Metadaten

Erdmannsdörffer, Otto H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 2. Abhandlung): Gneise im Linachtal — Heidelberg, 1938

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43748#0022
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
22

0. H. Erdmannsdörffer

Diese Werte scheinen ein Maximum für Or darzustellen. Es
berechnet sich daraus ein Gesamtfeldspat mit dem Molekularwert
Or35 Ab46 An19, der in dem Or-Ab-An-Diagramm von Winchell (35)
bereits im Felde der Nichtmischbarkeit liegt, also wohl sicher
niemals als solcher vorgelegen hat.
Die in der Literatur angegebenen antiperthitischen Plagioklase
sind zumeist ähnlich den Schwarzwäldern zusammengesetzt, doch
finden sich vereinzelt Orthoklasspindeln und -tropfen in An12 einer-
seits (in stark durchbewegten Disthen-Sillimanitpegmatiten der
Koralpe (36)), in AnG0 andererseits (Labradorfelse Norwegen (37)).
Die Deutung ist umstritten. Die vielfach angenommene Ent-
mischungshypothese lehnt H. Seifert (38) ab, ohne jedoch die
von 0. Andersen für eine gleichzeitige rhythmische Kristallisation —
also eine Art „anomale Mischkristall “-Bildung — angeführten
Momente für völlig durchschlagend zu halten.
In den vorliegenden Gesteinen ist auch mit Rücksicht auf das
S. 18 beschriebene Verhalten zwischen Or und Plag die Möglich-
keit von Verdrängungsvorgängen, besonders für die Flecken-
antiperthite, nicht aus den Augen zu verlieren, die übrigens auch
0. Andersen und H. Seng als wirksame Faktoren einsetzen 10).
10) D. Guimaraes (Serviqo da fomento de Prod. Mineral. Rio de Janeiro
Boletim 24,1983) bildet ebenfalls „Antiperthite“ mit kristallographischer Be-
grenzung ab (Tafel VI B) und deutet sie als Anfangsphase einer Mikroklini-
sierung des Oligoklas. Die Arbeit enthält zahlreiche Beispiele für die
Verdrängung und Aufzehrung von Plagioklas durch Kalifeldspat in Graniten
und Gneisen (Anm. während des Druckes).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften