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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1937, 3. Abhandlung): Die Kalksilikatfelse von Schollach — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.43742#0005
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Die Kalksilikatfelse von Schollach

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Biotit fehlt bis auf Spuren.
Zoisit-Epidot1). Die farblosen bis hellgrauen Kristalle er-
reichen 4 cm Länge und gehen bis zu mikroskopischen Dimen-
sionen herab. Die optischen Eigenschaften schwanken in der
bekannten Weise; es liegt sowohl Zoisit wie Klinozoisit und
Epidot vor, nicht selten in zonarem Wechsel. Der Zoisit zeigt
c — a mit 2 Vy zwischen 20° und 50°, Klinozoisit c: a = 3° im
stumpfen <£ ß und 2 V« 60° bis 83°. Epidot mit c: « = 30° im
spitzen /?, 2 V 90°. Die Dispersion von 2 V wechselt ohne
erkennbare Regel. „Besen“-förmige Klinozoisite und Epidote liegen
oft massenhaft regellos verteilt im Anorthit und scheinen eine
ältere Generation darzustellen. Am Zoisit wurde gemessen:
«<^^= 1.697, 7=1.702 (+ 0.003). ß—a zwischen 0 und 0.0012.
Zonare Umwachsung ist häufig, Epidot bildet hierbei die äußerste
Schale, ist aber durchweg sehr spärlich.
Ganz vereinzelt ist Orthit.
Rutil tritt vorwiegend in kleinen Körnern und Prismen auf,
vereinzelt auch in bis 4 cm langen in s liegenden Gruppen,
meistens in den Plagioklas-Zoisitpartien, aber auch in Pyroxen,
Hornblende und Granat. In der Regel ist er von einem sehr
feinkörnigen hellrötlichen Titanitsaum umgeben, der ihn z. T.
völlig verdrängt. Vereinzelt schiebt sich zwischen beide ein kom-
pakter Kranz von Ilmenit ein.
Apatit ist in äußerst wechselnden Mengen und Dimensionen
vorhanden, von winzigen locker verstreuten Körnchen bis zu
Einzelkristallen von 1 cm Durchmesser I c; gelegentlich häuft
er sich zu selbständigen hellgrünen Knollen und Lagen im Ge-
stein an, die mehrere dm lang und einige cm mächtig werden
können. Die chemische Untersuchung ergab einen Cl-freien F-
Apatit. Meist optisch zweiachsig mit sehr kleinen 2 V«; <y = 1.635.
Die Spaltung nach (0001) und (1010) ist sehr oft deutlich. In ein-
zelnen Proben fehlt Apatit gänzlich.
Titanit kommt außer in den Säumen um den Rutil auch in
kleinen, bis 4 mm langen, z. T. scharf idiomorphen Kriställchen
vor, die nicht selten in Gruppen und Zügen angeordnet sind.
‘) Rosenbusch gibt mehrfach aus Kalksilikatfelsen im Schwarzwald
Vesuvian an. Das mir von Schollach vorliegende Material war durchweg
Zoisit. Vesuvian habe ich mit Sicherheit in Plagioklaspyroxenfels vom
Grundbauernhof (Blatt Furtwangen) nachweisen können.
 
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