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Karl Freudenberg und Otto Westphal
Prüfung der Substanz erbrachte ihre Nachweisbarkeit mit Hilfe der
Hämolyse-hemmung zu 1/15000 mittels der Komplementbindung
zu %4 7 und mit der Präcipitation zu % y. Weitere ausführliche
Untersuchungen, namentlich hinsichtlich der Fähigkeit der Substanz
zur Antikörperbildung, sind dort im Gange.
3.900 mg ergaben 2.52 mg H2O, 6.465 mg CO2 und 0.045 mg
Rückstand.
4.881 mg ergaben 0.209 ccm N2 bei 754 mm Hg und 25° C.
10.880 mg verbrauchten 2.31 ccm n/100 NaOH (Acetylbestimmung).
14.333 mg verbrauchten 5.71 ccm n/100 NaOH (Chromsäure-Ac. Bst.).
Gefunden: 45.74% C; 7.31% H; 4.87% N; 1.15% Asche;
9.14% Acetyl; 17.19% Chroms. Ac.
Über die chemische Natur der A-Substanz läßt sich bisher
folgendes aussagen: Die bei Harnpräparaten gefundenen Ent- und
Reaktivierungen verlaufen in gleicher Weise bei den Präparaten
aus Pepsin. N-Acetyl und Hydroxyl sind für den Wirkstoff mit
Sicherheit nachgewiesen. Ebenso glauben wir neuerdings Gluco-
samin als Baustein der A-Substanz erkannt zu haben.
Es wurde eine orientierende Hydrolyse mit einem Präparat der Silber-
fraktion durchgeführt. 200 mg wurden in 4 ccm 10% iger Salzsäure
6 Stunden lang auf 100° gehalten. Es schieden sich wenig bräunliche Sub-
stanzen aus, welche abfiltriert wurden. Die salzsaure Lösung wurde im
Vacuumexicator über CaCl2 und NaOH zur Trockne eingedunstet. Nach
24 Stunden hatte sich eine ölige, bräunliche Substanz, durchsetzt von
großen, farblosen Kristallen, ausgeschieden. Dieser Rückstand wurde mehr-
mals mit 99%igem Methanol ausgezogen. Dabei löste sich die ölige
Substanz vollständig, während die Kristalle ungelöst blieben und auf
diese Weise leicht abgetrennt werden konnten. Nach dem Trocknen: 89 mg.
Die Kristalle wurden in 0,4 ccm Wasser gelöst, zur Lösung gab man
langsam 2,5 ccm abs. Methanol und 3,0 ccm Äther. Die klare Lösung wurde
gut durchgeschüttelt. Nach kurzem Stehen schieden sich große, blättrige
Aggregate aus, welche an Menge über Nacht im Eisschrank noch stark
zunahmen. Die Kristalle wurden abfiltriert, mit abs. Methanol gewaschen
und getrocknet. Aus der Mutterlauge wurden noch geringe Mengen durch
langsames Abdunsten gewonnen. Ausbeute im Ganzen: 83 mg. Diese Kri-
stalle konnten nach Messung der spezifischen Drehung und Mutarotation
eindeutig als Glucosamin-hydrochlorid erwiesen werden.
83 mg Hydrochlorid entsprechen 85 mg N-Acetylglucosamin. Die Silber-
fraktion enthielt 9.1 % Acetyl, welchen 93 mg Acetylglucosamin entsprechen.
Es können also über 90% des Acetyls durch N-Acetylglucosamin erklärt
werden. Bereits früher wurde festgestellt, daß kein freier Aminostickstoff
(nach van Slyke bestimmt) vorliegt und daß die A-Substanz durch das
Ferment der Weinbergschnecke abgebaut wird. Auch diese Ergebnisse stehen
mit der Auffassung im Einklang, daß im genuinen Material nur N-Acetyl
Karl Freudenberg und Otto Westphal
Prüfung der Substanz erbrachte ihre Nachweisbarkeit mit Hilfe der
Hämolyse-hemmung zu 1/15000 mittels der Komplementbindung
zu %4 7 und mit der Präcipitation zu % y. Weitere ausführliche
Untersuchungen, namentlich hinsichtlich der Fähigkeit der Substanz
zur Antikörperbildung, sind dort im Gange.
3.900 mg ergaben 2.52 mg H2O, 6.465 mg CO2 und 0.045 mg
Rückstand.
4.881 mg ergaben 0.209 ccm N2 bei 754 mm Hg und 25° C.
10.880 mg verbrauchten 2.31 ccm n/100 NaOH (Acetylbestimmung).
14.333 mg verbrauchten 5.71 ccm n/100 NaOH (Chromsäure-Ac. Bst.).
Gefunden: 45.74% C; 7.31% H; 4.87% N; 1.15% Asche;
9.14% Acetyl; 17.19% Chroms. Ac.
Über die chemische Natur der A-Substanz läßt sich bisher
folgendes aussagen: Die bei Harnpräparaten gefundenen Ent- und
Reaktivierungen verlaufen in gleicher Weise bei den Präparaten
aus Pepsin. N-Acetyl und Hydroxyl sind für den Wirkstoff mit
Sicherheit nachgewiesen. Ebenso glauben wir neuerdings Gluco-
samin als Baustein der A-Substanz erkannt zu haben.
Es wurde eine orientierende Hydrolyse mit einem Präparat der Silber-
fraktion durchgeführt. 200 mg wurden in 4 ccm 10% iger Salzsäure
6 Stunden lang auf 100° gehalten. Es schieden sich wenig bräunliche Sub-
stanzen aus, welche abfiltriert wurden. Die salzsaure Lösung wurde im
Vacuumexicator über CaCl2 und NaOH zur Trockne eingedunstet. Nach
24 Stunden hatte sich eine ölige, bräunliche Substanz, durchsetzt von
großen, farblosen Kristallen, ausgeschieden. Dieser Rückstand wurde mehr-
mals mit 99%igem Methanol ausgezogen. Dabei löste sich die ölige
Substanz vollständig, während die Kristalle ungelöst blieben und auf
diese Weise leicht abgetrennt werden konnten. Nach dem Trocknen: 89 mg.
Die Kristalle wurden in 0,4 ccm Wasser gelöst, zur Lösung gab man
langsam 2,5 ccm abs. Methanol und 3,0 ccm Äther. Die klare Lösung wurde
gut durchgeschüttelt. Nach kurzem Stehen schieden sich große, blättrige
Aggregate aus, welche an Menge über Nacht im Eisschrank noch stark
zunahmen. Die Kristalle wurden abfiltriert, mit abs. Methanol gewaschen
und getrocknet. Aus der Mutterlauge wurden noch geringe Mengen durch
langsames Abdunsten gewonnen. Ausbeute im Ganzen: 83 mg. Diese Kri-
stalle konnten nach Messung der spezifischen Drehung und Mutarotation
eindeutig als Glucosamin-hydrochlorid erwiesen werden.
83 mg Hydrochlorid entsprechen 85 mg N-Acetylglucosamin. Die Silber-
fraktion enthielt 9.1 % Acetyl, welchen 93 mg Acetylglucosamin entsprechen.
Es können also über 90% des Acetyls durch N-Acetylglucosamin erklärt
werden. Bereits früher wurde festgestellt, daß kein freier Aminostickstoff
(nach van Slyke bestimmt) vorliegt und daß die A-Substanz durch das
Ferment der Weinbergschnecke abgebaut wird. Auch diese Ergebnisse stehen
mit der Auffassung im Einklang, daß im genuinen Material nur N-Acetyl