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0. H. Erdmannsdörffer
oder wie weit primäre Verschiedenheiten einzelner Lagen ver-
wischt oder umgeprägt werden konnten.
Beim Studium von gewissen „Au g en gn eis en“ ist neuer-
dings mehrfach die Auffassung vertreten worden, daß ihre Augen
nicht Relikte, sondern Porphyroblasten seien, die durch metaso-
matisch oder auch mechanisch verlaufende Verdrängung selbst
ursprünglichen Sedimenten einen pseudogranitischen Charakter
aufprägen könnten (13). Die Augengneise im Schwarzwald sind
nach dieser Richtung noch zu untersuchen.
Schließlich darf in diesem Zusammenhänge die Frage nach
dem Wesen primärer Paralleltexturen in erstarrenden Magmen
nicht aus dem Auge gelassen werden.
Diskordanz zwischen den Paralleltexturen von Gneis- und
Amphibolit-„Einlagerungen“ wird keinesfalls ohne weiteres als Be-
weis für ehemalige Gangnatur des Amphibolitsubstrates bewertet
werden dürfen (14).
3. Stoffbestände.
Bereits Becke (15) hat Hinweise darauf gegeben, daß bei der
Metamorphose zu Rench- und Schapbachgneisen sich stoffliche
Angleichungsvorgänge vollzögen: zwischen beiden fände eine Ver-
wischung des primären Bestandes hauptsächlich in dem Sinne
statt, daß die Umwandlung zu Schapbachgneis unter Alkaliabgabe,
die der Renchgneise unter Alkaliaufnahme verliefe. Der Satz der
klassischen Lehre von der Stoffgleichheit metamorpher Produkte
mit ihrem Ausgangsmaterial ist in der Tat vielfach durchbrochen;
Zu- und Abfuhr sind in vielen Fällen nachgewiesen, und der
Vorgang der metamorphen Differentiation (16) spielt eine
wichtige Rolle. Wir sind daher nicht in allen Fällen in der
Lage, aus dem chemischen Bestand eines metamorphen Gesteines
allein auf seine Herkunft zu schließen. Insbesondere gilt dies für
viele Dinge, die als „Mischgesteine“ aufgefaßt worden sind.
In der Abb. 1 sind die Verhältnisse für die Schwarzwald-
gneise an Hand der vorhandenen, leider immer noch sehr spär-
lichen Analysen dargestellt. Die Einteilung in Eruptiv-, Sediment-
und Mischgneise ist nach den von Niggli (5) gegebenen Tabellen
durchgeführt. Einzelne neuere Analysen sind mit verarbeitet.
Die Schapbachgneise zeigen einfache Verhältnisse mit geringer
Streuung und einen unbestreitbaren Parallelismus zum „Diffe-
0. H. Erdmannsdörffer
oder wie weit primäre Verschiedenheiten einzelner Lagen ver-
wischt oder umgeprägt werden konnten.
Beim Studium von gewissen „Au g en gn eis en“ ist neuer-
dings mehrfach die Auffassung vertreten worden, daß ihre Augen
nicht Relikte, sondern Porphyroblasten seien, die durch metaso-
matisch oder auch mechanisch verlaufende Verdrängung selbst
ursprünglichen Sedimenten einen pseudogranitischen Charakter
aufprägen könnten (13). Die Augengneise im Schwarzwald sind
nach dieser Richtung noch zu untersuchen.
Schließlich darf in diesem Zusammenhänge die Frage nach
dem Wesen primärer Paralleltexturen in erstarrenden Magmen
nicht aus dem Auge gelassen werden.
Diskordanz zwischen den Paralleltexturen von Gneis- und
Amphibolit-„Einlagerungen“ wird keinesfalls ohne weiteres als Be-
weis für ehemalige Gangnatur des Amphibolitsubstrates bewertet
werden dürfen (14).
3. Stoffbestände.
Bereits Becke (15) hat Hinweise darauf gegeben, daß bei der
Metamorphose zu Rench- und Schapbachgneisen sich stoffliche
Angleichungsvorgänge vollzögen: zwischen beiden fände eine Ver-
wischung des primären Bestandes hauptsächlich in dem Sinne
statt, daß die Umwandlung zu Schapbachgneis unter Alkaliabgabe,
die der Renchgneise unter Alkaliaufnahme verliefe. Der Satz der
klassischen Lehre von der Stoffgleichheit metamorpher Produkte
mit ihrem Ausgangsmaterial ist in der Tat vielfach durchbrochen;
Zu- und Abfuhr sind in vielen Fällen nachgewiesen, und der
Vorgang der metamorphen Differentiation (16) spielt eine
wichtige Rolle. Wir sind daher nicht in allen Fällen in der
Lage, aus dem chemischen Bestand eines metamorphen Gesteines
allein auf seine Herkunft zu schließen. Insbesondere gilt dies für
viele Dinge, die als „Mischgesteine“ aufgefaßt worden sind.
In der Abb. 1 sind die Verhältnisse für die Schwarzwald-
gneise an Hand der vorhandenen, leider immer noch sehr spär-
lichen Analysen dargestellt. Die Einteilung in Eruptiv-, Sediment-
und Mischgneise ist nach den von Niggli (5) gegebenen Tabellen
durchgeführt. Einzelne neuere Analysen sind mit verarbeitet.
Die Schapbachgneise zeigen einfache Verhältnisse mit geringer
Streuung und einen unbestreitbaren Parallelismus zum „Diffe-