21
Über die gruppenspezifische Substanz A
Ultrafiltrations-Versuche mit verschiedenen Aufarbeitungsstufen
zeigten dann, daß keine Spur von Wirksamkeit in das Ultrafiltrat
ging. Schaltete man aber eine Papain-Verdauung in den Aufar-
beitungsgang ein, so erhielt man ein Präparat, dessen A-Anteil
quantitativ im Ultrafiltrat gefunden wurde*). Es war damit er-
wiesen, daß der Wirkstoff zunächst noch an höhermolekulare
Eiweiß-substanzen gebunden war und erst durch eine Papain-
Behandlung freigelegt werden mußte. In einem anderen Versuch
wurde (wie auch bei Peptonpräparaten) nachgewiesen, daß Papain
keine Wirksamkeit zerstört, daß also bei diesem Abbau nur
unwirksame Substanzen erfaßt wurden. Inwieweit die Bindung
der A-Substanz an größere Komplexe Einfluß auf deren antigenes
Verhalten hat, wird z. Zt. im serologischen Institut-Heidelberg
untersucht. In der Hämolyse-hemmung unterscheidet sich die mit
Papain behandelte Substanz nicht vom genuinen Material.
Del diese höhermolekularen Substanzen zum Teil von Tannin, zum
Teil von Bleiacetat gefällt wurden, so ging vor der Papain-Behandlung
die A-Substanz weitgehend mit in diese Fällungen.
Wie bei den Peptonen, wurde die hierauf eingeschaltete
Papain-Behandlung an den Anfang der Aufarbeitung gesetzt, und
zwar anschließend an die Hitzekoagulierung.
Aufarbeitung der ersten Stufen.
1. Hitzekoagulierung. In einem großen Rundkolben werden 5 Liter
Wasser auf 50—60° erhitzt. In dieses werden unter starkem Rühren nach
und nach 1000 g Pepsin I eingetragen, welche sich langsam lösen. Wenn
der größte Teil gelöst ist — man erhält keine ganz klare Lösung —, wird
möglichst schnell auf 80 -83° erhitzt und danach die Mischung unter
ständigem Rühren eine viertel Stunde lang bei dieser Temperatur belassen.
Dann wird schnell auf etwa 50° abgekühlt und durch große Faltenfilter
filtriert. Es läuft ein gelbes, klares Filtrat ab, während auf Zimmertemperatur
gekühlte Lösungen sehr schlecht filtrieren (Beobachtung von Ernst Kugler).
Der Niederschlag wird in großen Zentrifugengläsern mit Wasser von 70°
durchgerührt und nach dem Erkalten zentrifugiert. Die Waschlösung wird
dann noch klar filtriert und mit der Hauptlösung vereinigt, welche nun
6 Liter einnimmt.
2. Behandlung mit Papain. Die Lösung wird in 500 ccm-Ansätzen
weiter verarbeitet. In 750 ccm-Stöpselflaschen werden je 500 ccm Lösung
*) Wir verwendeten einen Stahlzylinder von 250 ccm Inhalt. Die 20
Stunden gewässerte Cuprophan-Membran wurde über eine 4-fache Lage von
gehärtetem Filtrierpapier auf die Filterplatte gelegt. Filtration bei 60 Atmos-
phären Stickstoff gab die besten Ergebnisse. Höherer Druck verändert oft
die Membran, während bei niederem Druck die Filtration zu langsam
vor sich geht.
Über die gruppenspezifische Substanz A
Ultrafiltrations-Versuche mit verschiedenen Aufarbeitungsstufen
zeigten dann, daß keine Spur von Wirksamkeit in das Ultrafiltrat
ging. Schaltete man aber eine Papain-Verdauung in den Aufar-
beitungsgang ein, so erhielt man ein Präparat, dessen A-Anteil
quantitativ im Ultrafiltrat gefunden wurde*). Es war damit er-
wiesen, daß der Wirkstoff zunächst noch an höhermolekulare
Eiweiß-substanzen gebunden war und erst durch eine Papain-
Behandlung freigelegt werden mußte. In einem anderen Versuch
wurde (wie auch bei Peptonpräparaten) nachgewiesen, daß Papain
keine Wirksamkeit zerstört, daß also bei diesem Abbau nur
unwirksame Substanzen erfaßt wurden. Inwieweit die Bindung
der A-Substanz an größere Komplexe Einfluß auf deren antigenes
Verhalten hat, wird z. Zt. im serologischen Institut-Heidelberg
untersucht. In der Hämolyse-hemmung unterscheidet sich die mit
Papain behandelte Substanz nicht vom genuinen Material.
Del diese höhermolekularen Substanzen zum Teil von Tannin, zum
Teil von Bleiacetat gefällt wurden, so ging vor der Papain-Behandlung
die A-Substanz weitgehend mit in diese Fällungen.
Wie bei den Peptonen, wurde die hierauf eingeschaltete
Papain-Behandlung an den Anfang der Aufarbeitung gesetzt, und
zwar anschließend an die Hitzekoagulierung.
Aufarbeitung der ersten Stufen.
1. Hitzekoagulierung. In einem großen Rundkolben werden 5 Liter
Wasser auf 50—60° erhitzt. In dieses werden unter starkem Rühren nach
und nach 1000 g Pepsin I eingetragen, welche sich langsam lösen. Wenn
der größte Teil gelöst ist — man erhält keine ganz klare Lösung —, wird
möglichst schnell auf 80 -83° erhitzt und danach die Mischung unter
ständigem Rühren eine viertel Stunde lang bei dieser Temperatur belassen.
Dann wird schnell auf etwa 50° abgekühlt und durch große Faltenfilter
filtriert. Es läuft ein gelbes, klares Filtrat ab, während auf Zimmertemperatur
gekühlte Lösungen sehr schlecht filtrieren (Beobachtung von Ernst Kugler).
Der Niederschlag wird in großen Zentrifugengläsern mit Wasser von 70°
durchgerührt und nach dem Erkalten zentrifugiert. Die Waschlösung wird
dann noch klar filtriert und mit der Hauptlösung vereinigt, welche nun
6 Liter einnimmt.
2. Behandlung mit Papain. Die Lösung wird in 500 ccm-Ansätzen
weiter verarbeitet. In 750 ccm-Stöpselflaschen werden je 500 ccm Lösung
*) Wir verwendeten einen Stahlzylinder von 250 ccm Inhalt. Die 20
Stunden gewässerte Cuprophan-Membran wurde über eine 4-fache Lage von
gehärtetem Filtrierpapier auf die Filterplatte gelegt. Filtration bei 60 Atmos-
phären Stickstoff gab die besten Ergebnisse. Höherer Druck verändert oft
die Membran, während bei niederem Druck die Filtration zu langsam
vor sich geht.