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Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 2. Abhandlung): Gneise im Linachtal — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43748#0020
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20

0. H. Erdmannsdörffer

Das folgende Schema zeigt den Ablauf:

1. Mobilisierung während
der Durchbewegung

Venite (Furtwanger
Gneis)

2. Mobilisierung am Schluß oder nach
der Durchbewegung
a) t-Bereich der Pegmatite:
Konzentration in Falt- und


Stauräumen, Nebengestein
noch faltbar
b) t im Hydrothermalbereich,
Nebengestein + starr:
1. Albitkornbildung
2. Wirkung im Nebengestein
3. auf bewegten Klüften
4. auf ruhenden Klüften

Sillimanitpegmatite
(Linach)

Verglimmerung von An
(Urach)
Geregelte Gefüge
(Linach)
Bildung von Kluftmine-
ralien (besonders in
Amphiboliten u. ä.)

Fraglich ist die Stellung der andalusitführenden Orthoklastrümer.
Vielleicht stellen sie ein höher temperiertes Analogon zu der hydro-
thermalen Muskovitbildung dar, entsprechend der Gleichung:
KAI Si3O8 + Al2 SiO5 + H2O H.,K Al3 Si3 O12 + SiO2
Für die Herkunft der mobilen Lösungen ist eine direkte
magmatische Quelle in den Linachgesteinen nicht nachweisbar.
Der Eisenbacher Granit kommt, wie bereits erwähnt, nicht in
Betracht. Wohl aber besteht eine Wahrscheinlichkeit dafür, daß
die Gneisgesteine selbst das Material geliefert haben. Es liegt in
diesem Falle eine partielle Anatexis vor, verbunden mit
Stoffverschiebungen durch metamorphe Differentiation 8). Der Wert
einer chemischen Analyse für die Feststellung des Ausgangs-
materials wäre also hier, wie bereits angedeutet, zweifelhaft.
Der Parallelismus in den Kristallisationsvorgängen im Gneis
und „Pegmatit“ (vergl. das Verhältnis Plag—Or) weist auf eine
8) Nach Eskola’s (12) „Lösungsprinzip“ der metamorphen Differen-
tiation.
 
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