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Schmidt, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1934, 6. Abhandlung): Cyclozoon philippi und verwandte Gebilde — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.43678#0028
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28

M. Schmidt

Anhang.
Ringförmige Bildungen aus dem Miozän.
Anhangsweise möchte ich die Aufmerksamkeit noch auf ein
Problematicum lenken, das dem bekannten, von W. Kranz in
seiner Entwicklung genau geschilderten1), brackischen Mio-
zän von Oberkirchberg bei Ulm entstammt. Ich fand die
Stücke bei einem Besuche der Ulmer städtischen Naturaliensamm-
lung, bezeichnet als „Früchte?“. Ich verdanke es dem freundlichen
Entgegenkommen des Herrn Oberlehrer Niess, daß ich das vor-
handene Material zur Untersuchung zugeschickt erhielt.
In einem fetten, fast glimmerfreien und nicht blättrig spalten-
den Tonmergel von hell aschgrauer Farbe heben sich auf den
etwas rauhen Schichtflächen linsenförmig abgeflachte Körper von
6 bis 13 mm Scheibendurchmesser sehr deutlich heraus. Ihre Dicke
beträgt bei den größten Stücken in der Mitte bis 3 mm. Jedoch
wird sie nur von einer flach buckelförmigen Mittelregion von
reichlich einem Drittel des Scheibendurchmessers erreicht.
In einem besonders gut erhaltenen, in Fig. 11 abgebildeten
Stück fallen folgende Einzelheiten noch auf. Ein eigentlicher
Mittelbuckel ist nur auf der einen Seite vorhanden (Mitte des
losen Steinkernes in der Abbildung). Die andere Seite tritt zwar
ebenfalls gegen die Linsenwölbung in fast der halben Breite
derselben hervor, aber nur in Form eines ganz kurzen ringför-
migen Ansatzes, eines ziemlich schmalen Ringwalles (in der
Figur 11 nur im Abdruck auf dem Plattenstück zu sehen). Dessen
ganzes Mittelfeld senkt sich, in der Mitte etwa in Höhe des
Ringwalles, wieder ein. Der Mittelpunkt dieser Einsenkung hebt
sich in einem Falle etwas gewölbt heraus. Andere Stücke besitzen
an der Stelle eine geringfügige unregelmäßige schwarze Ausschei-
dung, die vielleicht durch Kohle oder Bitumen erzeugt sein könnte.
Ob der Unterschied der beiden Seiten der Gebilde auch bei
den anderen Stücken ganz ebenso ausgeprägt vorhanden ist,
läßt sich bei deren weniger günstigem Erhaltungszustände nicht
feststellen. Bei allen ist die Randregion der Linse ringsum durch
eine scharfe Kante bezeichnet. Der Raum zwischen ihr und den
mittleren Erhebungen ist stets ziemlich glatt, aber dicht (etwa 10
J) Kranz, W. 1901. Stratigraphie und Alter der Ablagerungen bei
Unter- und Oberkirchberg. Centralbl. f. Min. etc. 1904, S. 481 ff.
 
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