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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0023
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Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde
nach oben drängt, sieht man oft am Boden des großen Beckens
kleine Trichter entstehen. Fast überall treten dort mit dem Wasser,
oft in großer Zahl, Gasblasen mit aus und eilen, aus dem Ge-
fängnis des Wasserkanals befreit, der Oberfläche des Beckens zu.
Solche Gasblasen haben sicher, ohne daß wir es jetzt noch beweisen
können, auch in unseren Zentralkanälen ihr Wesen getrieben. Sie
hatten hier vielleicht noch eine besondere Bedeutung. Sie haben durch
ihre Oberflächenspannung wohl dazu beigetragen, den Querschnitt
des Kanales in dem sich absetzenden Schlamme zu regeln, ihm
womöglich zunächst immer die einfachste, zylindrische Form zu
geben. Es wäre auch nicht unmöglich, daß die schon von Philipp
beobachtete Außenschicht von ausgeschiedenem Kalkspat im
Zentralkanal schon hier an seinem oberen Rande sich ausschied
und ihm die auffällige Beständigkeit und Schärfe seines Oberendes
verlieh. Denn das austretende Grundwasser enthielt wohl reich-
lich Kalk als Bikarbonat und schied ihn als Karbonat ab bei
dieser ersten Gelegenheit, Kohlensäure abzustoßen.
Im tieferen, schon festeren Untergründe zirkuliert das Grund-
wasser dann mit Vorliebe in spaltförmigen Räumen. Die in die
Quere verzogene Form des Zentralkanales, die wir stellenweise
antrafen (z. B. die in Fig. 3 dargestellte, s. auch S. 5), erscheint
so als eine Art manchmal sich längere Zeit haltender Übergangs-
bildung zwischen einem Wasseraustritt aus einer Spalte des
Untergrundes und der normalen, zylindrischen Ausbildung des
Zentralkanales im entstehenden Absatz. Ferner müssen wir bei
der reihenweisen Anordnung der Cyclozoen auf der Hüttlinger
Platte jedenfalls auch an solche Spalten des Untergrundes denken.
An mehreren, für den Austritt von Grundwasser und vor allem
von Gasblasen besonders günstigen Stellen hat sich dann die
Bildung von Cyclozoon eingenistet und, zum Teil in deutlich
reihenförmiger Verteilung, zum Teil mit Beziehungen zu ähnlichen
Klüften im Nachbargebiet, eine Zeit lang gehalten.
Diese Mitbeteiligung einer Gasexhalation des Untergrundes
scheint mir also eine zweite, unerlässliche Grundbedingung
für die Entstehung echter Cyclozoon darzustellen. Da ihr Zusam-
mentreffen mit den oben erwähnten ersten Grundbedingungen
doch wohl nur in vereinzelten Fällen eintrat, erklärt sich die
geringe Häufigkeit der Erscheinung. In vielen Fällen, so wohl in
allen hier zur Untersuchung vorliegenden, kam die Lieferung
von Wasser und Gas tief aus den Klüften des Untergrundes
 
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