen eingegraben,
von denen Quenstedt schreibt, daß „hier eine ganze Sippschaft
kriechender Tiere ihre Spuren und Fährten eingedrückt hat“. In
ihr lagen auf der Oberfläche eingespült die zahlreichen Ophiuren.
Sie verendeten, wohl infolge des Trockenlaufens, später dann
auch verwesend und zerfallend und in der zähen Tonmasse fast
nur durch den ziemlich scharfen und vollständigen, vom darüber
gespülten feinen Sande getreulich bewahrten Abdruck ihres
Körpers überliefert. Dieser unteren Fläche gehört also auch als
eine am Rande, ganz wie bei den Exemplaren aus dem Muschel-
kalke von Ballenstedt, kanalartig vertiefte Fläche das Cyclozoon
an. Wir haben also in allem, was wir von diesem damals so
häufigen Phänomen besitzen, als Abbildung bei Quenstedt und
in der in der Fig. 12 dargestellten Platte, vor allem stets nur
das in feinem Sande abgeformte und erhärtete Negativ des
Cyclozoon vor uns, während das Phänomen selbst der nicht
mehr erhaltenen Unterlage angehörte. So ist es selbstverständlich,
daß die große Platte nirgends eine Spur des Eindringens eines
M. Schmidt
aber bis 3,5 mm anwachsen. Ihre Wölbung ist nicht immer
einfach knopfförmig gerundet. Vielmehr verjüngt sie sich häufig
oben kegelförmig und spitzt sich etwas zu. Bei anderen Ringen
findet sich ein liegender kurzer, auch zugespitzter Kegel, ähnlich
wie bei dem Buntsandsteinexemplar von Ratzes (s. oben S. 4,
Fig. 3). In mehreren Fällen haben die so querverlängerten Mittel-
zapfen etwa dieselbe Richtung. Eine Erklärung für ihr Verhalten
werde ich in dem späteren, der allgemeinen Deutung der gesamten
Beobachtungen an den einzelnen Vorkommen gewidmeten Ab-
schnitt zu geben versuchen.
Zunächst soll uns, als das Wichtigste, die Deutung des
Gesamtbildes, das uns Fig. 12 so klar vorführt, beschäftigen.
Schon Quenstedt hat immer betont, wie er an den zahlreichen
mit Ophiuren bestreuten Platten wohl im Lager feststellen konnte,
daß die skulpierte Fläche, auf der die ihn vor allem inte-
ressierenden Ophiuren vorspringen, stets die Unterseite der
Sandsteinplatten war. So müssen wir auch für unsere Platte
eine entsprechende Orientierung von vornherein annehmen.
Es ist nun von einem gewissen Interesse, daß die etwas
rauh sandige Fläche der Platte an mehr als einer Stelle einen
Überzug von festem, grünem Ton besitzt. Aber er neigte, wie
jetzt noch seine wenigen Spuren, zum Abblättern. In Tonmasse
waren also die zahllosen verschiedenartigen Furchen eingegraben,
von denen Quenstedt schreibt, daß „hier eine ganze Sippschaft
kriechender Tiere ihre Spuren und Fährten eingedrückt hat“. In
ihr lagen auf der Oberfläche eingespült die zahlreichen Ophiuren.
Sie verendeten, wohl infolge des Trockenlaufens, später dann
auch verwesend und zerfallend und in der zähen Tonmasse fast
nur durch den ziemlich scharfen und vollständigen, vom darüber
gespülten feinen Sande getreulich bewahrten Abdruck ihres
Körpers überliefert. Dieser unteren Fläche gehört also auch als
eine am Rande, ganz wie bei den Exemplaren aus dem Muschel-
kalke von Ballenstedt, kanalartig vertiefte Fläche das Cyclozoon
an. Wir haben also in allem, was wir von diesem damals so
häufigen Phänomen besitzen, als Abbildung bei Quenstedt und
in der in der Fig. 12 dargestellten Platte, vor allem stets nur
das in feinem Sande abgeformte und erhärtete Negativ des
Cyclozoon vor uns, während das Phänomen selbst der nicht
mehr erhaltenen Unterlage angehörte. So ist es selbstverständlich,
daß die große Platte nirgends eine Spur des Eindringens eines