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https://doi.org/10.11588/diglit.43742#0014
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0. H. Erdmannsdörffer: Die Kalksilikatfelse von Schollach
II, III und IV fallen jedoch ganz heraus und haben unter mag-
matischen Gesteinen nichts Gleiches.
Bytownit und Anorthit ist normalerweise in echten Anortho-
siten nicht vorhanden (4). Reine Anorthitgesteine werden zumeist
mit metamorphen Kalken in Verbindung gebracht (5). Sehr auf-
fällig ist daher die Ähnlichkeit mancher Erscheinungen in Schol-
lach mit den als Mischprodukte von Pegmatit mit Kalksedimenten
der Tessiner Wurzelzone gedeuteten Gesteinen (6). Der Mineral-
bestand stimmt fast völlig überein, auch die großen siebartig
durchlöcherten und nur nach dem Perildingesetz verzwillingten
Anorthite sind dort vorhanden.
Daß bei Schollach pegmatitartige Lösungen, vielleicht anatek-
tischer Art, eingewirkt haben, liegt durchaus im Bereich der Mög-
lichkeiten. Es ergäbe sich dann die Annahme, daß kalkiges, wenn
auch sicher sehr unreines, vielleicht auch tuffiges Material stark
metasomatisch verändert vorläge, daneben vielleicht anorthosit-
gabbroides, falls nicht auch das Gestein I nur ein metasomatisch
bedingtes Konvergenzprodukt darstellt. Erschwerend für die
Deutung ist außer dem heterogenen Ausgangsmaterial weiter der
Umstand, daß offenbar mehrfache Metamorphosen eingewirkt
haben mit teleskopischem Übereinandergreifen der einzelnen
Stadien. Im Schwarzwald findet sich die ganze retrograde Reihe
Eklogitfazies -» Amphibolitfazies —> Prasinitfazies. Auch mit der
Möglichkeit des Vorhandenseins progressiver Folgen ist zu
rechnen.
Über diese Zusammenhänge wird später berichtet werden.
Schriftenverzeichnis
1. P. Eskola, On the eclogites of Norway. Vid. Selsk. Skrifter I. Math.
Nat. Kl. 1921. Nr. 8. Oslo.
2. Deecke, Geologie von Baden I, 1916. S. 38.
3. Niggli, Gesteins- und Mineralprovinzen. 1923.
4. Bowen, The probleme of the anorthosites. Journ. Geol. 25. 1907. S. 209.
5. Adams a. Barlow, Canada Geol. Survey Mem. 6. 1910. Irving, U. S.A.
Geol. Surv. Monogr. 5. 1883 S. 59. Turner, Journ. Geol. 8. 1900. S. 110.
6. A. E. Mittelholzer, Beitr. z. Kenntn. der Metamorphose in der Tessiner
Wurzelzone. Schweiz. Min. Petr. Mitt. 16. 1936. S. 19.
0. H. Erdmannsdörffer: Die Kalksilikatfelse von Schollach
II, III und IV fallen jedoch ganz heraus und haben unter mag-
matischen Gesteinen nichts Gleiches.
Bytownit und Anorthit ist normalerweise in echten Anortho-
siten nicht vorhanden (4). Reine Anorthitgesteine werden zumeist
mit metamorphen Kalken in Verbindung gebracht (5). Sehr auf-
fällig ist daher die Ähnlichkeit mancher Erscheinungen in Schol-
lach mit den als Mischprodukte von Pegmatit mit Kalksedimenten
der Tessiner Wurzelzone gedeuteten Gesteinen (6). Der Mineral-
bestand stimmt fast völlig überein, auch die großen siebartig
durchlöcherten und nur nach dem Perildingesetz verzwillingten
Anorthite sind dort vorhanden.
Daß bei Schollach pegmatitartige Lösungen, vielleicht anatek-
tischer Art, eingewirkt haben, liegt durchaus im Bereich der Mög-
lichkeiten. Es ergäbe sich dann die Annahme, daß kalkiges, wenn
auch sicher sehr unreines, vielleicht auch tuffiges Material stark
metasomatisch verändert vorläge, daneben vielleicht anorthosit-
gabbroides, falls nicht auch das Gestein I nur ein metasomatisch
bedingtes Konvergenzprodukt darstellt. Erschwerend für die
Deutung ist außer dem heterogenen Ausgangsmaterial weiter der
Umstand, daß offenbar mehrfache Metamorphosen eingewirkt
haben mit teleskopischem Übereinandergreifen der einzelnen
Stadien. Im Schwarzwald findet sich die ganze retrograde Reihe
Eklogitfazies -» Amphibolitfazies —> Prasinitfazies. Auch mit der
Möglichkeit des Vorhandenseins progressiver Folgen ist zu
rechnen.
Über diese Zusammenhänge wird später berichtet werden.
Schriftenverzeichnis
1. P. Eskola, On the eclogites of Norway. Vid. Selsk. Skrifter I. Math.
Nat. Kl. 1921. Nr. 8. Oslo.
2. Deecke, Geologie von Baden I, 1916. S. 38.
3. Niggli, Gesteins- und Mineralprovinzen. 1923.
4. Bowen, The probleme of the anorthosites. Journ. Geol. 25. 1907. S. 209.
5. Adams a. Barlow, Canada Geol. Survey Mem. 6. 1910. Irving, U. S.A.
Geol. Surv. Monogr. 5. 1883 S. 59. Turner, Journ. Geol. 8. 1900. S. 110.
6. A. E. Mittelholzer, Beitr. z. Kenntn. der Metamorphose in der Tessiner
Wurzelzone. Schweiz. Min. Petr. Mitt. 16. 1936. S. 19.